Ungewohntes Terrain für Ahola
Ahola auf der Ten Kate-Honda
Auch nach 18 Jahren im Motorradsattel kann man immer noch neue Erfahrungen machen. Der dreifache Enduro-Weltmeister Mika Ahola durfte in Portimão am Montag dieser Woche die Hannspree Ten Kate-Honda CBR1000RR Fireblade von Jonathan Rea testen. Der Finne machte völlig neue Erfahrungen auf dem ungewohnt festem Untergrund.
Die Kenntnisse von Ahola auf Asphalt war vor Montag recht überschaubar. Vor zehn Jahren war der Finne letztmals auf Asphalt unterwegs, kannte vor dem Test weder ein Superbike oder Slicks und sah auch die anspruchvolle Berg-und-Talbahn von Portimão erstmals.
Als dreifacher Weltmeister hat Ahola aber unbestritten ein Gefühl für Motorräder, dass ihn von «normal sterblichen» unterscheidet. Gesegnet mit einer grossen Portion Fahrtalent, sorgte der Finne in Portugal für einige überraschte Minen.
Der Test von Ahola fand zeitgleich mit einem Test von einigen Journalisten statt, die in Portimão Gelegenheit bekamen, die WM-Superbikes von sieben Motorradherstellern auszuprobieren. Während die Journalisten behutsam an die Aufgabe gingen, und den 4,59 km langen Kurs erst einmal mit dem Roller umrundeten, griff Ahola für seine Proberunden zu einem grösserem Kaliber. Der Finne lernte die Strecke mit der 150 PS starken Honda CBR600RR, mit der Eugene Laverty am Vortag das Supersport-Rennen gewann.
Nach einigen Proberunden kehrte der «Fliegende Finne» mit einem breiten Grinsen an die Box zurück um sich anschliessend in der Ten Kate-Box einige Tipps von Jonathan Rea für den folgenden Test mit der über 220 PS starken CBR1000RR zu holen.
«Was für eine fantastische Erfahrung», schwärmte Ahola nach seinen Runden mit dem WM-Superbike. »Ich hatte noch nie so viel Grip, abgesehen vielleicht von einer sehr kompakten Enduro-Strecke kurz nach einem Regen.»
«Die Erfahrung war einfach unglaublich. Einzig die Schaltung war etwas ungewöhnlich, den das Schema ist anders als an meiner Cross-Honda. Und erst die Power! Ich hatte keine Probleme mit so viel Leistung, es war einfach grossartig. Es ist aber komplett unmöglich einen Vergleich zwischen dieser Maschine und meiner Honda CRF250 zu ziehen. Die Bikes sind einfach zu unterschiedlich.»
«Die einzige Gemeinsamkeit ist, bei einem rutschendem Hinterreifen mache ich das Gas zu, den ich weiss wie schmerzhaft ein High-Sider sein kann», stellte Ahola fest. «In einer Kurve ging mir das Heck von Jonathan Reas Honda leicht weg, da habe ich ganz schnell zugesehen, dass ich vom Gas gehe!»
Jonathan Rea, selbst ein ehemaliger Junior Motocross Champion, war von Aholas Test beeindruckt. «Mika hat sofort einen sehr guten Rhythmus gefunden. Ich weiss, welch unterschiedlicher Fahrstil gefragt ist, denn ich trainiere noch häufig auf einem Cross-Bike. Er hat sich gut angestellt, nicht nur dabei die Strecke schnell zu lernen, sondern auch so gut mit dem ungewohntem Motorrad zurecht zu kommen.»
Die beste Rundenzeit von Ahola war rund 20 Sekunden langsamer als die Superpole von Rea in Portimão. Beim Datengleich zeigte sich, wo der Motocrosser die Zeit auf Rea verlor – am Ende der langen Start-Ziel-Geraden fehlten dem Finnen 30 km/h auf Rea.
«Ich habe in Finnland einige Freund, die mich immer überreden wollen, zu Track-Days zu kommen. Bisher habe ich mich immer damit herausgeredet, dass ich weder ein Leder noch ein Motorrad dafür habe. Das könnte sich vielleicht jetzt zukünftig etwas ändern», zeigte Ahola nach dem Test begeistert.