Von Ducati abserviert – das schmerzt Alvaro Bautista

Alvaro Bautista braucht für 2026 einen neuen Job
Kein anderer Rennfahrer hat für Ducati so viele WM-Läufe gewonnen wie Alvaro Bautista, bis heute 63. Hinzu kommen zwei Superbike-Titel, 116 Podestplätze, 10 Pole-Positions und 57 schnellste Rennrunden.
Doch wie von SPEEDWEEK.com am 9. Juni berichtet, wird der Spanier 2026 nicht mehr im Ducati-Werksteam fahren. Die Roten teilten ihm mit, dass sie die Option auf ihn nicht ziehen werden und das Vertragsverhältnis damit nach dieser Saison endet.
«Mein Ziel ist, weiterhin Rennen zu fahren», unterstrich Bautista. «Ich fühle mich körperlich und geistig stark genug, um gute Ergebnisse zu kämpfen. Ich hatte mich entschieden, 2025 und 2026 für Ducati zu fahren, es gab aber von beiden Seiten die Möglichkeit, den Vertrag nach dieser Saison zu beenden. Ich hatte dem Team mitgeteilt, dass ich gerne mit ihnen weitermachen würde, weil wir Schritt für Schritt zu guten Leistungen zurückfinden. Dann teilte mir Ducati mit, dass sie unter den bisherigen Voraussetzungen nicht weitermachen wollen. Bin ich enttäuscht? So ist die Realität eben. In der Superbike-Welt musst du das Unerwartete erwarten.»
Am 10. Juni kommunizierte das Team Aruba.it Ducati die Vertragsverlängerung mit WM-Leader Nicolo Bulega. Der Italiener bekommt eine saftige Gehaltserhöhung, da bleibt für den zweiten Fahrer nicht mehr sehr viel übrig.
Ducati stößt sich nicht nur an Bautistas finanziellen Vorstellungen, beim Team kommt auch nicht gut an, dass der Mann mit der Startnummer 19 bei Misserfolgen schwierig zu handhaben ist. Dem Evergreen wiederum muss man zugutehalten, dass er als Einziger im Feld massiv unter der Mindestgewichtregel für den Fahrer in voller Montur zu leiden hat. Außerdem stehen seine Verdienste für den Hersteller aus Borgo Panigale außer Frage.
Doch Alvaro steht seit dem Vorjahr im Schatten des 15 Jahre jüngeren Bulega – Ducati kam zu dem Schluss, dass sie den Altmeister nicht mehr brauchen.
Bautista ist professionell genug, um in der Öffentlichkeit nicht über seinen Arbeitgeber vom Leder zu ziehen. Doch im Vieraugengespräch wurde dem Autor schnell klar, wie verletzt der dreifache Weltmeister (1 x 125er, 2 x SBK) ist, wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen zu werden.
Ducati Corse General Manager Gigi Dall’Igna rief Bautista an und teilte ihm die Entscheidung persönlich mit. Der folgende Papierkram wurde über Alvaros Manager Simone Battistella abgewickelt.
«Ich mache mir keine großen Sorgen», meinte Alvaro zu seiner Zukunft. «Ich bin frei für nächstes Jahr. Wenn ich Angebote erhalte, werde ich mir diese anhören und anschließend entscheiden, was ich mache. Ich will weiterhin Rennen fahren, das liebe ich. Mal sehen, was das Beste für mich ist, um weiterhin fahren zu können und Spaß zu haben. Ich möchte ein Team, in dem ich das Motorrad genießen und konkurrenzfähig sein kann.»
Außer bei Bimota gibt es in allen Superbike-Werksteams freie Plätze für 2026, also bei BMW, Honda, Yamaha und Kawasaki. Geht es Bautista nicht ums Geld, sondern um die Leistungsfähigkeit, könnte er auch bei einem Ducati-Privatteam andocken und dort in den Genuss der neuen und bereits hochgelobten Panigale V4R kommen.