Hixpania, Qualifikation: Bolt eine Klasse für sich
Nach einer optionalen Besichtigungsrunde am Morgen gingen die Fahrer beim Hixpania in zwei Qualifikationsrunden, von denen die schnellste gewertet wurde. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde die Qualifikationsrunde verkürzt. Auf ca. 4 km führte die Strecke am Ufer des Stausees bei Aguilar de Campoo in der Region der autonomen Gemeinschaft Kastilien und León in Nord-Spanien entlang. Technisch wenig anspruchsvoll ging es für die Fahrer darum, sich bestmöglich zu platzieren, denn die Resultate der Qualifikation bestimmen die Startreihenfolge für das «The Lost Road» genannte Hauptrennen am Sonntag.
Gestartet wurde in der Reihenfolge des aktuellen WM-Stands. Also eröffnete Manuel Lettenbichler (KTM) die beiden Läufe. Mit jeweils 20 Sekunden Abstand starteten Billy Bolt (Husqvarna), Mitch Brightmore (GASGAS) und der Rest des Fahrerfeldes. Bolt wurde seiner Favoritenrolle gerecht, fuhr in allen Sektionen die Bestzeiten und lief in beiden Läufen auf Lettenbichler auf, überholte ihn aber nicht. Eine sehr überzeugende Leistung lieferte der 22-jährige Mitch Brightmore, der mit knapp 18 Sekunden Rückstand auf Bolt Zweiter wurde und 1,5 Sekunden schneller als Lettenbichler war. Lokalmatador Mario Roman (Sherco) wurde 6. und das deutsche Nachwuchstalent Felix Bähker (Beta) beendete die Qualifikation auf Position 16.
Somit wird Bolt am Sonntag das Main Event eröffnen und in die zwei Stunden Renndauer gehen. Es wird ganztägig und teils heftiger Regen erwartet, was darin resultierte, dass die Strecke des Finalrennens bereits am Freitag vom Hixpania Mastermind Chili Caballero etwas entschärft wurde. Am Ende der zwei Stunden werden die zehn Führenden in den «X-Loop» genannten Streckenabschnitt in einem ehemaligen Steinbruch geschickt, in dem auch für Hard-Enduro-Verhältnisse extreme Auf- und Abfahrten zu meistern sind. Als Favorit wird der letztjährige Gewinner Billy Bolt gehandelt, der auf den kürzen Renndistanzen aktuell die Nase leicht vor Lettenbichler zu haben scheint. Das bewies er zuletzt beim Abestone, dem 3. WM-Lauf in Italien. Lettenbichler jedoch wird sich auf die neue Situation eingestellt haben und dagegenhalten, sodass ein äußerst enger und spannender Kampf an der Spitze zu erwarten ist. Mario Roman wird mit etwas Wut im Bauch antreten, da er beim Abestone mit einem technischen Defekt an seiner Sherco ausfiel und dadurch wichtige WM-Punkte verloren hat. Der frenetischen Unterstützung seiner Landsleute kann sich der ambitionierte Spanier allerdings sicher sein.
Billy Bolt: «Ich bin sehr zufrieden, der Track war ähnlich wie letztes Jahr. Die zweite Runde war vom Zustand der Strecke her nicht einmal schlechter als die erste. Ich hatte keine Zeit, mir die Strecke vorher anzuschauen aber konnte mich an die meisten Sektionen noch gut erinnern. Auf der ersten Runde habe ich zwei größere Fehler gemacht, die ich auf der zweiten Runde vermeiden konnte. Der Staub war auf der zweiten Runde ziemlich heftig, sodass ich gar nicht erst versucht habe, Mani zu überholen, als ich auf ihn aufgelaufen bin. Und ihn einzuholen, bedeutete eben schon, dass meine Zeit ganz gut gewesen sein musste. Das wird ein intensives Rennen morgen. Mani und ich waren auch in Abestone mit etwas Abstand auf die anderen unterwegs, aber das hier ist ein anderes Rennen. Ich denke, Mitch wird hier sehr stark sein. Für Mario und Alfredo ist es das Heimrennen und sie werden daher viel Support haben und eine gute Show liefern wollen. Und Mani ist sowieso immer stark. Das wird auf jeden Fall ein harter Kampf. Und das Wetter wird wohl eine große Rolle spielen.
Mitch Brightmore: «Ich habe auf der zweiten Runde eine ordentliche Zeit abgeliefert und mit dem zweiten Platz Mani hinter mir gelassen, was mich ziemlich glücklich macht. Heute morgen war der Track noch ziemlich nass von dem Regen letzte Nacht. Am Nachmittag dann komplett getrocknet und etwas technischer. Ich bin zufrieden mit dem Resultat und freue mich auf das Rennen morgen. Das ist gleich vom Start weg immer ein sehr intensives Rennen hier. Mit dem zweiten Platz heute habe ich mir selbst eine gute Ausgangsposition für das Rennen gegeben. Ich werde zwar versuchen, mit den Jungs vorne so lange wie möglich mithalten zu können, aber auf mich achten und mein eigenes Tempo fahren. Ich bin noch ziemlich jung und meine Karriere beginnt gerade erst so richtig – ich werde es laufen lassen und mein Bestes geben.»
Manuel Lettenbichler: «In der ersten Runde hatte ich kein gutes Gefühl mit dem Vorderrad und das war hier und dort etwas bedenklich. Wir haben dann etwas an der Federung geändert und es wurde etwas besser. Aber die klare Antwort ist, dass ich heute einfach nicht schnell genug war. Davon mal abgesehen bin ich ganz zufrieden, obwohl der dritte Platz in der Quali natürlich nicht ganz optimal ist. Morgen werde ich natürlich versuchen, der Schnellste zu sein, aber auch etwas Energie für das Finale zu sparen versuchen. Denn da wird es wohl einiges zu schieben geben, so wie der X-Loop am Ende ausschaut. Wir werden heute noch ein Meeting mit dem Veranstalter haben – ich denke, da sollte noch etwas geändert werden, denn wenn es morgen regnet, dann ist der Track aktuell etwas oben drüber.»
Ergebnisse Qualifikation Hixpania:
1. Billy Bolt (GB, Husqvarna), 7:29,33
2. Mitch Brightmore (GB, GASGAS), +0:17,77
3. Manuel Lettenbichler (D, KTM), +0:19,20
4. Will Riordan (AUS, Sherco), +0:38,79
5. James Moore (ZA, KTM), +0:46,39
6. Mario Roman (E, Sherco), +0:51,73
7. Wade Yount (ZA, GASGAS), +0:57,09
8. Thomas Scales (ZA, Beta), +0:59,81
9. Francesc Moret Clota (E, KTM), +1:00,17
10. Graham Jarvis (GB, Husqvarna), +1:04,4531
Aktueller WM-Stand, Top-10 nach 3 von 7 Rennen:
1. Manuel Lettenbichler (D, KTM) 84 Punkte
2. Billy Bolt (GB, Husqvarna) 66
3. Mitch Brightmore (GB, GASGAS) 61
4. Wade Young (ZA, GASGAS) 49
5. Teo Kabakchiev (BG, Sherco) 40
6. Mario Roman (E, Sherco) 38
7. Alfredo Gomez (E, Beta) 35
8. Matt Green (ZA, KTM) 31
9. Thomas Scales (ZA, Beta) 22
10. James Moore (ZA, KTM) 14