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Rückblick: Die Tops und Flops aus Moskau

Von Andreas Reiners
Die Tops und Flops aus Moskau

Die Tops und Flops aus Moskau

In der Rubrik Rückblick schauen wir uns die DTM-Rennen der vergangenen Saison noch einmal an. Diesmal: Moskau.
TOP:

Mike Rockenfeller: Er ist als einziger Pilot in dieser Saison bislang immer in die Punkte gefahren. Kontinuität und Beständigkeit zahlt sich in der DTM aus. Der Lohn: Der 29-Jährige führt die Wertung nach sechs Rennen mit 27 Punkten Vorsprung vor Titelverteidiger Bruno Spengler an. In Moskau fuhr Rockenfeller souverän seinen zweiten Saisonsieg ein.

Mattias Ekström: Der Schwede bewies mit seinem Auftreten in Russland nicht nur, wie man mit einer bitteren Disqualifikation umgeht, sondern auch wie man Meister macht. Ekström hielt Rockenfeller am Anfang den Rücken frei und begnügte sich später mit dem zweiten Platz. Der 35-Jährige fuhr nicht auf Biegen und Brechen auf Sieg, sondern machte den Teamplayer. Und das ohne zu murren.

Audi: Moskau war fest in Ingolstädter Hand. Während die anderen Teams schon ihre Hospitalitys abbauten, lief bei Audi der Hosen-Song An Tagen wie diesen in Dauerschleife. Tage wie diese erlebt man eben selten: Fünf Autos in den Top Ten, dazu in Adrien Tambay einen Viertplatzierten, den wohl niemand auf der Rechnung hatte. Der Franzose wartete mit seinem ersten Stopp 58 Runden und verpasste am Ende das Podium nur um 0,8 Sekunden.

Die Gastgeber: Die Russen erwiesen sich nicht nur als freundliche Gastgeber, die für einen reibungslosen Ablauf rund um die Strecke sorgten. Die Fans bewiesen, dass die DTM in Russland Anklang findet. 45.000 Fans waren am Rennwochenende vor Ort, holten sich Autogramme, schossen Fotos und sorgten für gut besuchte Tribünen. Für die Premiere ein voller Erfolg und vor allem noch mit reichlich Potenzial.

Parc fermé: Man kann der DTM nicht vorwerfen, dass sie aus dem Norisring-Skandal nicht gelernt hätte. In Moskau begaben sich alle Fahrer des Podiums sofort brav zum Wiegen. Erst dann wurde der Parc fermé geöffnet, damit die Teams mit ihren Fahrern feiern konnten. Ein ungewohntes Bild vielleicht, Emotionen in der Warteschleife quasi. Weniger emotional wurde es durch die konsequente Einhaltung der schon länger bestehenden Regelung aber auch nicht.

Jamie Green: Der Audi-Zugang holte als Sechster zum zweiten Mal Punkte. Der Brite bewies aber auch, dass er mitdenkt. Als seine Crew ihn zum Boxenstopp rein rief, wollte auch BMW-Pilot Augusto Farfus zum Reifenwechsel. Green entschied sich auf eigene Faust dafür, doch länger draußen zu bleiben. Gegen Greens Abt-Team wurde zwar noch während des Rennens eine Untersuchung wegen eines möglichen Fake-Boxenstopps eingeleitet, da es eigentlich verboten ist, dass das Team aus der Garage an die Boxenstraße läuft, ohne einen Stopp durchzuführen. Doch auch mit Hilfe des Briten konnte der Verdacht ausgeräumt werden.

FLOP:

Die kurze Variante: Vorab: 2014 soll die lange Variante gefahren werden. Doch die Piloten waren sich wohl noch nie so schnell einig, dass die 2,555 Kilometer lange Variante des Moscow Raceway dem Kurs nicht gerecht wird. Das Rennen gehörte dann auch trotz einiger Positionskämpfe nicht zu den spannendsten.

Luftraum: Der russische Präsident Wladimir Putin ließ den Luftraum während des Qualifyings sperren. Der Rettungshubschrauber konnte deshalb nicht starten, so dass die Zeitenjagd vor dem Shootout abgebrochen werden musste. Einmalig in der DTM-Geschichte, was aber (mal wieder) und diesmal zu Unrecht Negativ-Schlagzeilen brachte. Ein Glück, dass der Präsident am Rennsonntag etwas anderes vorhatte.

Verkehr: Der Verkehr, verbunden mit stundenlangen Staus war das Thema des Rennwochenendes. Die Fahrten vom Flughafen zum Hotel, von dort zur Strecke und zurück gerieten teilweise zur Geduldsprobe. Ein Anfang wird bald gemacht: An der Strecke soll das erste Hotel entstehen.

Mercedes: Nach den starken Vorstellungen auf dem Lausitzring und dem Norisring war die Reise nach Moskau für die Stuttgarter sportlich ein Rückschritt. Gary Paffett als Fünfter und Christian Vietoris auf Zehn – zu wenig für den Kampf um den Titel. Da half es auch nichts, dass Motorsportchef Toto Wolff nicht vor Ort war. Zuletzt hatte der Österreicher in der Lausitz gefehlt – und Paffett gewonnen.

Bruno Spengler: Elf Rennen in Folge fuhr der Titelverteidiger in die Punkte. Seine erste Nullnummer könnte vorentscheidend gewesen sein. Miguel Molina (Audi) fuhr dem Kanadier in die Seite und Spengler seinen beschädigten BMW nur auf Rang 19. Der 29-Jährige hat nun vier Rennen vor Saisonende 27 Punkte Rückstand auf Mike Rockenfeller, wie Molina bei Audi. Spengler wollte den Ingolstädtern nichts unterstellen und nahm die Entschuldigung der Konkurrenz an, kaufen kann er sich dafür allerdings auch nichts.

BMW: Der Titelverteidiger strauchelt, fällt aber nicht. In erster Linie dank Augusto Farfus, der Dritter wurde. Und auch dank Joey Hand (7.) und Dirk Werner (8.), die noch in die Punkte fuhren. Die Dominanz der ersten Rennen ist seit drei Rennen verschwunden, die Kurve zeigt nur leicht nach oben. BMW muss nachlegen.

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