Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

EWC Spa: LRP Poland schiebt die BMW ins Ziel

Von Esther Babel
FIM Endurance World Championship Runde 2 im belgischen Rennstrecke Spa Francorchamps. So lautete am vergangenen Wochenende das Programm von Puffe, Vincon und Bijsterbosch vom Team LRP Poland.

«Eine komplette Rennwoche blauer Himmel auf der Berg- und Talbahn», beginnt der Bericht des Schleizers Julian Puffe, der gemeinsam mit seinen Kollegen Dominik Vincon und Pepijn Bijsterbosch für das Tem LRP Poland bei dem 24-Stunden-Rennen antrat. «Als ich zum freien Training das erste Mal die legendäre Eau Rouge hinauffuhr, spürte ich, was man auf einem Motorrad für G-Kräfte entwickeln kann. Die Strecke ist mit ihren sieben Kilometern ungewöhnlich lang und dazu auch noch unglaublich anspruchsvoll. Da ich auf diesem Kurs noch nie zuvor gefahren bin, hatte ich einiges an Arbeit vor mir.»

«Die Qualifyings bereiteten uns etwas Probleme», schildert Puffe. «Leider streikte unser Motorrad bei meinem Teamkollegen im Qualifying vor mir. Wir konnten die BMW nicht schnell genug wieder an die Box bringen, so dass ich mit dem Ersatz-Motorrad ausrücken musste. Das alles führte dazu, dass ich aufgrund der wenig verfügbaren Reifensticker meine Bestzeit auf gebrauchten Reifen fahren musste. Im Endergebnis belegte ich in meinem Zeittraining den 12. Platz und in der kombinierten Liste sprang der 16. Startplatz für uns heraus.»

«Nach dem ersten Viertel des Rennens fuhren wir auf der siebten Position», so Puffe. «Bis zum Anbruch der Nacht lief alles problemlos. Um 2 Uhr nachts dann der erste Rückschlag. Durch ein Problem mit der Tanklampe blieb ich auf meiner letzten Runde stehen und musste mit dem Abschlepp-Fahrzeug zurück an die Box gebracht werden. Das kostete uns wertvolle 20 Minuten. Wir fielen auf den 19. Rang zurück und mussten eine Aufholjagd starten. Nach 20 Stunden hartem Kampf konnten wir bis auf die elfte Position nach vorn fahren. In der 21. Stunde folgte leider erneut ein kapitaler Motorschaden. Mein Team baute in kürzester Zeit den Motor aus, zerlegte diesen und versuchte alles Mögliche, das Aggregat wieder zum Laufen zu bringen. Leider ohne Erfolg.»

Pech auf der ganzen Linie

«Das Glück war auch beim zweiten Lauf der Endurance Weltmeisterschaft nicht auf unserer Seite und unsere harte Arbeit wurde nicht belohnt», meint er abschließend. «Auch wenn es ohne Zielankunft schwerfällt, das Positive aus dem Rennen zu ziehen, können wir als Team sagen, dass wir das Beste herausgeholt haben. Alles weitere liegt nicht in unserer Hand. Wir werden die Bikes wieder neu aufbauen und beim nächsten Rennen wieder voll angreifen. Es sind weiter Tests im Vorfeld geplant, um unser Paket weiter zu verbessern. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste 24 Stunden Rennen und ich werde wie immer perfekt vorbereitet sein. Vielen Dank an das gesamte Team LRP Poland BMW und meine beiden Teamkollegen sowie an alle, die uns die Daumen gedrückt haben.»

«Es war keine einfache Woche», bestätigt auch Pepijn Bijsterbosch. «Schon im Training hatten wir mehrere elektronische und technische Probleme. Im Rennen lief es lange Zeit recht gut, aber im letzten Teil des Rennens hatten wir wieder Probleme. Von der Pace her hätten wir sicherlich ein Top-Ten-Ergebnis einfahren können, aber trotz der harten Arbeit des Teams war dies aufgrund der Probleme leider nicht möglich.»

Kein Japan-Trip

«Die Techniker haben noch alles versucht», schildert Vincon seine Eindrücke, «die Maschine jedoch nicht mehr zum Laufen gebracht. Grobe Fehler unterstell ich nicht. Ein 24- Stunden-Rennen ist eine Extrembelastung, da kann das Material durchaus einmal ermüden.» Um trotzdem noch Punkte zu bekommen, fiel die Entscheidung, dass Vincon das etwa 200 Kilogramm schwere Motorrad ganz am Ende über die Ziellinie schieben sollte. Dafür gibt es einige Kriterien. Beispielsweise muss man 75 Prozent der Runden des Siegerteams geschafft haben, außerdem müssen Fahrer und Maschine beim Übertritt über die Linie eine Einheit bilden.

Diese Vorgaben hielt das polnische Team ein, es passierte aber ein anderer Formfehler, der es aus der Wertung warf: Vincon schob die BMW etwa 500 Meter durch das Fahrerlager und teils über Rettungswege in Richtung Zielgerade, er hätte sie jedoch regulär in einem riskanten Manöver über fast die ganze Strecke hieven müssen. Das wären fast sieben Kilometer gewesen.

Damit rangiert sich das Team LRP Poland, das sich vor der WM-Saison einen Platz unter den besten Zehn in der FIM-Endurance-Wertung vorgenommen hatte, nun auf Position 13. «Es wird jetzt ganz schwer, unser Ziel noch zu erreichen», sagt Dominik Vincon. Zumal Teamchef Bartlomiej Lewandowski wegen hoher Reisekosten das dritte von vier Rennen im japanischen Suzuka abgesagt hat. Damit greift die Truppe erst wieder zum Saisonende in das Geschehen ein: beim Bol d‘ Or in Südfrankreich am 14. September.

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