Unfälle in Zandvoort: Kritik an der Rennleitung

Von Andreas Reiners
Farfus fliegt nach einer Berührung von Juncadella ab

Farfus fliegt nach einer Berührung von Juncadella ab

Audi durfte beim neunten DTM-Saisonrennen in Zandvoort endlich den ersten Sieg feiern. Für kontroverse Diskussionen sorgte jedoch mal wieder die Rennleitung.

Dieter Gass freute sich über den ersten Saisonsieg durch Mattias Ekström, doch schnell kam der DTM-Leiter von Audi sofort zu einem heiklen Thema: Die zahlreichen Zwischenfälle beim neunten Saisonlauf. Und in der Kritik stand mal wieder die Rennleitung, die alle Hände voll zu tun hatte. Und dabei nach Meinung der Verantwortlichen nicht immer richtig lag.

So zum Beispiel in Runde 26, als Nico Müller nach einer Berührung mit Christian Vietoris ausschied. Die Rennleitung untersuchte den Zwischenfall, wertete diesen jedoch als normalen Rennunfall. «No further action» hieß es in Zandvoort nicht nur bei diesem Zwischenfall. So gab es eine Kollision zwischen Antonio Félix da Costa und Paul di Resta. Der Schotte schied wenig später aus, eine Strafe gab es nicht.

«Ich kann nicht verstehen, wie es möglich ist, dass man in einer schnellen Kurve Jemanden auf die Ecke fährt, der abfliegt, und dafür nicht bestraft wird», sagte Gass über die Kollision zwischen Müller und Vietoris und ergänzte: Wir hatten eine Situation am Nürburgring, da räumt ein Fahrer zwei Audis ab und hier wird Nico Müller in einer schnellen Kurve abgeräumt und derjenige wird nicht bestraft und das verstehe ich nicht.»

Robert Wickens hatte auf dem Nürburgring zunächst Timo Scheider abgeräumt, der wiederum in Müller gerauscht war. Auch damals hieß es: «no further action.» Auch damals musste Wolfgang Schattling Stellung beziehen.

Besagte Szene am Sonntag in Zandvoort hatte der DTM-Manager der Stuttgarter aber nicht richtig gesehen. «Es war sicherlich eine grenzwertige Aktion. Wir müssen uns das noch genau anschauen. Ich habe es, ehrlich gesagt, im Detail nicht gesehen. Ich habe ja auch schon mal meinen Unmut von mir gegeben. Ich verstehe auch, wenn es von Seiten Audis Unmut gibt», sagte Schattling.

Schattling wiederum hatte sich nach dem Rennen auf dem Norisring in der Pressekonferenz beschwert. Unter anderem war Paul di Resta damals in der Einführungsrunde von Audi-Pilot Jamie Green abgeräumt worden. «Ich finde, mit der Brechstange zu überholen oder auf diese Art und Weise einen Platz zu gewinnen, ist nicht in Ordnung. Wir sollten da unsere Fahrer nochmals ins Gebet nehmen», hatte Schattling erklärt.

Eine Strafe gab es nach dem Rennen in Zandvoort allerdings für Daniel Juncadella, der BMW-Pilot Augusto Farfus in Runde 18 berührt hatte. Für den Brasilianer endete das Rennen mit einem heftigen Einschlag in die Leitplanken. Wegen Verschuldens einer Kollision wurde der Spanier nachträglich mit einer 30-Sekunden-Strafe belegt, wodurch er auf Rang 18 abrutschte.

Sieben Piloten verwarnt

Mit einer Verwarnung kamen gleich sieben Piloten davon. Die Audi-Fahrer Mike Rockenfeller, Edoardo Mortara und Timo Scheider, Robert Wickens und Daniel Juncadella von Mercedes sowie Augusto Farfus und Bruno Spengler hatten nach den zahlreichen Safetycar-Phasen während des Rennens zum falschen Zeitpunkt DRS benutzt. Aufatmen konnten sie rund vier Stunden nach dem Rennen. Es gab lediglich eine Verwarnung.

Zur Erklärung: In den ersten drei Runden nach einer Safety-Car-Phase ist es nicht gestattet, den Klappflügel zu betätigen. Trotzdem kamen die Fahrer mit einer Verwarnung davon, weil sich nach dem Rennen herausstellte, dass das Computersystem, das die Nutzung des Klappflügels zu bestimmten Zeiten verhindern soll, fehlerhaft arbeitete.

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