Audi in Spa: Mission erfüllt
Der Phoenix-R8 in Spa
Nach dem Training in Spa konnte sich Phoenix-Teammanager Dirk Theimann einen gewissen Grad der Enttäuschung nicht verkneifen: «Eigentlich müssten wir etwas schneller sein, vor einer Woche bei der Belgischen GT in Spa waren wir deutlich schneller unterwegs.»
Dabei hatte Phoenix-Pilot Marc Basseng allerdings im Prequalifying am Donnerstag in den wechselhaften Bedingungen mit wenig trockener Strecke bereits die versammelte GT2-Elite hinter sich gelassen. «Das wir schneller als die GT2 sind, wissen wir. Uns geht hier in Spa darum herauszufinden, wie schnell wir im Vergleich zu den GT1 nach 2010er Reglement sind», erklärte Theimann das Ziel der kleinen Audi-Mission in den Ardennen.
Dazu trat der Phoenix R8 im belgischem Teil der Eifel in Nordschleifenkonfiguration an. Sprich: Mit 1260 kg, (110 kg leichter als in GT3-Spec), mit den Reifen aus der FIA GT und mit Änderungen am Fahrwerk. Dank der Modifikation musste der GT3-Audi in der Klasse G2 starten, eine Sammelklasse für Fahrzeuge mit nationaler Homologation die sonst nirgends unterzubringen sind.
Im Rennen schlug dann die Stunde von Marc Basseng, Marcel Fässler, Alex Margaritis und Henri Moser. Nur der IMSA-Porsche mit den Porsche-Werksfahrern Patrick Pilet und Patrick Long stellte sich in der den ersten Rennstunden dem Audi in den Weg. Nachdem sich der Porsche selber eliminierte, tobte der R8 munter zwischen den GT1.
Lange Zeit kämpfte der Phoenix-Audi mit dem Nissan GT-R um Platz vier im Klassement, über die Distanz waren der GT3 und der 2010er GT1 nahezu gleich schnell. Bedingt durch technische Probleme der Konkurrenz konnte der R8 am Sonntagvormittag sogar phasenweise bis auf den zweiten Platz vorstossen.
«Für ein eigentliches GT3-Auto ist der Audi unglaublich gut», freute sich Marc Basseng über die starke Vorstellung. «Besonders in den Mischverhältnissen am Nachmittag und in den frühen Abendstunden haben wir sehr vom ABS profitiert».
23 Stunden lang lief der R8 wie ein Uhrwerk, nur in der letzten Rennstunde traten kleinere Probleme auf. Das Getriebe machte mucken, Schlussfahrer Henri Moser stand nur noch der fünfte und sechste Gang zur Verfügung. Dazu musste Margaritis einen unplanmässigen Stopp einlegen um die Kühler reinigen zu lassen.
«Der dritte Platz im Gesamtklassement zeigt wie konkurrenzfähig das Auto ist und das eine gute Basis für ein GT1-Auto nach den 2010er Regularien wäre,» bilanzierte Marcel Fässler, der in der Nacht die schnellste Runde im Audi-Quartett drehte, nach dem Rennen.
Auf die schnellste Rennrunde des Nissan GT-R fehlte dem Phoenix-Audi zwar am Ende drei Sekunden, die Performance von Spa hat aber gezeigt das der Schritt für Audi vom GT1 zum GT3 kein grosser mehr ist. Jetzt liegt es an Ingolstadt, über die Aufrüstung des R8 LMS zu entscheiden. Für einen weiteren Hersteller in seiner Weltmeisterschaft hätte GT1-WM-Promotor Stephane Ratel noch Platz.