24h Le Mans 2025: Die Vorschau auf die LMGT3-Klasse

Traditionell in Gelb: Die Corvette Z06 LMGT3.R
Bei der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans ist auch wieder die LMGT3-Klasse mit von der Partie. Die LMGT3-Autos kamen erst 2024 zu den 24h Le Mans und ersetzten die GTE-Boliden, die über viele Jahre das GT-Kontingent in Le Mans bildeten. Die GT3 stellen mittlerweile den internationalen GT-Standard dar. Sie finden in unzähligen Rennserien Verwendung, beispielsweise auch in der DTM oder bei den 24h Klassikern in Daytona, Spa-Francorchamps oder am Nürburgring.
Beim Klassiker an der französischen Sarthe treten sie (wie auch bei den übrigen Rennen der FIA WEC sowie in der ELMS) jedoch in der LMGT3-Version an. Diese unterscheidet sich minimal. Das größte Merkmal ist sicherlich die Verwendung von Drehmoment-Sensoren. Diese (recht teuren) Geräte sollen den Regelhütern dabei helfen, bessere Daten für die Erstellung der BoP (Balance of Performance) zu gewinnen. Der Umbau eines Autos von GT3 auf LMGT3-Stand ist grundsätzlich also möglich.
Mit der BoP ist auch ein weiterer wichtiger Faktor genannt. Denn die LMGT3 sollen über eine Einstufung auf etwa ein Rundenzeiten-Niveau gebracht werden. Das klappt nicht immer perfekt - und somit kann keine wirkliche Einschätzung abgeliefert werden, welches Fahrzeug 2025 in Le Mans in der Favoritenrolle ist. Denn erst während des Rennens an sich stellt sich heraus, wer am besten unterwegs ist.
Insgesamt sind 2025 in Le Mans Fahrzeuge von neun Herstellern mit dabei: Aston Martin, BMW, Corvette, Ferrari, Ford, Lexus, McLaren, Mercedes-AMG und Porsche: Jede Marke bekam für die WEC-Saison zwei Autos zugelassen. Beim großen Highlight in Le Mans sind sechs weitere Autos mit dabei. Drei Ferrari 296 LMGT3, eine Corvette Z06 LMGT3.R, ein Mercedes-AMG LMGT3 und ein Porsche 911 GT3 R LMGT3. Somit zählt das Feld 24 Autos.
Reine Profi-Paarungen sind in der LMGT3 nicht zugelassen. Pro Auto muss mindestens ein Pilot mit der FIA-Einstufung Bronze dabei sein. Ein weiterer Pilot darf höchstens den Status Silber haben. Nur der dritte Pilot kann somit Gold oder Platin sein. Sicherlich viele Augen werden auf Valentino Rossi gerichtet sein. Der neunmalige Motorrad-Weltmeister fährt einen BMW M4 LMGT3 zusammen mit Ahmad Al Harthy und Kelvin van der Linde. Das Trio war in der bisherigen WEC-Saison schon recht gut unterwegs. Aber wie gesagt, die BoP entscheidet, ob der BMW auch in Le Mans siegfähig ist.
Auch eine reine Damen-Besatzung ist in Le Mans in der LMGT3 am Start. Célia Martin, Sarah Bovy und Rahel Frey fahren einen Porsche. Bovy rutschte erst ganz kurzfristig ins Aufgebot, da sich die eigentlich vorgesehene Michelle Gatting beim Vortest verletzte. Die sogenannten «Iron Dames» haben zuletzt immer wieder großes Potenzial bewiesen.
Drei deutsche Piloten sind in der LMGT3 aktiv: Lars Kern in einer Corvette vom kanadischen Team AWA Racing, Luca Stolz in einem Mercedes-AMG von Iron Lynx sowie Finn Gehrsitz in einem Lexus vom Akkodis ASP Team. Gehrsitz hat zuletzt in beim WEC-Rennen in Spa-Francorchamps durch die Klassen-Pole auf sich aufmerksam gemacht.