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Kevin Bolliger: «Wollen 2022 Pech vergessen lassen»

Von Helmut Ohner
Ausgerechnet in seiner ersten Saison als Teammanager des Teams Bolliger Switzerland musste Kevin Bolliger eine Pechsträhne verkraften. Für das kommende Jahr peilt die Schweizer Equipe wieder Top-5-Plätze an.

Mitte der Saison 2020 gab Teamgründer und Teammanager Hanspeter «Hämpu» Bolliger nach über 40 Jahren Rennsport seinen Entschluss bekannt, sich am Jahresende zurückzuziehen und den Staffelstab an seinen Sohn Kevin weiterzugeben. In seinem ersten Jahr als Teammanager musste er einige Rückschläge verkraften.

«Einige Jahre durfte ich an der Seite meines Vaters im Team arbeiten. Ich war der festen Überzeugung, dass ich in dieser Zeit einen prallgefüllten Rucksack an Erfahrungen gesammelt habe, aber es hat sich relativ rasch herausgestellt, dass es eher nur eine schmale Bauchtasche war», blickt Kevin Bolliger auf die Rennsaison 2021 zurück.

Dabei begann das Jahr mit einem Knalleffekt. Das 24-Stunden-Rennen in Le Mans wurde an der vierten Stelle beendet. Über den erfolgreichen Einstand als Teammanager durfte man sich nur kurz freuen. Weil der Tank am Motorrad geringfügig zu groß war, wurde die Mannschaft nachträglich aus dem Klassement genommen.

«Das war ein ärgerlicher Irrtum, der mir bei der Berechnung des Tankinhalts unterlaufen ist und es sind uns viele Punkte durch die Lappen gegangen. Es hat lange gedauert, bis ich das Ganze verdaut hatte. Aber ich bin danach stärker aus dem Schlamassel herausgegangen. Ich habe in dieser Zeit viele Menschen neu kennengelernt.»

Nach dem achten Platz beim Zwölf-Stunden in Estoril folgte beim Bol d’Or der nächste Rückschlag als man in aussichtsreicher Position wegen eines Motorschadens aufgeben musste. Auch beim Finale in Most hatte die Truppe kein Glück. Nach einem frühen Sturz konnte man sich aber wenigstens noch über einige WM-Zähler freuen.

In der kommenden Saison soll es für den zweifachen Vize-Weltmeister aus der Schweiz wieder besser laufen. Neben dem Deutschen Jan Bühn und dem Schweden Jesper Pellijeff wird der Österreicher Nico Thöni als dritter Fahrer das Team verstärken. Geht es nach Bolliger soll der Niederländer Nigel Walraven 2022 die Rolle des Ersatzfahrers bekleiden.

«Nico hat sich mit seiner Leistung beim Bol d’Or aufgedrängt. Im Regenquali hat er mit dem dritten Platz sogar die Werksteams aufhorchen lassen. Mit Nigel sind wir noch in Verhandlungen. Ich habe erst gestern mit ihm telefoniert. Er muss in seinem Umfeld allerdings noch einiges abklären, bevor er uns die Zusage machen kann.»

Aktuell ist man bei Bolliger Team Switzerland mit dem Aufbau der neuen Motorräder beschäftigt. «Nachdem das neue Betankungssystem für die WM bekannt gegeben wurde, haben wir uns dazu entschieden, sie bereits 2022 einzusetzen. Ab der Saison 2023 wird dieses Betankungssystem dann obligatorisch für die ganze Endurance-Weltmeisterschaft.»

«Wir haben uns auch eine andere Einbaustelle für die Elektronik überlegt, damit sie im Falle eines Sturzes besser geschützt ist. In einigen Wochen sollte dann alles so weit fertig sein, dass wir vom 25. bis 27. Februar in Valencia in der neuen Konstellation Erfahrungen mit dem neuen Motorrad sammeln und erste Abstimmungsarbeiten erledigen können.»

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