MotoGP: 2027 kann sich alles ändern

Manuel Lettenbichler (1.): «Habe auf den Papa gehört»

Von Carsten Steffen
Beim Hard-Enduro-Event «Sea to Sky» in der Türkei zeigte KTM-Werksfahrer Manuel Lettenbichler wieder seine Klasse. Der Bayer führte das Rennen vom Start bis zum Ziel an.

Nachdem Billy Bolt (Husqvarna) krankheitsbedingt und wohl auch durch die falsche Reifenwahl das «Mountain Race» beim Sea to Sky an der türkischen Riviera lediglich als 11. beendete, war Mario Roman (Sherco) der erste Verfolger von Manuel Lettenbichler (KTM). Eine Gefahr war der Spanier jedoch nie für den Bayer – dieser war im Gegensatz zu den letzten beiden WM-Rennen auch körperlich wieder in bester Verfassung und baute mit dem Sieg auf dem 2.365 m hohen Berg seine WM-Führung aus. SPEEDWEEK.com sprach exklusiv mit dem Ausnahmefahrer.

Gratulation zum Triumph in der Türkei. Was war dein Schlüssel zum Sieg?

Gute Frage! Ich hatte einfach ein gutes Wochenende. Dem Körper ging es gut, das Bike hat funktioniert, das Team hat eine mega gute Arbeit geleistet. Da hat also alles gepasst. Vom Rennen her war es wichtig, dass ich gleich einen guten Start erwischt hatte. Ich bin dann sehr smooth unterwegs gewesen, weil ich den Reifen schonen wollte. Ich habe einen guten Flow erwischt, und die Reifen zu schonen hat sich als goldrichtig erwiesen.

Du hast Bestzeiten in fast allen Sektionen gefahren, die letzten gingen an Mario. Hast du am Ende etwas Gas rausgenommen?

Richtig, bei den letzten Checkpoints habe ich etwas rausgenommen. Man sieht dort ja, wo die anderen sind und da war keiner zu sehen, also habe ich den Speed ein bisschen rausgenommen. Mario ist in der Türkei immer sehr gut unterwegs und ich habe dann auf Sicherheit und Absicherung gesetzt, den Reifen und die Energie etwas geschont.

Gab es eine Schlüsselstelle oder kam es eher auf den konstanten Flow an?

Sicher der konstante Flow. Die Strecke war deutlich leichter als letztes Jahr und auch besser fahrbar – ein bisschen Zickzack und ein paar Auffahrten, aber eben nicht nur die Schieberei. Ein paar Tage vorher hatte es geregnet und der Grip war dadurch sehr gut. Im Wald war es dadurch auch etwas glatter, aber es war definitiv ein richtig guter Track, bei dem der Flow wichtig war.

Die Reifenwahl schien entscheidend gewesen zu sein, richtig?

Genau, es war auch dieses Jahr wieder sehr wichtig, auf den richtigen Reifen unterwegs zu sein. In den letzten Jahren hatten einige auf härtere Reifen gesetzt und in der Früh vor dem Rennen war ich mir noch nicht sicher. Ich habe dann aber auf die Mechaniker und auch den Papa gehört. Wir haben dann den weichen genommen, was eine gute Entscheidung war. Billy ist auf den harten Reifen unterwegs gewesen und hatte damit sichtbar schwer zu kämpfen.

Gab es Rückmeldungen nach der Pressemitteilung zur WERA und gab es in der Türkei bei der Strecke Handlungsbedarf?

Hier gab es kaum Handlungsbedarf. Wir hatten mal über die Wahl der Tankpunkte gesprochen, aber dann gemeinsam entschieden, es zu lassen, wie es geplant war. Wir hatten zwei Termine mit dem Promoter, um für die nächste Saison Dinge zu vereinheitlichen. Wir sind definitiv bereit, mit dem derzeitigen Promoter zusammenzuarbeiten und eine Grundlage zu schaffen, das Potenzial des Sports gemeinsam ausschöpfen zu können.

Wie stehst du zu der Vergabe von FIM-Punkten für Mehrtagesrennen?

Die Punktevergabe, wie sie derzeit definiert ist, ist sicher ein bisschen schwierig. Das hat hier am Wochenende definitiv nicht funktioniert. Das macht wenig Sinn, wenn man die Punkte nicht zusammenzählt. Wenn man das tut, dann ist es schon in Ordnung, Extrapunkte zu vergeben. Aber ich glaube, wenn es zum Beispiel ein Rennen gibt, in dem es drei Punkte gibt, eines, in dem es zehn Punkte gibt und eines, in dem es 20 Punkte gibt, dann würde das vielleicht schon Sinn machen, wenn sich jeder daran hält. Aber ich denke, grundsätzlich reicht es, wenn es für den finalen Renntag maximal 20 Punkte gibt. So sollte es eigentlich sein. Für mich war es jetzt ein gutes Wochenende, weil ich einfach mehr Punkte gesammelt habe und jetzt 35 Punkte Vorsprung habe. Aber für das nächste Jahr muss da definitiv noch einiges, auch bei der Vergabe der Punkte, optimiert werden.

WM-Stand Top 10 nach 5 von 7 Rennen:

1.⁠ ⁠Manuel Lettenbichler (D, KTM) 143 Punkte
2.⁠⁠ ⁠Mitch Brightmore (GB, GASGAS) 108
3.⁠ Billy Bolt (GB, Husqvarna) 105
4.⁠ ⁠Wade Young (ZA, GASGAS) 91
5.⁠ ⁠⁠Mario Roman (E, Sherco) 85
6.⁠ ⁠Teo Kabakchiev (BG, Sherco) 59
7.⁠ Matt Green (ZA, KTM) 57
8.⁠ ⁠Alfredo Gomez (E, Beta) 57
9.⁠ ⁠James Moore (ZA, KTM) 45
10. ⁠Thomas Scales (ZA, Beta) 38

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