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Timo Scheider: Daran gedacht, hinzuschmeißen

Von Andreas Reiners
Timo Scheider

Timo Scheider

Wie fühlt sich ein zweimaliger DTM-Champion, wenn es so gar nicht läuft? Wenn nicht nur die Siege ausbleiben, sondern auch Punkte?

Kleine Erfolgserlebnisse, die die Motivation hochhalten? Und was passiert, wenn man obendrauf noch im Mittelpunkt des wohl größten DTM-Skandals der vergangenen Jahre steht?

«Es gab genügend Momente, in denen ich am liebsten hingeschmissen hätte. Ich würde lügen, wenn ich das verneine», gab Timo Scheider im Interview mit Spox.com zu.

Da war nämlich bis zum Saisonfinale in Hockenheim nicht nur der vorletzte Platz in der Gesamtwertung, sondern auch der Shitstorm nach dem «Schieb-ihn-raus»-Skandal mit den ganzen Folgen, neben dem angekratzten Ruf des einwandfreien Sportmannes auch die Sperre für das Rennwochenende in Moskau.

«Ich war schon immer ein positiver Mensch, der selbst in schwierigen Situationen für sich etwas Positives gefunden hat. So habe ich mich nicht unterkriegen lassen. Das war für viele nie verständlich. Es hat mir aber geholfen», erzählte Scheider, wie er mit der schwierigen Situation umgegangen ist.

Denn natürlich sind die Ansprüche andere als nur im Mittelfeld herumzufahren. «Wenn man zweimal in der DTM den Titel geholt hat, gibt es nur noch ein Ziel. Über dritte oder vierte Plätze spricht kein Mensch, ab Platz 2 war das Wochenende eigentlich schlecht. So ist unsere Gesellschaft leider auch im Motorsport mittlerweile», sagte er.

Immerhin beendete er die Saison mit einem positiven Erlebnis, sein Sieg am Samstag war der erste in der DTM seit fünf Jahren. Was damit auch zeigt, dass nicht nur 2015, sondern auch die vergangenen Jahre mit den Endplatzierungen 14, zehn und neun nicht das war, was er von sich erwartet hatte.

«Was die letzten und gerade dieses Jahr passiert ist, war ein Desaster. Klar probiert man in der Phase davor, die Situation für sich zu sortieren und sie schön zu reden. Aber solange man es nicht erreicht hat, ist es nur Gerede. Den Erfolg wirklich zu feiern, war eine große Erleichterung», so Scheider.

Scheider weiter: «Ich bin Rennfahrer geworden, um zu gewinnen. Der Glaube von mir, meiner Familie und meinem Team war deshalb ein wichtiger Faktor. Für das nächste Jahr ist das Ziel, es wieder konstant abzuliefern.»

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