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Berlin-GP: Kann Daniil Ivanov seinen Run fortsetzen?

Von Jan Sievers
Wird Daniil Ivanov Weltmeister Dmtri Koltakov die WM-Führung abluchsen?

Wird Daniil Ivanov Weltmeister Dmtri Koltakov die WM-Führung abluchsen?

Daniil Ivanov führte Mega Lada Togliatti zum Titelgewinn in der Russischen Eisspeedway Superliga. Wird der zweifache Weltmeister beim Berlin-GP am Wochenende erneut auftrumpfen?

Tief sass der Stachel noch nach der Niederlage vom Vorjahr. Mega Lada musste im heimischen Stadion gegen den Erzrivalen aus Ufa beim letzten Saisonrennen Federn lassen, die sie noch ins Stechen um den Meistertitel zwangen. Ufa und Togliatti waren Ende der Saison 2015 punktgleich und niemand geringerer als Mister Vollgas Nikolai Krasnikov trat gegen Igor Kononov im alles entscheidenden Stichlauf an und machte das, wofür er bezahlt wird. Gas geben, gewinnen und den Meistertitel einsacken.

In diesem Jahr war die Ausgangslage vor dem letzten Saisonrennen ähnlich. Dieses Mal war es allerdings nicht Ufa, sondern das neu formierte Moskauer Team mit Weltmeister Dmtri Koltakov und dem WM-Dritten Khomitsevich, die mit nur einem Punkt weniger als die Führenden Togliatti auf der Lauer lagen.

Am vergangenen Samstag war es aber zunächst nicht Moskau, die der Heimmannschaft am meisten Paroli boten, sondern erneut das Team aus Baschkirien um Nikolai Krasnikov. Für Togliatti war mit Blick auf die Meisterschaft jedoch nur wichtig vor dem Hauptstadt-Team zu bleiben, Ufa hatte nur noch theoretische Titelchancen.

Und das taten sie auch. Am Ende des ersten Renntages waren Ufa und Togliatti punktgleich. Bei den Gastgebern setzte Kapitän Daniil Ivanov seinen Run vom Almaty-GP fort und flog förmlich über das Eis, wies dabei auch zweimal Krasnikov in die Schranken, der sich dafür aber im Run-off revanchierte. Nicht dieser einzige Schönheitsfehler von Ivanov kostete Togliatti den Tagessieg, sondern die Formschwankung von Igor Kononov. Im Gegensatz zum dritten Mann im Team Nikita Toloknov zeigte sich der aktuell WM-Zweite wenig kampflustig.

Dass es überhaupt zu den Rennen im Stroitel-Stadion in der Wolga-Stadt war bei den Wetterverhältnissen keine Selbstverständlichkeit. Es war ungewöhnlich warm für Ende Februar in Togliatti. Seit Dienstag herrschten durchgängig Plusgrade, was die Natureisbahn in einen See verwandelte. Auf das Training am Freitag musste verzichtet werden. Am Samstag bekam jeder Fahrer zwei Eingewöhnungsrunden. Das musste reichen, da das Eis auf der Bahn stellenweise nur noch 10cm dick war.

Als einziger Westeuropäer im Feld der Russen zeigte Harald Simon gute Rennen für das Team aus Kamensk-Uralsky. Bissig erkämpfte er sich seine Punkte, jedoch fand das Rennen für ihn mit dem doppelten Rippenbruch ein unglückliches Ende. Andrej Shishegov holte ihm vom Moped, als die Rennen auf dem weichen Eis am Sonntag mehr einem Rodeoritt glichen.

Nach dem Crash von Simon im fünften Lauf wurde das Rennen für 30 Minuten unterbrochen. Mega-Lada-Manager Ivan Ivanov und Nikolai Krasnikov diskutierten mit dem Schiedsrichter, wie weiter zu verfahren sei. Man einigte sich darauf, das Rennen zumindest bis zum zehnten Lauf fortzusetzen, um das Rennen Reglements konform werten zu können.

Nach dem dritten Durchgang entschieden die Fahrer dann bei einer gemeinsamen Bahnbegehung, das Rennen wegen zu weichem Eis abzubrechen und zu werten.

Togliatti hatte zu diesem Zeitpunkt die meisten Punkte und gewann die Tageswertung vor den Widersachern aus Moskau und Ufa. Selbige Reihenfolge entspricht auch dem Endstand der Russischen Superliga. Togliatti konnte sich nach zweijähriger Abstinenz wieder als Meister küren. Moskau holte vor Ufa die Vizemeisterschaft.

Am diesem Wochenende treffen Ivanov, Koltakov, Kononov und Khomitsevich wieder aufeinander. Beim Eisspeedway-GP in Berlin will Ivanov seinen Schwung mitnehmen und Weltmeister Koltakov die WM-Führung abluchsen. Von 12 Punkten Rückstand nach den beiden Moskau-GPs, konnte Ivanov nach der Runde in Kasachstan den Rückstand auf vier Punkte verkürzen.

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