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Design-Team: Manor wäre mit 2017er-Auto im Mittelfeld

Von Vanessa Georgoulas
Bei Manor gingen noch vor dem ersten Saisonlauf in Melbourne die Lichter aus – obwohl das 2017er-Auto über viel Potenzial verfügt hätte, wie die früheren Design-Verantwortlichen des Teams beteuern.

Was die neuen Formel-1-Mehrheitseigner um Liberty Media als Warnschuss wahrgenommen haben, bedeutete für die Manor-Belegschaft das Aus nach langem Kampf. Bis zuletzt hatten die Mitarbeitenden des kleinen Formel-1-Privatrennstalls auf ein Wunder in letzter Minute gehofft, wie sie es bereits 2014 erleben durften.

Doch die Rettung blieb aus, obwohl die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison da waren, wie das Design-Team des 2017er-Renners von Manor beteuert. Im Gespräch mit Dimi Papadopoulos von «FormulaPassion.it» erklärt etwa Nicholas Tombazis, der als Chef-Aerodynamiker an der Entwicklung des neuen Autos beteiligt war.

«Als ich mir zuhause den Australien-GP anschaute, fühlte sich das wie eine verpasste Chance an. Denn ich bin überzeugt, dass wir mit dem 2017er-Auto mehr erreicht hätten, als man von uns hätte erwarten können», so der 48-jährige Grieche.

Tombazis, der bereits in Diensten von Benetton, McLaren und Ferrari stand, betont: «Ich bin mir sicher, dass wir so die langfristige Zukunft des Teams hätten sichern können.» Und er erzählt: «Seit Ende November hatten wir keine Teile mehr für den Windkanal bestellt, das hat die Entwicklung natürlich beeinflusst. Dennoch verfolgten wir auch eine aggressive CFD-Strategie und hatten deshalb ein grosses Weiterentwicklungspaket zur Hand.»

«Wir warteten nur darauf, wieder neue Teile bestellen zu dürfen. Wie jedes Team haben wir mit jeder Windkanal-Session grosse Fortschritte erzielt und wir waren auf gutem Weg, einen grossen Leistungssprung im Vergleich zu 2017 hinzubekommen», bedauerte der Aerodynamik-Profi, der überzeugt ist, dass Manor mit dem neuen Renner auch den Sprung ins Mittelfeld geschafft hätte.

Chef-Designer Luca Furbatto erinnert sich: «Als das Team Insolvenz anmeldete, hatten wir bereits 90 Prozent der Teile für das 2017er-Auto im Kasten und lagen damit auch im Zeitplan für das Auto.»

«Das grösste Problem war die Tatsache, dass der Team-Eigner die Produktion der Teile Ende November eingestellt hat. Diese Entscheidung hat letztlich dazu geführt, dass wir keine neuen Investoren an Bord holen konnten, weil wir nicht mehr garantieren konnten, rechtzeitig zum Saisonstart mit einem 2017er-Auto auf der Startaufstellung zu stehen», ärgerte sich der Italiener.

«Nachdem das Unternehmen Insolvenz angemeldet hat, wechselten wir auf einen Notfall-Plan, der den Einsatz eines modifizierten 2016er-Modells für die ersten beiden Rennen der Saison vorsah. Wir taten dies, um uns Zeit für die Produktion des 2017er-Autos bis zum dritten Rennen zu verschaffen», erklärte Furbatto weiter

«Diese Bemühungen dauerten bis Februar und endeten erst, als der Team-Eigner seinen Startplatz für die WM zurückzog», klagt der Chef-Designer über die Entscheidung der Insolvenzverwalter, die die Führung des Teams von Stephen Fitzpatrick übernommen hatten. Der britische Investor hatte das Team 2015 vor dem finanziellen Aus gerettet, indem er rund 35 Mio. Euro seines Privatvermögens investiert hatte.

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