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Zittern bei BMW: Auch das Endurance-Programm wackelt

Von Ivo Schützbach
Am ersten August-Wochenende findet in Suzuka das prestigeträchtigste Rennen der Endurance-WM statt. Der Erfolgsdruck bei BMW ist enorm – es geht um die Sicherung des zukünftigen Engagements.

Seit Monaten wartet BMW Motorrad Motorsport Direktor Sven Blusch auf eine Entscheidung des Vorstands, was die zukünftige sportliche Ausrichtung des deutschen Herstellers betrifft. Für die Superbike-WM gibt es ein Bekenntnis bis Ende 2026, der Vertrag mit dem Team von Werner Daemen in der Endurance-WM läuft nur noch für diese Saison. Ob wir BMW 2027 werksseitig in einer Meisterschaft sehen, ist noch nicht entschieden.

Am ersten August-Wochenende findet das prestigeträchtige Suzuka Eight Hours statt, für die japanischen Hersteller das wichtigste Rennen des Jahres. Und für BMW und Ducati eine enorme Herausforderung: Noch nie konnte eine europäische Marke im Land der aufgehenden Sonne triumphieren!

Intern ist das Thema Langstrecke bei BMW umstritten, nicht jeder im Konzern sieht einen Nutzen in diesem Engagement. Motorsport-Experten beurteilen das anders, sie betonen die Wichtigkeit der Pyramidenstruktur mit der Superbike-WM an der Spitze und im Unterbau die Endurance-WM sowie die nationalen Meisterschaften und Road-Racing.

«Ich habe in den letzten Monaten intensiv versucht, dieses Thema unseren Mitarbeitern näher zu bringen», sagte Blusch im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com über die Endurance-WM. «Wir haben unsere Werksprogramme in der WorldSBK und der EWC, die Reichweite der EWC ist aber viel geringer. BMW ist aus dem Automobilrennsport bekannt für Endurance, die EWC hat einen wichtigen Platz. Ich glaube, dass wir Erfolge auf der EWC-Seite brauchen, so wie es in der Superbike-WM war, dann beschäftigen sich viel mehr Leute damit.»

«Es ist unsere Aufgabe den Leuten intern zu zeigen, was das für ein super Sport ist», hielt der BMW-Sportchef fest. «Ein 24-Stunden-Rennen guckt sich im Fernseher niemand lange an. Aber jeder, der mal vor Ort war und das erlebt hat, und mal nachts in einer Box stand, der hat danach ein ganz anderes Gespür. Die Superbike-WM spielt in der Außenwirkung den wesentlich größeren Faktor, das ist klar. Ich kämpfe aber für die EWC, weil wir ein starkes Team haben und ich unsere Fahrer super finde. Sie verdienen mehr Licht, aber das braucht Zeit. Ich glaube auch, dass es Siege braucht, wir pushen extrem für einen Podestplatz in Suzuka. Das könnte uns helfen, das Thema bekannter zu machen.»

Blusch abschließend: «Wenn wir vorne mitfahren können, um den Titel, dann kannst du am Ende die Haltbarkeit der Maschine zeigen, das ist der wichtigste Faktor im Endurance-Sport. Bei uns ist intern viel Aufbauarbeit nötig. Die, die sich bei uns auf der Motorradseite für Motorsport interessieren, kennen sich aus. Aber ganz viele kannten das Thema nicht. Wenn du ihnen zeigst, was wir da genau machen, dann kannst du auch das Feuer entfachen.»

BMW liegt in der Endurance-WM nach zwei von vier Veranstaltungen hinter Yamaha und Kawasaki auf dem dritten Gesamtrang, mit Michael van der Mark, Markus Reiterberger und Steven Odendaal schickt die Propellermarke ein starkes Trio nach Japan.


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