24h Le Mans 2025: Die Vorschau auf die LMP2-Kategorie

Boxenstopp bei einem LMP2 in Le Mans
Ganz klar: Die LMP2-Klasse steht bei den 24 Stunden von Le Mans 2025 im Schatten der Hypercars und auch der LMGT3-Boliden. Doch das eigentlich zu unrecht. Denn die LMP2 liefern immer tollen und vor allem spannenden Motorsport - und somit super Unterhaltung. In ihrer aktuellen Form wurden die LMP2 zur Saison 2017 eingeführt. Mit einigen (minimalen) technischen Änderungen sind sie noch immer aktiv.
Zugelassen sind von der Theorie her vier Chassis-Lieferanten: Dallara, Ligier, Multimatic und Oreca. In Le Mans treten dieses Jahr in der LMP2 aber nur Oreca 07 an. Ein LMP2 schafft auf der langen Hunaudières-Geraden über 320 km/h an Spitzengeschwindigkeit. Die Rundenzeiten liegen 2025 bislang maximal im Bereich von mittleren 3:35 Minuten. Somit sind die LMP2 zwischen den Hypercars und den LMGT3 positioniert. Für die Piloten bedeutet dies natürlich einiges an Vorsicht. Denn sie überrunden (die LMGT3) und werden überrundet (von den Hypercars).
In Le Mans fahren alle LMP2 auf Goodyear-Reifen. «In diesem Jahr könnten Fahrer bis zu fünf Stints mit einem einzigen Reifensatz absolvieren. Das bedeutet, dass unsere Mischungen so lange halten, wie es das Reglement den Fahrern erlaubt, am Stück zu fahren», erklärt Mike McGregor (Head of Sales Endurance Racing EMEA bei Goodyear). «Da die Teams beim Fahrerwechsel stets die Reifen wechseln, bringt es kaum strategische Vorteile, sie noch weiter zu beanspruchen. Dieses Leistungs- und Haltbarkeitsniveau ist das Ergebnis tausender Stunden Forschung, Entwicklung, Tests und Datensimulation zur Entwicklung der nächsten Generation von Langstrecken-Rennreifen.»
In der FIA WEC wurden die LMP2 zur Saison 2024 aussortiert, da aufgrund der vielen Hypercars kein Platz mehr im Feld war. Nur bei den 24h Le Mans sind sie in der WEC noch mit dabei. Ansonsten treten sie noch in der Asian und European Le Mans Series an - sowie in der amerikanischen IMSA-Serie.
17 LMP2 sind 2025 in Le Mans mit dabei. Darunter befinden sich einige illustre Namen, wie beispielsweise Proton Competition. Das Team aus Süddeutschland startet auch bei den Hypercars und in der LMGT3. Zu den Favoriten zählen sicherlich auch die beiden Oreca von United Autosports. Der britische Rennstall gewann 2024 in Le Mans die Klasse. Auch der bekannte italienische Rennstall AF Corse bietet einen LMP2 in Le Mans auf. 2023 gewann Inter Europol Competition aus Polen, die ebenfalls wieder antreten. Dazu kommen noch Iron Lynx-Proton, RLR M Sport, Nielsen Racing, Algarve Pro Racing, TDS Racing, CLX Pure Rxcing, VDS Panis Racing und AO by TF.
Spannend ist sicherlich auch einer der beiden Oreca von IDEC Sport. Hier treten Jamie Chadwick, André Lotterer und Mathys Jaubert an. Der Einsatz dieses Oreca dient als eine Art Probe/Test für das anstehende Programm der Hyundai-Tochter Genesis, die 2026 in die Hypercar-Klasse einsteigen will.
André Lotterer und Proton-Pilot Jonas Ried sind die einzigen beiden deutschen Piloten im LMP2-Feld. International bekannt sind auch Oliver Jarvis, Renger van der Zande oder Pietro Fittipaldi (alle United Autosports), Nicky Catsburg, Théo Pourchaire (beide Algarve Pro Racing), António Félix da Costa (AF Corse) oder Dane Cameron (AO by TF).