Rösinger/Born: «Ein richtiges Team»
Eckart Rösinger und Bastian Born.
Die Strecke, gerade breit genug für zwei Renngespanne, führt unter anderem auch durch Alleen. Da darf beim Anbremsen nichts passieren. Aber wer die TT auf der Isle of Man fährt, kommt auch mit solchen Gegebenheiten klar. Bereits zum dritten Mal startete unser Team bei dieser Veranstaltung. Das Flair und die Mühe aller, die an der Organisation beteiligt sind, springt auf die Fahrer und Zuschauer über. So etwas gibt es auf den permanenten Rennstrecken nicht.
Erstes freies Training: Erst mal «abklopfen», was geht. Im zweiten Training war dann Angriff angesagt. Mit unserem zuverlässigen Gespann können wir immer alle Session von Anfang bis Ende durchfahren, das bringt Erfahrung und Kondition. Für das dritte Training haben wir auf Anraten die Federung hinten verändert, da das Gespann beim Beschleunigen in kurzen Gängen immer übers Vorderrad geschoben hat. Beim Herausfahren aus dem Zelt entdeckte ich einen kleinen Riss an der Gabel des Gespanns. Ohne Kompromisse: Abbruch des Trainings - Reparatur.
Mit meinem Team erledige solche Dinge natürlich selbst. Den kompletten Vorderbau zerlegt, die entsprechenden Stellen geschweisst und nachgearbeitet, danach der gewissenhafte Zusammenbau. Wir sind ein echtes Team. Alle ziehen an einem Strang. Bei solchen unvorhergesehenen Aktionen merkt man das am Besten. Im Warm up am Sonntag hat dann alles bestens funktioniert. Mit dem zehnten Startplatzwaren wir nicht so zufrieden. Hier geht am Start gar nichts. Die zwei Reihen setzten sich parallel in Bewegung, Plätze macht man hier kaum gut.
Am Start kam es sogar noch schlimmer. Das Gespann vor uns hatte Schwierigkeiten. So ist der D-Zug auf der linken Seite einfach vorbeigefahren. Nach der ersten Runde stand nur Position 14 zu Buche. Auf den superschnellen Passagen machten wir viel Boden auf die Anderen, mit bis zu 70 PS stärker motorisierten F1 Gespanne, gut. Immer wieder pressten wir uns beim Bremsen an den Gegnern vorbei. Einmal ging es kurz in den Notausgang. Das Gespann lag plötzlich anders beim Bremsen, wir waren eigentlich immer am Limit, aber das war dann etwas zuviel.
Zur Mitte des Rennes lagen wir wieder auf Platz zehn. Sehr zur Freude der cirka 15000 Zuschauer attackierten wir bis zur letzten Kurve. Auf der Lap-by-Lap-Liste zeigte sich unsere konditionelle Stärke. In der letzten der 12 Runden fuhren wir unsere persönlich schnellste Runde. Das ist ein Teil unseres Erfolges. Körperlich und geistig fit bis zum Schluss. Während der Fahrt sieht man schon mal dass ein Beifahrer klopft. (Signal für den Fahrer die Gangart etwas zu zügeln). Das Gute bei uns ist, dass Basti bis zur letzten Kurve 100 Prozent da ist.
Leider können wir beim IDM-Lauf am Nürburgring in der nächsten Wochenende (Pfingsten) nicht starten. Der DMSB (nationale Sportbehörde) hat einen Passus im Reglement, nachdem F2 Gespanne im Rahmen der IDM nicht älter als Baujahr 2004 sein dürfen. Unseres ist von 2003. Der Versuch diesen Passus zu entfernen, gelang im Herbst nicht. Wir wären gerne vor unserer Haustür gestartet, aber so ist das, wenn Motorsportfremde in den Sport eingreifen.