Disqualifikation des Hexis-Aston Martin DBRS9 von Oschersleben aufgehoben, Mies/Haase nun nur noch Zweite anstatt Tabellenführer.
Der Titelkampf in der FIA GT3-EM gewinnt an Dramatik. Vor dem Finale in Zolder gibt es einen Wechsel an der Tabellenspitze, ohne dass ein Rennen gefahren wurde. In Frankreich tagte das Berufungsgericht im Falle des Einspruchs von Hexis Racing nach der Disqualifikation des Aston Martin DBRS9 von Julien Rodrigues/Thomas Accary in Oschersleben.
Die beiden Franzosen hatten im Juni Ihren dritten Platz im zweiten Rennen verloren, als nach dem Rennen Unstimmigkeiten beim V12-Motor des Aston Martin DBRS9 festgestellt wurden. Bei der Nachuntersuchung des V12 wurde festgestellt, dass einige Teile nicht dem homologierten Gewicht entsprachen. Durch einen Fehler in der Homologation hatte Aston Martin Racing bei der FIA die Gewichte der unbearbeiteten Serienteile homologiert, die im Rennmotor verwendeten Teile wiesen teilweise ein geringeres Gewicht auf. Der Aston Martin DBRS flog aus der Wertung. Hexis ging in die Berufung und bekam nun recht, sowie die 6 Punkte für Platz drei in Oschersleben wieder zurück.
Dadurch gibt es nun vor dem Finale in Zolder am kommenden Wochenende einen Wechsel an der Tabellenspitze der FIA GT3-EM. Anstatt mit 3,5 Punkten Vorsprung haben Christopher Haase und Christopher Mies (Phoenix-Audi R8 LMS) nun 0,5 Punkte Rückstand auf Accary/Rodrigues. 2,5 Punkte hinter Haase/Mies liegt der Rosberg-Audi von Armindo/Campanico.
Pikant: Im gleichen Fall der Disqualifikation von Callaway in Oschersleben wurde offenbar mit zweierlei Mass gemessen. Auch die Callaway Competition-Corvette von Jürgen von Gartzen und Arnaud Peyroles flog in Oschersleben aus der Wertung, aufgrund eines ähnlichen Vergehen. Die technischen Kommissare bemängelten eine zu leichte Kurbelwelle und zu leichte Ventile. «Die Teile entsprechen nicht zu 100% dem Homolagationsgewicht, die Gewichte sind allerdings noch innerhalb der Fertigungstoleranzen von General Motors», verteidigte Callaway Teamchef Ernst Wöhr.
«Wir betreiben hier Motorsport mit serienbasierten Fahrzeugen, unsere 25kg schwere Kurbelwelle war 200 Gramm zu leicht, das bringt überhaupt keinen Vorteil“, ärgerte sich Wöhr. „Wir hätten sicherlich in den Homologationsunterlagen anstatt dem Gewicht der Teile ein Mindestgewichte definieren müssen, aber Fertigungstoleranzen der Hersteller müssen berücksichtigt werden, sonst macht seriennaher Motorsport keinen Sinn.»
Auch Callaway war gegen den Wertungsausschluss in die Berufung gegangen, als Deutsches Team allerdings vor dem Gericht in Frankfurt. Während Hexis in Frankreich recht bekam, lehnten die Deutschen Richter die Berufung in dem nahezu identischen Fall ab.
Callaway hat aus dem andauernden Theater mit der FIA in dieser Saison bereits Konsequenzen gezogen. Beim FIA GT3-EM-Finale am Wochenende in Zolder wird keine Corvette antreten.