Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Das BMW Team RMG: Meistermacher aus der Eifel

Von Andreas Reiners
Marco Wittmann

Marco Wittmann

Geschichten wie diese schreibt nur der Sport. Im vergangenen Jahr noch war das BMW Team RMG um Teamchef Stefan Reinhold wie vom Pech verfolgt.

Regelmäßig verhinderten unglückliche Zwischenfälle gute Platzierungen, nach zehn Rennen standen lediglich 20 Punkte in der Gesamtwertung zu Buche. In der Saison 2014 ist alles anders: Nach neun Rennen hat die Mannschaft aus Niederzissen fünf Siege auf dem Konto, stellt in Marco Wittmann den neuen DTM-Champion und sicherte sich vorzeitig den Teamtitel. Auch Maxime Martin konnte in seinem ersten DTM-Jahr bereits ein Rennen gewinnen. Und ist seit Zandvoort zudem «Rookie des Jahres».

Sein drittes Jahr in der populären Tourenwagenserie ist das für das BMW Team RMG damit das mit Abstand erfolgreichste. Nachdem BMW Motorsport beschlossen hatte, in die DTM zurückzukehren, bewarb sich Reinhold mit seinem neu gegründeten Unternehmen um einen der Plätze als Einsatzteam. Im Frühjahr 2011 erhielt er den Zuschlag und schlug das Basislager für sein 25 Mitarbeiter starkes Team in Niederzissen auf – mitten in seiner Heimat, der Eifel. Rund dreieinhalb Jahre später ist Reinhold nun der strahlende Teamchef.

«Ich bin stolz auf das gesamte Team», sagte Wittmann. «Die Jungs haben das gesamte Jahr über Top-Arbeit geleistet. Der Gewinn des Fahrertitels ist zu 100 Prozent auch ein Verdienst meiner Jungs aus der Eifel. Nach dem Wechsel im Winter habe ich mich beim BMW Team RMG sofort sehr wohl gefühlt. Der Draht zu meinen Mechanikern und meinem Renningenieur hat sofort gestimmt. Die Chemie passt einfach. Jeder gibt alles, damit wir erfolgreich sind. Das hat sich ausgezahlt. Das Team hat es geschafft, mir nahezu jedes Wochenende ein perfektes Auto zur Verfügung zu stellen. Das ist die Basis, damit man als Fahrer angreifen kann.»

Die Vorbereitungszeit auf das Abenteuer DTM war für das BMW Team RMG kompakt und intensiv. Zwischen der Zusage des Platzes als Einsatzteam und dem ersten Rennen der Saison 2012 in Hockenheim lag nur etwas mehr als ein Jahr. Doch dank seines persönlichen Einsatzes und der Kompetenz seiner Teammitglieder, die er innerhalb kürzester Zeit aus allen Bereichen des Motorsports zu einer Einheit geformt hatte, kämpften Reinhold und seine Crew auf Anhieb um Top-Platzierungen.

Bereits im vierten Rennen der Saison 2012 stand Martin Tomczyk für das BMW Team RMG in Spielberg zum ersten Mal auf dem Podium. Es folgten zwei weitere Podestplätze auf dem Norisring und dem Nürburgring. In der zweiten Saisonhälfte 2012 verlor Tomczyk die Titelverteidigung jedoch aufgrund einiger unglücklicher Ausfälle aus dem Blick. Auch in der folgenden Saison 2013 blieben die erhofften Erfolge für das BMW Team RMG und seine Fahrer aus.

Die dritte DTM-Saison brachte einen Neuanfang. In Wittmann und Martin stießen zwei neue Fahrer zur Mannschaft, außerdem hatte das Team seine Schlüsse aus der Saison 2013 gezogen und Veränderungen im personellen sowie im strukturellen Bereich vorgenommen. Mit Erfolg. Schon das erste Rennen der Saison wurde zur Triumphfahrt für Wittmann und das BMW Team RMG, die beide ihren jeweils ersten Sieg in der DTM feierten. Es folgten drei weitere Erfolge für Wittmann und der erste DTM-Triumph für Martin in Moskau.

Nun machten Wittmann und Martin in Zandvoort mit den Plätzen zwei und sechs auch noch den Gewinn des Teamtitels perfekt. «Der Erfolg, den wir in diese Saison haben, ist das Ergebnis harter Arbeit», meinte Reinhold. «Nach dem schwachen Abschneiden im der vergangenen Saison haben wir vieles hinterfragt, wie wir es auch nach jedem Rennen weiterhin tun. Was können wir besser machen, was stimmt an Abläufen nicht? Wir haben dann hier und da an einigen Stellschrauben gedreht und uns so in vielen kleinen Details ständig verbessert. Hinzu kommt, dass meine beiden Fahrer unsere Vorgaben im Qualifying und im Rennen nahezu perfekt umsetzen. All diese Faktoren sind entscheidend für unseren gemeinsamen Erfolg mit BMW. Trotz seines Erfolgs ist Marco Wittmann mit beiden Beinen fest auf dem Boden geblieben. Wenn es die Zeit zulässt, steht er noch immer bei seinem Vater im Karosseriebaubetrieb und hilft bei der Arbeit. Das sagt viel darüber aus, was für einen tollen Charakter er hat.»

Das Rennen um den Titel in der Herstellerwertung geht jedoch auch nach Zandvoort weiter. 362 zu 341 heißt es zwischen BMW und Audi. Gut möglich, dass das Team RMG in Hockenheim entscheidende Punkte holt, um auch diesen Titel nach München zu holen.

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