DTM-Reglement: «Der Fan steht im Vordergrund»

Von Andreas Reiners
Jens Marquardt, Wolfgang Ullrich, Hans Werner Aufrecht und Toto Wolff (v.l.)

Jens Marquardt, Wolfgang Ullrich, Hans Werner Aufrecht und Toto Wolff (v.l.)

Im Dezember hatte DTM-Chef Hans Werner Aufrecht bei SPEEDWEEK.com einige Reglement-Änderungen angekündigt. Den Ankündigungen folgten zum Auftakt der Testfahrten nun Taten.

Wir hatten bereits im Vorfeld über das anstehende Feintuning berichtet: Die DTM modifiziert 2014 das Qualifying und führt wieder sogenannte Performance-Gewichte ein. Außerdem gibt es in der neuen Saison nur noch einen Pflichtboxenstopp, daneben ist die Nutzung des Options-Reifens auf höchstens 50 Prozent des Rennens beschränkt, um nur einige Punkte zu nennen.

Im Rahmen der Auftakt-Pressekonferenz am Montag erklärte Aufrecht die Gründe für die Änderungen, die die Hersteller gemeinsam mit der ITR entwickelt haben. «Jedes Reglement benötigt eine beständige Pflege. Wir haben in der vergangenen Saison gesehen, dass die Rennen für den Zuschauer nicht mehr so lesbar waren. Die Überholvorgänge sind uns etwas zu gut gelungen. Wir brauchten einen Experten für den Experten, um zu wissen, wie der Stand ist», so Aufrecht. In der vergangenen Saison hatten zwischenzeitlich sogar die Piloten den Überblick verloren, wer im bereinigten Feld, sprich nach den bislang zwei Pflichtstopps, wo liegt.

«Die Änderungen sind auch wichtig, damit die Taktik der Ingenieure nicht mehr so aufgeht, sondern der Fahrer die Taktik bestimmt», erklärte Aufrecht. Damit meinte der DTM-Chef in erster Linie die Reduzierung auf nur noch einen Pflichtboxenstopp, der im zweiten Renndrittel absolviert werden muss sowie die auf 50 Prozent des Rennens begrenzte Nutzung der Options-Reifen.

Durch die Performance-Gewichte soll die Ausgeglichenheit der DTM gewährleistet bleiben. Gleichzeitig soll so aber auch verhindert werden, dass es durch nur noch einen Stopp zu Kolonnenfahrten wie in der Vergangenheit kommt. «Wir wollen ein Feld haben, das zusammen ist. Und dass keiner weg- oder hinterherfährt. Jeder soll um den Sieg fahren können», so Aufrecht.

Durch die verkürzte Sendezeit beim Qualifying musste ebenfalls eine Lösung her. 2014 dauert die Zeitenjagd nur noch 50 statt 70 Minuten, Q4 fällt deshalb weg. Hier war die Formel 1 Vorbild, die in drei Quali-Abschnitten die Pole ermittelt. Im letzten Abschnitt werden in der DTM acht Piloten um die Pole Position kämpfen.

«Ich denke, dass wir ein gutes Ergebnis haben. Wenn es aufgeht, werden wir wieder lesbare Rennen haben», sagte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. Die Bedürfnisse der Zuschauer mit einbezogen werden, betonen die Verantwortlichen immer. Daran habe man sich jetzt auch orientiert, unterstrich BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. In der vergangenen Saison hatte beispielsweise der Wegfall des Freitagstrainings für Unmut bei den Zuschauern gesorgt.

«Der Fan steht im Vordergrund. Ich denke, dass wir uns Jahr für Jahr dem Optimum nähern. Man weiß es vorher natürlich nie, aber ich denke, dass wir den nächsten Schritt gemacht haben», so der BMW-Boss. Ob die DTM diesmal den Nerv der Fans getroffen hat, wird sich allerdings erst noch zeigen müssen.

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