Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Die Red Bull Romaniacs haben begonnen!

Von Christian Panny
Bei den Red Bull Romaniacs wird den Fahrern alles abverlangt

Bei den Red Bull Romaniacs wird den Fahrern alles abverlangt

Mit drei «Sicherheitsläufen» ist der österreichische KTM-Pilot Lars Enöckl in die diesjährige Ausgabe der Red Bull Romaniac gestartet.

Beim Prolog in der Altstadt von Sibiu ist der starke Extrem-Endurist nur bedingt angriffslustig über die teils meterhohen künstlich aufgebauten Hindernisse gefahren: «Beim Prolog geht es zwar um die Startreihenfolge für die erste Offroad-Etappe, die ist für den Ausgang der Rallye aber nicht wirklich wichtig. Daher habe ich in den beiden Vorläufen vor allem versucht, nicht zu stürzen und meine KTM nicht kaputt zu machen.»

Enöckl hat sich dennoch sicher für das Halbfinale qualifiziert. Dort hat er sich mit einem weiteren Sicherheitslauf aus dem Prolog verabschiedet. Sein Ziel ist, bei den Romaniacs erneut sein fahrerisches Können zu beweisen. Zuletzt ist er beim «Hell's Gate», dem ersten Extrem-Enduro-Klassiker des Jahres in der Toskana, Zwölfter geworden. Beim legendären Erzberg-Rennen belegte er sogar Rang 9.

«Bei den Romaniacs will ich ins Ziel fahren», so Enöckl. «Das ist für mich klar als Erfolg zu werten. Ich muss die ganze Zeit extrem konzentriert bleiben. Hier kann jeden Meter etwas passieren.»

Der Architekturstudent weiss, wovon er spricht. Im vergangenen Jahr hat er seine ersten Red Bull Romaniacs mit einem gebrochenen Mittelfussknochen vorzeitig beenden müssen.

Den ersten Tagessieg sicherte sich der Brite Graham Jarvis. Mit seiner Husaberg zeigte er bei den schwierigen Bedingungen, starke Regenfälle und Gewitter hatten pünktlich zu den Finalläufen des Prologs eingesetzt, sein Talent. «Ich mag es immer möglichst schwierig», sagt Jarvis, der diesen Tagessieg als guten Beginn bezeichnete. Er wird am Sonntag als Erster in die erste Offroad-Etappe starten. Prolog-Zweiter wurde der britische KTM-Fahrer Paul Bolton. Dritter wurde Vorjahres-Sieger Chris Birch. «Ich bin froh, in einem Stück ins Ziel gekommen zu sein», sagt der Neuseeländer. Birch ist es auch durchaus recht, dass er die erste Offroad-Etappe nicht von der Spitze aus in Angriff nehmen muss: «Navigation ist nicht meine starke Seite.»

Im Gelände sind die Fahrer weitgehend auf sich alleine gestellt und navigieren mit Hilfe von GPS.

Am Sonntag ging es ab in die Wälder und über die Gipfel der rumänischen Karpaten. Rund 600 Offroad-Kilometer liegen bis Mittwoch vor den fast 200 Startern in den drei Leistungsklassen Pro, Expert und Hobby. Das Gelände bietet so ziemlich alles, was sich Enduristen als Hindernis in den Weg stellen kann: quer liegende Baumstämme, steile verwurzelte Waldauffahrten, Felspassagen und extrem rutschige Bachdurchfahrten. Das Konzept will den Pro-Startern all ihr Können abverlangen und sie an die Leistungsgrenze bringen. Die Teilnehmer der Hobby-Klasse sollen vier sehr intensive, aber stets fahrbare und herausfordernde Offroad-Tage erleben.

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