Speedway: Trauer um Andrey Kudryashov

Porsche-Sportchef Laudenbach Ziel ist die Nummer 1

Von Gerhard Kuntschik
Thomas Laudenbach

Thomas Laudenbach

Dritte im WEC deutlich hinter Toyota und Ferrari, Vizemeister in der IMSA mit drei Rennsiegen, Vierter in der Formel E und alle Titel in der DTM gewonnen – so sieht Porsches Bilanz der Saison aus.

Beim WEC-Finale in Bahrain stellte sich Sportchef Thomas Laudenbach den Fragen der Medienvertreter. Laudenbach über die Prototypen-Saison 2023 in WEC und IMSA: «Wir können im WEC nicht zufrieden sein, weil wir zu viele Fehler in verschiedenen Bereichen machten. Dennoch zeichnete sich eine klare Aufwärtstendenz ab. Platz drei unter den Konstrukteuren ist nicht schlecht, aber es ist nicht das, was sich Porsche wünscht. Es war natürlich nicht einfach, gleichzeitig in zwei Meisterschaften einzusteigen, ein Team in Mannheim (Penskes Europastandort, Anm.) aufzubauen und auch noch Kundenautos vorzubereiten. Es waren alles korrekte Entscheidungen, aber insgesamt wurde es eine Mammutaufgabe. In der IMSA war der Schritt zu ersten Erfolgen vielleicht etwas einfacher, weil es nur LMDh-Autos gab. Ein Vorteil ist, dass wir nur einen Partner für WEC und IMSA haben, davon werden wir mittel- und langfristig profitieren. Das Ziel Porsche muss sein, wieder Nummer eins zu werden.»

Was Laudenbach, der Montag (6. November) vor Porsches Vorständen seine Bilanz präsentiert, nicht kommentieren wollte, ist das heikle Thema BoP. Nicht nur Porsche war mit der Einstufung und manchmal kurzfristigen Änderungen, nicht einverstanden.

Laudenbach über die Kundenautos: «Porsche hat eine lange Tradition von Kundenautos in den Topkategorien. Wir stehen zu unserer Entscheidung, auch wenn die Aufgabe dadurch schwieriger wurde und wir bisher die einzigen sind, die Kundenautos zur Verfügung stellen. Und das passiert auf absolut faire Weise. Dass die Kunden gleiches Material bekommen, ist ja durch das Reglement abgesichert – und außerdem unsere Philosophie.»

Über den WEC-Kalender 2024 mit einem Saisonstart in Katar am gleichen Tag wie der Beginn der Formel 1 in Bahrain (ca. 120 Kilometer Luftlinie Entfernung): «Es ist leicht, zu kritisieren. Man muss bedenken, wie viele Details berücksichtigt werden müssen. Ich kann nur kritisieren, wenn ich weiß, dass ich es besser machen kann. Es gibt immer mehr Rennen in immer mehr Serien. Ja, ich hätte gern keine Überschneidungen, ich möchte kein F1-Rennen gleichzeitig und nebenan haben, aber es ist schwierig, Lösungen zu finden.»

Über die Formel E und die Entscheidung, Antonio Felix da Costa 2024 auf die Elektroserie zu fokussieren und kein Doppelprogramm mit WEC-Einsätzen zuzulassen: «Unsere Erwartung ist immer, Rennen und Meisterschaften zu gewinnen. Wir machten deutliche Fortschritte heuer, es war unsere stärkste Saison in der FE bisher. Aber wir bekamen sie nicht zu hundert Prozent hin. Mit Jake Dennis wurde ein Fahrer mit Porsche-Antrieb Weltmeister, dem ein extrem starkes Finish gelang. Das anerkennen wir total, wir sind damit hoch zufrieden. So lang es Raum für Verbesserungen gibt, müssen wir uns alle Möglichkeiten anschauen. Dazu gehört auch, dass sich ein Fahrer zu hundert Prozent auf eine Aufgabe konzentrieren kann. Wenn die FE-Saison vorbei ist, kann Antonio andere Einsätze fahren (was sich für Le Mans 2024 nicht ausgeht, Anm.). Über 2025 denken wir später nach.»

Über die Bedeutung der drei Titel in der DTM (Fahrer, Hersteller, Team): «Die waren von sehr großer Bedeutung für uns. DTM ist Kundensport, und jeder weiß, wie wichtig wir den Kundensport nehmen. Thomas Preining hat einen Superjob gemacht, schön, dass der Meister einer unserer Werkfahrer ist. Es ist erfreulich zu beobachten, wie Thomas mit uns gereift ist. Deshalb bekam er auch die Chance, hier in Bahrain einmal den Prototypen zu testen. Ich muss genauso Manthey gratulieren, denn das Team gewann in der ersten Saison die Meisterschaft. Die Jungs zeigten, wozu sie fähig sind. Ich sehe für Thomas eine großartige Zukunft, wir haben allerdings noch nicht entschieden, wo es für ihn 2024 weitergeht. Wir gehen da immer Schritt für Schritt vor und haben keine Eile.»

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