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Red Bull Outliers in Kanada: In surrealer Landschaft

Von Carsten Steffen
Beim Red Bull Outliers erwartet die Fahrer eine mondähnliche Landschaft

Beim Red Bull Outliers erwartet die Fahrer eine mondähnliche Landschaft

Gibt es in Kanada eine Vorentscheidung zwischen Manuel Lettenbichler (KTM) und Mario Roman (Sherco)? Beim Red Bull Outliers, dem siebten und vorletzten Rennen der Hard-Enduro-WM, werden alle Augen auf sie gerichtet sein.

Manuel Lettenbichler (KTM) liegt lediglich einen Punkt hinter Mario Roman (Sherco), beide werden in den Badlands bei Calgary mit dem Messer zwischen den Zähnen fahren, um sich eine optimale Ausgangsposition für den Showdown Anfang Oktober beim Hixpania in Spanien zu schaffen. Topfavorit ist allerdings der glänzend aufgelegte Kanadier Trystan Hart, der den Heimvorteil hat und auf seiner KTM bereits zuvor beim TKO in den USA gewinnen konnte.

Erstmals wird ein Lauf zur Hard-Enduro-Weltmeisterschaft in Kanada ausgetragen und insgesamt gut 250 Fahrer, davon knapp 40 in der Pro-Klasse, werden sich den Herausforderungen des größten Hard-Enduro-Events im Land stellen. Begonnen wird am Samstag, 27. August, mit dem mittlerweile wohl obligatorischen Prolog in der Innenstadt von Calgary. Auf dem Olympic Plaza werden jeweils 10 bis 14 Fahrer die künstlichen Hindernisse meistern müssen und nicht nur um Preisgelder, sondern auch die Startreihenfolge des Main-Events am Sonntag fahren.

Obwohl das Outliers bereits zum dritten Mal ausgetragen wird, bietet es auch den meisten Topfahrern der Meisterschaft ein neues Terrain. Eine surreal anmutende Landschaft, die an Aufnahmen vom Mond erinnern, erwartet die Weltelite des Hard-Enduro-Sports am Sonntag: Neben Roman, Lettenbichler und Hart werden unter anderen Graham Jarvis, Cody Webb, Wade Young, Taddy Blazusiak und der Österreicher Michael Walkner, der beim TKO verletzungsbedingt pausieren musste, mit von der Partie sein. Das karge Gelände der Badlands ist ein schon optisch einzigartiger Ort mit steilen Anstiegen, technischen Abfahrten und tiefen Sandlöchern. Die Veranstaltung ist im Vergleich zu Rennen wie Xross oder den Romaniacs ein Sprintrennen. Wie auch beim TKO wird dies ein Test für die körperliche Ausdauer, bei vergleichsweise hohen Geschwindigkeiten und kurzer Distanz. Fehler sollten tunlichst vermieden werden, denn bei einem Sprintrennen gibt es nicht viel Spielraum, um verlorene Zeit wieder gutzumachen.

Die Pro-Klasse wird in einem eigenen Rennen am Sonntag im Multi-Lap-Format unterwegs sein und neun Runden absolvieren müssen. Ein Live-Timing ist diesmal nicht verfügbar, da die Strecke in einem abgelegenen Gebiet ohne Internet/Mobilfunk liegt.

Trystan Hart wird bei seinem Heimrennen vom Start weg maximal Gas geben – er ist ein Fahrer, der in dieser Saison erstmals mit einem dritten Platz beim Erzbergrodeo auf sich aufmerksam gemacht hat: Jung, technisch versiert und in beeindruckender Verfassung. Roman und Lettenbichler werden wie auch beim TKO Mühe haben, auf dieser kurzen Distanz die Pace des Kanadiers zu halten. Jedoch wird der äußerst enge Titelkampf zwischen den beiden für kompromisslose Vollgas-Action sorgen. Manuel hat sich beim TKO an der Ferse verletzt und die vergangenen zwei Wochen vorwiegend auf dem Mountainbike fit gehalten. Zum Outliers sollte er aber wieder so weit hergestellt sein, dass er das Rennen ohne Bedenken antreten kann.

Mario hat auf seiner Sherco in diesem Jahr eine konstant gute Leistung gezeigt und ist immer wieder auf dem Podium gelandet. Nur einmal verpasste er wegen eines gebrochenen Zehs die Top-3. Nachdem sich Billy Bolt (GB, Husqvarna) nach dem Abestone einer OP unterziehen musste und in den nachfolgenden Rennen ausfiel, bietet sich für den Spanier eine seltene Gelegenheit, um den Titel zu kämpfen.

Lettenbichler füllte nach dem verletzungsbedingt verpassten Saisonauftakt in Israel sein Punktekonto mit drei Siegen beim Xross in Serbien, dem Erzbergrodeo in Österreich und dem Abestone in Italien maximal auf. Ein technischer Defekt führte in Rumänien bei den Romaniacs zu einer Zeitstrafe und dem sechsten Platz mit entsprechend dürftiger Punkteausbeute. Platz 2 beim TKO hinter Hart brachte genug Punkte, um den Rückstand zu Roman von drei auf einen zu reduzieren. Selbstverständlich will er beim Outliers den vierten Saisonsieg einfahren, um in Spanien gegen Roman eine optimierte Ausgangssituation zu haben.

Graham Jarvis (Husqvarna), der aktuell den dritten Platz in der Gesamtwertung belegt, wird versuchen, seinen Vorsprung auf den Bulgaren Teodor Kabakchiev zu verteidigen.

Nachdem er das Red Bull TKO verpasst hat, kehrt Michael Walkner (GASGAS) bei den Red Bull Outliers zurück.

Wade Young (Sherco) kehrte mit einem vierten Platz in den USA ins Renngeschehen zurück und wird auch in Kanada auf Erfolgskurs sein. Er hat unter ähnlichen Bedingungen im letzten Jahr bei der HERO Challenge in Polen gewonnen und zeigt bei Mehrrundenrennen immer eine starke Leistung.

Stand nach 6 von 8 Rennen:

1. Mario Roman (Sherco), 88 Punkte
2. Manuel Lettenbichler (KTM), 87
3. Graham Jarvis (Husqvarna), 69
4. Teodor Kabakchiev (KTM), 63
5. Billy Bolt (Husqvarna), 62
6. Alfredo Gomez (GASGAS), 57
7. Michael Walkner (GASGAS), 49
8. David Cyprian (KTM), 47
9. Wade Young (Sherco), 46
10. Dominik Olszowy (GASGAS), 37

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