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Pascal Wehrlein: Warum tun sich Ex-F1-Fahrer schwer?

Von Andreas Reiners
Pascal Wehrlein im Mercedes

Pascal Wehrlein im Mercedes

In der Vergangenheit haben sich immer wieder ehemalige Formel-1-Fahrer in der DTM versucht. Einige mit Erfolg, viele andere aber mit eher überschaubaren sportlichen Erträgen.

Timo Glock zum Beispiel hatte zu Beginn große Schwierigkeiten bei der Umstellung von einem Formel-1-Boliden zu einem Tourenwagen. Der BMW-Pilot musste sich mit einem für ihn völlig neuen Konzept von Auto beschäftigen. Sein Problem: «die in Anführungszeichen „wenige“ Leistung und das hohe Gewicht. Da muss man einfach den Fahrstil komplett ändern und das Problem war öfter mal, dass man das Auto einfach zu stark überfährt».

Heißt in der Praxis: Fährt man mit einem DTM-Boliden auf eine Kurve zu, kommt man 40 km/h langsamer an als mit einem Formel 1-Auto und muss dazu früher bremsen. Als früherer F1-Fahrer hatte er jedoch immer wieder im Kopf: «Es kann doch nicht sein, dass ich so früh bremsen muss, obwohl ich eigentlich deutlich langsamer ankomme.»

Glock hat in seinen nunmehr drei Jahren ein paar Highlights setzen können und fuhr zudem zwei Siege ein. Sein Mercedes-Konkurrent Paul di Resta, immerhin DTM-Champion 2010, kommt nach seiner Rückkehr von der Formel 1 auch nur sehr langsam in Fahrt.

Ganz anders wiederum der neue Meister Pascal Wehrlein. Auch er fährt in der Motorsport-Königsklasse, wenn auch derzeit «nur» als Mercedes-Ersatzfahrer. Der 21-Jährige hatte nach seinen Testfahrten im Silberpfeil oder auch Force India aber nie große Probleme, sich wieder an den Tourenwagen zu gewöhnen.

«Ich denke, der große Unterschied ist, dass ich noch nicht so lange in der DTM unterwegs bin. Deshalb fällt mir der Umstieg in ein Formel-1-Auto und auch zurück wesentlich leichter. Fahrer wie Ralf Schumacher, David Coulthard und Mika Häkkinen sind hingegen jahrelang Formel 1 gefahren. Da war es nicht so leicht, den Fahrstil umzustellen», sagte Wehrlein «Sky». Während Häkkinen zumindest Siege feiern konnte, blieben die anderen beiden weit hinter den Erwartungen zurück.

«Wenn man jahrelang in derselben Rennserie fährt, entwickelt man einen anderen Fahrstil», so Wehrlein: «Die DTM erfordert einen anderen Fahrstil, deshalb haben sich da einige so schwer getan», so Wehrlein, der trotz seines Titelgewinns gerne die Rotation beenden würde. Er hofft weiterhin auf ein dauerhaftes F1-Cockpit für die kommende Saison.

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