Ärger mit dem Wetter
Kroll: Derzeit ist nicht viel los mit Training
In der neuen Saison, die am 9. März im niedersächsischen Uelsen startet, will Kroll wieder angreifen.
Wie bist du mit deiner letzten Saison in der Klasse E1 in der Deutschen Enduro Meisterschaft zufrieden?
Mit Platz 13 kann ich natürlich nicht zufrieden sein. Allerdings bin ich durch eine Verletzung nicht alle Läufe gefahren. Wenn ich am Start war, habe ich mich immer unter den besten 10 platziert. Das war auch mein Ziel für die Saison.
Du hast während der Saison einen Markenwechsel durchgeführt und von Husqvarna zu GasGas gewechselt. Wie unterscheiden sich die beiden Motorräder?
Beide Modelle sind Wettbewerbsmaschinen auf sehr hohem Niveau, die Unterschiede sind sehr gering. Bei der GasGas merkt man, dass sie viel Erfahrung im Trial haben und diese Erfahrung im Motorenbereich einen kleinen Unterschied macht. Der Motor kommt, im Vergleich zur HVA von 2007/2008, etwas williger von unten heraus. Fahrwerksmässig sind beide wohl das Beste, was es in Serie in diesem Segment gibt.
Es werden immer weniger Veranstalter im deutschen Endurosport. Wie siehst du allgemein die Entwicklung?
Wenn ich mir den vorläufigen Veranstaltungskalender für 2009 so ansehe, dann muss man sich ernsthafte Gedanken um den Fortbestand des klassischen Endurosports in Deutschland machen. Traditionelle Veranstalter, wie Dachsbach und Streitberg, führen 2009 keinen DM-Lauf durch, neue Veranstalter sind nicht zu finden.
Sicher trägt auch der Rückgang der Teilnehmer, speziell in den drei DEM-Klassen, dazu bei. Eventuell wäre sogar eine Teilung der Klassen, wie vor Jahren üblich, ein Weg mehr Starter zu bekommen. Es ist ein Riesenaufwand einen solchen Lauf zu organisieren und durchzuführen. Das kostet richtig Geld und bei manchen Behörden ist unser Sport ja nun auch nicht gerade das liebste Kind.
Dazu kommt, dass man viele freiwillige Helfer braucht, um so etwas auf die Beine zu stellen. In der heutigen Zeit werden aber gerade diese Enduro-Verrückten immer weniger; bis auf regionale Ausnahmen wie in Neuhaus-Schierschnitz, Zschopau oder Waldkappel. Ich hoffe aber trotz alledem, dass es uns allen gelingt, auch in Zukunft qualitativ hochwertige Veranstaltungen innerhalb der DEM zu haben. Es müssen ja keine 10 bis 12 Läufe sein, wovon dann die Hälfte erzwungene Feldwegrennen sind. Dann schon besser ein paar wenige, aber anspruchsvolle Geländefahrten, die den ursprünglichen Gedanken dieser Sportart erhalten.
Wie laufen die Vorbereitungen auf die Neue Saison? Wo trainiert ihr, wenn das Wetter wie derzeit sehr kalt ist in Deutschland?
Um ehrlich zu sein, die Vorbereitungen sind im Moment gerade sehr ins Stocken geraten. Seit Anfang Januar schleppe ich einen Virus mit mir rum, welcher mich körperlich ziemlich in die Knie zwingt und ein Training nicht ermöglicht. Wenn ich wieder fit bin, dann geht’s wie sonst auch zwei Mal die Woche in die Halle, um etwas im Kraft- und Ausdauerbereich zu tun.
Mit Fahrtraining ist das im Winter immer so eine Sache. Normalerweise gehen wir vor der Saison in den Sand zum Trainieren. Da das aber von uns immer eine gewisse Entfernung ist, kann ich das nur am Wochenende realisieren. Jetzt hoffe ich erst mal, dass ich wieder richtig auf die Beine komme und dann natürlich keine solch extreme Kälte mehr zu uns herein kommt, damit ich die letzten Wochen noch optimal nutzen kann.
Du hast wieder zu Husqvarna zurückgewechselt und startest in einem neuen Team. Wie kam der Wechsel zustande?
Den Teamwechsel habe ich ja schon im vorigen Jahr vollzogen. Das Motorradzentrum Haselgrund, für das ich seit Mitte 2008 starte, bot mir die Möglichkeit meinen Sport auf diesem Niveau weiter zu betreiben.
Norman Arnold, selbst mit Leib und Seele Geländefahrer, unterstützt mich hervorragend.
Da MZH seit Ende 2008 auch Husqvarna-Vertragshändler ist, hatte ich mehr oder weniger die Wahl, welches Motorrad ich 2009 an den Start bringe. Mit Husqvarna habe ich nie ein Problem gehabt und so entschied ich mich halt für die neue WR 125.
Was sind deine Ziele für die neue Saison?
In erster Linie will ich mal gesund durch die Saison kommen und viel Spass am Geländefahren haben. Wenn mir das gelingt, sollte es am Ende ein Platz unter den Top-10 werden.
Dank der Unterstützung meiner Sponsoren, wird es mir auch möglich sein, eine EM-Veranstaltung zu fahren. Dort wäre ich dann aber ehrlich gesagt, wie schon 2007, mit ein paar Punkten zufrieden.