«Teamgeist wird gross geschrieben»

Kolumne von Eckart Rösinger
Eckart Rösinger und Bastian Born.

Eckart Rösinger und Bastian Born.

Bereits zum achtzehnten Mal traf sich die europäische Gespannszene in Val de Vienne zum einwöchigen Trainingslager. Unser Team Early Grey war mit von der Partie.

Im Rahmen von Carlos Trainingslager galt es vor allem das Fahrzeug zu optimieren, sowie sich selbst auf die kommende Saison einzustimmen. Unsere Rennsaison 2009 hat eigentlich mit dem Ausladen des Gespannes nach dem letzten Rennen im Herbst begonnen. Das Gespann wurde neu lackiert und technisch weiter optimiert.

Sonntagmorgen nahmen wir die 800 Kilometer lange Anfahrt nach Val de Vienne in Angriff. Das erste Mal mit unserem Anhänger. Um weitere Kosten zu sparen, sind mein Beifahrer Bastian, seine Freundin Kerstin sowie Hund Emmi bei uns im Transporter mitgefahren. Der erste Halt erfolgte nach ca. 280 Kilometern in einem kleinen Ort in Frankreich. Dort gibt es das erste frische Baguette. Jetzt hat die Woche so richtig angefangen. Unterwegs hat das Team um Tassillo Gall zu uns aufgeschlossen. Wir sind dann weiter im Konvoi gefahren. Bis auf einen gebrochenen Auspuff am Transporter unserer Freunde, verlief die Anfahrt ohne Probleme. Wozu hat man Schweissdraht dabei?! Erst kurz vor der Rennstrecke zwang uns eine Umleitung in die Niederungen der französischen Provinz. Durch kleine Gassen und Wege wurden wir auf eine längere Umfahrung gezwungen. Etwas genervt trafen wir gegen 15 Uhr endlich ein und konnten sofort unsere Box. Ausgeladen war schnell, immerhin weiss jeder, was er zu tun hat und was wo und wie aufgebaut wird. Teamwork par excelence.

Die erste Nacht im Bus ist auch immer etwas Besonderes. Morgens um 8 Uhr kommt der Bäcker ins Fahrerlager, um uns mit den typisch französischen Waren zu beliefern. Schnell war ein Plan gemacht, wer um 8 Uhr morgens aufzustehen hat. Mit dabei unsere Hündin Emmi, die sich sehr gut auf das Fahrerlagerleben eingestellt hat. Montagmorgen um 9 Uhr die obligatorische Ansprache von Veranstalter Carlo, wie immer auf der Boxenmauer stehend. Gegen 11 Uhr haben wir das Gespann warmlaufen lassen und fuhren zum ersten Turn auf die Strecke. Alles war noch ein bisschen «eingerostet». Aber schnell fühlten wir uns auf dem Gespann zu Hause. Wenn man nach 6 Monaten Pause bemerkt, dass der Bremshebel 3 Millimeter zu weit vorne eingestellt ist, kann man von einer kurzen Eingewöhnungsphase sprechen. Rundenzeiten waren zunächst nebensächlich. Galt es doch erst einmal wieder das nötige Gefühl für Gespann und Strecke aufzubauen.

Das geplante Testprogramm war auch gering, da wir das zuverlässigste Gespann der Saison 2008 hatten. Da gibt es nicht viel zu verbessern. Ab Mittwoch wurde die Gangart auf der Strecke angezogen. Jetzt wurde auch die Stoppuhr ausgepackt um wirklich zu sehen, wo man steht. Mit einer Zeit von 1.57 min konnten wir sehr zufrieden sein. Diese Zeit haben wir mit alten Reifen gefahren, denn die Eingewöhnung stand im Vordergrund. Mittwochnachmittag wurde es ernst und mit 1.55,8 min (deutlich die schnellste Formel-2-Zeit der Woche) konnten wir unsere schnellste Runde in Val de Vienne notieren. Erfreulich hat sich auch unser neues Material bewährt. Die neuen HJC-Helme sind sehr passgenau und auch absolut problemlos bei Feuchtigkeit. Weiterhin haben wir uns auch an die, extra für uns angefertigten, Pagid Bremsbeläge gewöhnt. Sie vermitteln genau das was ich beim Bremsen gerne mag.

Dass wir dieses Jahr noch schicker (war fast unmöglich) durchs Fahrerlager gehen können, ist ein Verdienst von «Rasti» (Rübel Siebdruck), der unser Team passend zum 2009er Design neu eingekleidet hat. Auch die Umbauten am Anhänger, der auf den Veranstaltungen Basti und Kerstin als Unterkunft dient, haben sich bestens bewährt. Hier ein Dank an unsere Freunde Gest & Weber aus Trier. Immer mal wieder hat es Kerstin (die Freundin von Bastian) auf die Beifahrerplattform gezogen. Am Ende konnte ich sehr flotte Zeiten mit ihr vorlegen. Aber keine Angst, Basti behält seinen Platz! Donnerstags haben wir morgens einen neuen Satz Reifen angefahren. Er soll Ostern in Assen beim ersten Lauf zur holländischen Meisterschaft für das gewünschte Ergebnis sorgen.

Am Donnerstagnachmittag wurden weitere «Touristenfahrten», die schon lange versprochen hatten, durchgeführt. Ab 15.00 Uhr haben wir Schluss gemacht. Danach haben alle gemeinsam das Gespann geputzt, poliert und schon für das Rennen am kommenden Osterwochenende in Assen vorbereitet. Es war eine tolle Teamerfahrung als alle, einschließlich Hund und «Pressesprecherin» Emmi, am Gespann gearbeitet haben. Das ist nicht überall so. Aber bei uns wurde der Teamgedanke schon immer gross geschrieben. Freitagmorgen packten wir gemütlich ein, dann die Abfahrt gegen 11.00 Uhr. Wir waren alle etwas traurig. Die Strecke kennen wir mittlerweile fast im Schlaf. Gegen 22.30 noch schnell einen Döner für alle in Konz und dann Ankunft in Trier gegen 23.30 Uhr. Geschafft! Samstagmorgen wurde noch schnell gemeinsam ausgeladen. Jetzt steht uns ein ruhiges Wochenende zu, bevor es am Freitag wieder nach Holland losgeht – Leider ohne Emmi!

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