Wie sieht ein typischer Testtag in der DTM aus?

Von Andreas Reiners
Gary Paffett

Gary Paffett

In dieser Woche absolviert die DTM die letzten Testfahrten vor der neuen Saison. Wie sieht eigentlich ein typischer Testtag in der Tourenwagenserie aus?

Vorab: Als DTM-Pilot ist man an Testtagen vor allem ein Frühaufsteher. Denn neben den üblichen Dingen wie Frühstücken steht vor dem offiziellen Testbeginn, in Hockenheim um 9 Uhr, ein tägliches Meeting an, um das Programm für den Tag durchzugehen. Pünktlichkeit ist das A und O, um vor allem rechtzeitig im Auto zu sitzen.

«In erster Linie gehen wir dann das Programm durch. Das kann Setup-Arbeit sein, indem du eine Serie kurzer Fahrten machst. Vielleicht hast du vier oder fünf verschiedene Optionen, die du durchtestest. Du änderst was und fährst immer wieder in die Box zurück. Und dann gibt es ein Programm mit langen Fahrten, um einige Sachen abzusichern», erzählt Paffett.

In der Mittagspause sind die Fahrer trotz der Pause weiterhin mit den Gedanken bei den Tests. «Dann gehst du schon mal den Tag durch, schaust auf die Daten des Vormittags. Wir schauen auf die Dinge, die wir getestet haben, um zu sehen, was gut und was schlecht war», so Paffett. Eckdaten wie die Balance des Autos oder Probleme am Boliden werden schriftlich festgehalten. «Und dann vergleiche ich mich mit den anderen Autos, um zu sehen, wo ich besser werden kann, was ich besser machen kann», sagt Paffett.

Der Nachmittag verläuft ähnlich, möglicherweise nur nach einem anderen Plan. Oder aber gewisse Dinge vom Vormittag müssen nochmals getestet werden. Nach dem Ende der Testfahrten am frühen Abend, in Hockenheim um 18 Uhr, «sollte man schauen, dass man etwas zu essen und zu trinken bekommt, denn man wird schon etwas ausgetrocknet während des Tages. Eigentlich musst du dauernd etwas trinken, um dein Energielevel hochzuhalten», so Paffett.

Um 18.30 Uhr folgt die große Abschlussbesprechung mit den Fahrern und den Ingenieuren. «Wir gehen durch alles, was wir am Tag getan haben, noch einmal durch. Den Fahrplan, die Resultate der Tests, die wir gemacht haben. Was die Fahrer meinen, wie sie sich fühlen. Alles was interessant sein kann. Und dann überlegen wir, woran wir am nächsten Tag arbeiten müssen», sagt Paffett.

Danach ist dann allerdings selten Feierabend. «Normalerweise spricht man dann mit den Ingenieuren oder mit den Mechanikern nochmals, verbringt etwas Zeit damit, nach dem Auto oder nach den Daten zu schauen. Man hat den Kopf voll mit den Dingen, die man mit den Ingenieuren besprechen will und diskutiert», so Paffett, der zuletzt in Monteblanco nie vor 21 Uhr die Strecke verlassen hatte. Zum Abschluss geht es schließlich zurück ins Hotel.

Runterkommen, entspannen, einen Kaffee trinken. Paffett schaut sich zur Entspannung gerne mal einen Film an. Ein voller Tag also, der früh beginnt und spät endet.

Während der Testfahrten kommt es nicht selten vor, dass es ein Problem am Auto gibt. Dass der Pilot zum Zuschauen verdammt ist. Auch diese Zeit wird intensiv genutzt, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen.

«Du verfolgst, was die anderen Autos machen, hörst den Funk mit, hörst mit, was in der Box passiert, schaust, wie die anderen Autos durchkommen. Manchmal ist das wirklich hilfreich, sich die anderen Autos anzuschauen, wie sie sich auf der Strecke verhalten, wie sie mit den Bodenwellen klarkommen», erzählt Paffett. Diese Infos sind vor allem hilfreich für die eigenen Ingenieure, die den ganzen Tag in der Box sitzen und im Grunde keine Chance haben, das zu verfolgen.

Abwechslung entsteht vor allem durch das Testprogramm selbst. Welche Ziele verfolgt werden. Ob Longruns absolviert, Boxenstopps geübt oder Qualifying-Simulationen gemacht werden. Ansonsten habe sich in den vergangenen Jahren wenig verändert, so Paffett.

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