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BMW nach DTM-Coup: Pure Freude vs Realismus

Von Otto Zuber
BMW-Jubel auf dem Podium

BMW-Jubel auf dem Podium

BMW hat in Zandvoort ein historisches Rennwochenende erlebt. Am Samstag gelang den Münchnern ein Siebenfachsieg, am Sonntag ein Fünffachsieg.

Nach drei schwierigen Wochenenden meldete sich BMW eindrucksvoll zurück. Mit dem Siebenfach-Triumph am Samstag hatte BMW DTM-Geschichte geschrieben und die Form am Sonntag mit dem Fünffacherfolg bestätigt. Die Stimmen aus München.

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): Nach dem gestrigen Traumergebnis konnten wir im zweiten Rennen ein weiteres Top-Ergebnis einfahren, obwohl es heute deutlich härter war. Es ist natürlich großartig, so viele BMW Fahrer so weit vorne zu sehen. Nach einem starken zweiten Platz gestern konnte António Félix da Costa seinen ersten Sieg in der DTM feiern – und das als erster Portugiese überhaupt. Er hat ein starkes Rennen gezeigt. Einfach war es für ihn nicht, denn er hatte seine ganzen BMW Kollegen direkt hinter sich. Den Sieg haben sich António und das BMW Team Schnitzer hart erarbeitet. Sie hatten in den vergangenen Monaten nicht nur leichte Zeiten. Glückwunsch an António und Schnitzer! Auch Augusto Farfus, Bruno Spengler, Timo Glock und Marco Wittmann haben ein tolles zweites Rennen gezeigt. Martin Tomczyk hatte wieder Pech, hat aber zuvor einmal mehr sein großes Kämpferherz gezeigt. Maxime Martin und Tom Blomqvist konnten zumindest am Samstag Punkte sammeln. Insgesamt fällt mein Fazit des Wochenendes natürlich sehr positiv aus. Hier kam für uns einfach alles zusammen. Im Hinblick auf die Gesamtsituation bleiben wir in unserer Einschätzung realistisch: Die Konkurrenz ist äußerst stark – viel stärker als es hier den Anschein hatte. Kleinigkeiten geben in der aktuellen DTM von Rennstrecke zu Rennstrecke den Ausschlag, die Zeitabstände im Qualifying sind immer äußerst eng. Wichtig ist: unser Teamgeist ist sehr stark, und den brauchen wir auch in den kommenden Monaten. Wir müssen weiter hart arbeiten. Ich möchte diesen Erfolg der ganzen Mannschaft widmen, auf die ich sehr stolz bin. Das haben sich alle hart erarbeitet. Heute feiern wir, aber in Spielberg werden die Karten wieder neu gemischt.

Charly Lamm (Teamchef BMW Team Schnitzer): Das fühlt sich fantastisch an. Die DTM ist so hart umkämpft, und es ist so extrem schwer, einen Sieg einzufahren, dass es eine enorme Erleichterung ist, nach mehr als zwei Jahren wieder ganz oben auf dem Podium zu stehen. Ich freue mich für alle im Team sehr. Jeder hat unglaublich hart gearbeitet. António hat ein perfektes Wochenende mit seinem Sieg am Sonntag gekrönt. Diesen Erfolg hat er sich verdient. Leid tut es mir für Martin Tomczyk, der sehr gute Starts hatte und für den viele Punkte drin gewesen wären. Leider hatte er jedoch in beiden Rennen großes Pech.

António Félix da Costa (BMW Team Schnitzer, So.: 1. Platz, Sa.: 2. Platz): Ich bin sprachlos. Was für ein fantastisches Wochenende. Mein erstes Podium in der DTM gestern war schon großartig. Aber der heutige Tag mit der Poleposition und meinem ersten Sieg war einfach nur perfekt. Ich genieße jeden Moment. Hinter mir liegt eine schwierige Zeit. Danke an BMW Motorsport für die Unterstützung – und natürlich auch Danke an die Jungs vom BMW Team Schnitzer. Jetzt freue ich mich riesig auf das Heimspiel für meinen Red Bull BMW M4 DTM in Spielberg.

Augusto Farfus (BMW Team RBM, So.: 2. Platz, Sa.: 4. Platz): Ich bin sehr froh, dass ich es diesmal auf das Podium geschafft habe. Ich hatte gestern gesagt, dass mit Zandvoort noch eine Rechnung offen ist. Diese habe ich heute beglichen. Ich hatte ein perfektes Auto und denke, dass ich in der zweiten Rennhälfte einen Tick schneller war als António vor mir. Aber auf dieser Strecke ist es nahezu unmöglich zu überholen. Glückwunsch an ihn zu seinem verdienten ersten DTM-Sieg und an BMW zu zwei fantastischen Ergebnissen. Wir sind nach dem schwierigen Saisonstart stark zurückgekommen.

Bruno Spengler (BMW Team MTEK, So.: 3. Platz, Sa.: 5. Platz): Ich freue mich sehr über den dritten Platz. Das Wochenende war für BMW einfach sensationell. Nach den harten Rennwochenenden zu Beginn der Saison haben wir uns zurückgekämpft. BMW Motorsport und mein Team haben tolle Arbeit geleistet. Mein Auto war heute perfekt. Leider habe ich nach dem Boxenstopp einen Platz verloren. Wir mussten ein bisschen warten, um kein ‚Unsafe Release’ zu riskieren. Dennoch war es ein toller Tag. Hoffentlich geht die Saison so weiter. Ich freue mich schon auf Spielberg.

Timo Glock (BMW Team MTEK, So.: 4. Platz, Sa.: 6. Platz): Ich denke, ich kann mit dem, was wir heute erreicht haben, sehr zufrieden sein. Wir haben uns im Laufe des Rennwochenendes kontinuierlich gesteigert und ich hatte ein sehr gutes Auto. Vielen Dank dafür an meine Jungs vom BMW Team MTEK. Dank eines sehr guten Boxenstopps bin ich auf Platz vier nach vorn gekommen. Was mir insgesamt noch fehlt, ist das letzte Quäntchen im Qualifying, um weiter vorne starten zu können. Ich freue mich riesig für meinen letztjährigen Teamkollegen António. Ich denke, er war im Verlauf des Wochenendes der Schnellste. Er hat den Sieg verdient.

Marco Wittmann (BMW Team RMG, So.: 5. Platz, Sa.: 1. Platz): Das war für BMW und auch für mich ein super Wochenende. Ich habe mich über den Sieg am Samstag riesig gefreut. Auch am Sonntag wäre ein Podium drin gewesen, doch leider bin ich am Start hinter meinen BMW Kollegen hängen geblieben. Danach hatte ich harte, aber faire Zweikämpfe mit Miguel Molina. Bei der Kollision mit Lucas Auer habe ich mir leider das Fahrzeug beschädigt, aber mein Speed war auch danach noch gut. Allerdings war die Lücke zu meinen Vorderleuten einfach zu groß, um noch mehr ausrichten zu können.

Maxime Martin (BMW Team RMG, So.: 17. Platz, Sa.: 3. Platz): Das war eine unglückliche Situation, in der ich von Adrien Tambay getroffen wurde. Generell ging es im heutigen Rennen ziemlich hart zur Sache. Leider war ich einer der Leidtragenden und konnte keine weiteren Punkte sammeln. Insgesamt bleibt mir aber die gute Erinnerung an meinen Podestplatz im Samstagsrennen. Darüber freue ich mich nach wie vor sehr, genauso wie über die beiden großartigen Ergebnisse für BMW Motorsport.

Tom Blomqvist (BMW Team RBM, So.: 18. Platz, Sa.: 7. Platz): Mein Problem am Sonntag war nicht das Rennen, es war das Qualifying. Leider wurde ich in meiner schnellsten Runde aufgehalten und konnte nicht von der Position aus starten, auf der ich eigentlich hätte stehen sollen. So war es ein harter Tag. Insgesamt freue ich mich trotzdem über meine ersten DTM-Punkte am Samstag und das hervorragende Gesamtergebnis für BMW. Ich hoffe, wir können in Spielberg darauf aufbauen.

Martin Tomczyk (BMW Team Schnitzer, So.: DNF, Sa.: DNF): Mein Start war klasse, und ich habe fünf Plätze gut gemacht. Timo Glock lag direkt vor mir und ist Vierter geworden. Es war also eine Menge drin. Allerdings hat Lucas Auer auf seinen gebrauchten Reifen den gesamten Pulk etwas aufgehalten – und in solch einer Situation kommen dann eben einmal fünf oder sechs Autos eng zusammen. Ich steckte im Sandwich, wurde von hinten angeschoben und habe Miguel Molina berührt. Daraufhin hat sich dann die Verankerung meiner Motorhaube gelöst. Das war das Aus. Trotzdem war es insgesamt für BMW ein traumhaftes Wochenende, auch wenn ich natürlich gerne auch selbst Zählbares mitgenommen hätte. Dass mein BMW Team Schnitzer und mein Teamkollege António hier gewinnen konnten, freut mich sehr. Glückwunsch!

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