MotoGP: KTM denkt über neues Motorkonzept nach

24h Spa: Wer schlägt die Audi?

Von Oliver Runschke
Der Phoenix R8 von Basseng/Stippler/Haase

Der Phoenix R8 von Basseng/Stippler/Haase

Der Langstreckenklassiker in den Ardennen ist quantitativ und qualitativ besser besetzt denn je. Ein Ausblick auf das Rennen.

Ruhetag in Spa-Francorchamps. Die Teams bereiten die Autos für das Rennen vor, die Fahrer schlagen mehrheitlich die Zeit tot. Sogar der Regen hat einen Ruhetag eingelegt und die Prognose für das Wochenende kündigt ein trockenes Rennen an. Wobei solche Prognosen in Spa ähnlich wenig wert sind wie am nicht besonders weit entfernten Nürburgring. Das Schöne an dem verregneten Training am Donnerstag ist, dass eigentlich so niemand richtig weiss, wo er steht und alle ziemlich im Dunkeln tappen. Belastbare Rundenzeiten, die man zum Vergleich heranziehen kann, gibt es aufgrund der ständig veränderten Witterung nicht. Die meisten Teams haben auch erst eine Handvoll Runden im trockenen gefahren und dementsprechend magere Erkenntnisse über ein Trocken-Set-Up. Dafür kann aber ein jeder Fahrer in den blumigsten Worten umschreiben, bei welchen Streckenverhältnissen sein Auto ziemlich prima ist, bei welchen Verhältnissen eigentlich gar nichts geht und was er am liebsten hätte. Aber zum Glück macht auch der belgische Petrus kein Wunschkonzert.

Geht man nach dem Speed der Autos, dem Auftritt im Fahrerlager und nach der Qualität des Fahreraufgebots, ist Audi der einhellige Siegfavorit. Fahrerisch sind die WRT-Audi mit Scheider/Ekström/Franchi und Ortelli/Longin/Albuquerque sowie die beiden Phoenix-R8 mit Basseng/Stippler/Haase und Rockenfeller/Fässler/Piccini über jeden Zweifel erhaben. Keine andere der 13 in Spa vertretenen Marken kann mit so einem hochklassigen Fahrerquartett wuchern, allerdings hat Audi auch als einziger einen offiziellen Werkseinsatz ausgerufen. Im Audi-Lager war man am Freitag noch etwas über das Qualifying verkatert. «Wir haben einfach keine freie Runde gehabt, ohne die drei Trainingsunterbrechungen hätte es sicher ganz anders ausgesehen», so Marc Basseng. Eine leichte unbekannte sind bei Audi auch die Reifen. Trotz Werkseinsatz müssen die R8 in Spa mit Kundenreifen starten, denn das Reglement der Blancpain Endurance Series lässt nur solche zu. Im Audi-Lager wäre man über Regen nicht unglücklich. «Im Regen sind wir richtig gut, wenn es trocken ist sollten die Porsche und BMW gegenüber uns einen Vorteil haben», so Andrea Piccini.

Über den Porsche 911 GT3 R schwebt weiterhin das Damoklesschwert der mangelnden Zuverlässigkeit. Sollten die «R» halten, kann man das Exemplar von Prospeed mit Soulet/Goossens/Heylen und den Elfer von Autoorlando, die aktuellen BES-Tabellenführer mit Ruberti/Giammaria/Roda, getrost einen Podiumsplatz zutrauen. Ein «dark horse» sind sicher die BMW Z4 GT3 von MarcVDS mit Martin/Hennerici/Leinders und von Schubert mit Hürtgen/Sandström/Werner. Wir erinnern uns: BMW hat immerhin im Januar schon die 24h von Dubai gewonnen – auch wenn man Äpfel besser mit Birnen vergleichen kann als das Rennen in Arabien mit dem in den Ardennen. Schubert-Teammanager Stefan Wendl schränkt ein: «Wir waren noch hier in Spa und haben im Training auch noch keine einzige Runde im trockenen gefahren.»

Nicht zu den Topfavoriten zählen die Mercedes SLS. Das Top-Auto von Black Falcon mit Jäger/Heyer/Lemeret startet auf Dunlop-Reifen. «Damit haben wir recht wenig Erfahrung, ausserdem hat uns im Training die Vorderachse etwas Sorgen gemacht», so Thomas Jäger. Die beiden Michelin-bereiften Graff-Mercedes waren im Training zwar immer mal wieder sehr schnell, haben aber als Manko auf beiden Autos je zwei Gentleman-Fahrer mit an Bord.

Mit gewohnt grossen Aufwand agiert auf Vitaphone, pardon Vita4One. Über den Speed des Ferrari F458 Italia besteht kein Zweifel und auch die Zuverlässigkeit hat das Team von Michael Bartels im Griff, glaubt Frank Kechele, im Qualifying schnellster Vita4One-Pilot. «Die Zuverlässigkeit sollte passen, Vita4One hat extrem viel mit den Autos gearbeitet. Allerdings sollte es nicht regnen. Im Regen gestern hatten wir noch einige Probleme mit den Reifen.» So richtig niemand hat McLaren auf dem Zettel. Schönes und verdammt schnelles Auto, aber die Zielflagge sehen die brandneuen drei MP4/121C GT3 nie und nimmer, ist der einhellige Tenor im Fahrerlager.

Bis es am Samstag endlich los geht, heisst es also: Nix Genaues weiss man nicht. Nur eines ist sicher: Es wird Sau-spannend!

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