Blomqvist-Affäre: Zieht BMW vor den Weltverband FIA?

Von Andreas Reiners
BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt

Es mag angesichts der vergangenen Tage überraschend klingen, doch in der DTM gibt es neben dem Skandal um den Audi-Funkspruch auch noch andere Themen. Wie zum Beispiel die Klärung der BMW-Fahrerkühlung.

Denn die geht möglicherweise in eine nächste Runde. Die Münchner hatten in der vergangenen Woche in der Berufungsverhandlung gegen den Ausschluss von Tom Blomqvist vom zweiten Rennen auf dem Norisring verloren. Das Berufungsgericht des DMSB hatte die Disqualifikation inhaltlich bestätigt.

Dem BMW-Team RBM wurde nach dem Event auf dem Norisring vorgeworfen, im BMW M4 DTM ein elektronisches System verbaut zu haben, das nicht dem technischen Reglement entspricht und einen Einfluss auf die Fahreigenschaften hat. Blomqvist wurde aus der Wertung genommen, das Auto beschlagnahmt. BMW hatte nach der Disqualifikation Einspruch eingelegt. Für Ärger hatte im Anschluss an das Urteil die Pressemitteilung des DMSB gesorgt.

«Die hat mich extrem gewundert. Was in meinen Augen suggeriert wird mit dem angeblasenen Diffusor – damit ist nicht unser Auto beschrieben», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com. «Da kann ich logisch und technisch überhaupt keine Zusammenhänge ziehen.»

In der überraschenderweise recht ausführlichen Pressemitteilung stand bei der Begründung des Urteils unter anderem: «Das System sah vor, Luft im Bereich der hinteren Radhäuser ins Innere des Fahrzeugs zu führen, einen Teil der Luft zur Kühlung des Fahrersitzes zu nutzen und danach oberhalb des Diffusors ausströmen zu lassen.»

Pikant: Zuletzt in Zandvoort hatte Marquardt nämlich eben jene Gerüchte über einen angeblasenen Diffusor ins Reich der Fabeln verwiesen. «Wahnsinn, was da alles hineinkolportiert wird. Jeder, der das Reglement kennt, weiß, dass solche Geschichten in die Fabel- und Märchenwelt gehören. Den 'blown diffusor' mit unserer Fahrerkühlung in Verbindung zu bringen - es ehrt uns, wenn man denkt, dass wir so smart sind. Da kann nicht mal ich mit meinem technischen Know How eine Verbindung herstellen», hatte Marquardt erklärt.

Ob und was BMW unternimmt, steht noch nicht fest. «Das kann ich sagen, wenn ich die schriftliche Erklärung gelesen habe und wirklich im Detail erklärt bekommen habe, warum sie der Meinung sind, warum es nicht in Ordnung ist. Und nach der Pressemitteilung bin ich noch gespannter, was in der Erklärung steht. Wir müssen danach schauen, wie wir im Detail dann weitermachen.», erklärte Marquardt. Der nächste Schritt wäre theoretisch der Gang vor den Automobil-Weltverband FIA.

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