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Gerhard Berger vor China-GP: «Ferrari hat überrascht»

Von Mathias Brunner
Gerhard Berger

Gerhard Berger

​In der Sendung «Sport und Talk im Hangar-7» sagt der Tiroler Gerhard Berger vor dem WM-Lauf in China: «Ferrari ist im Winter ein grosser Sprung nach vorne gelungen. Das hat mich überrascht.»

Die Formel-1-Fans warten mit Spannung auf den zweiten WM-Lauf der Saison. Nach dem Saisonbeginn im Albert-Park folgt nun der erste Grand Prix auf einer traditionellen Rennstrecke, ausserhalb von Shanghai.

In der Sendung «Sport und Talk im Hangar-7» hält der 210fache GP-Teilnehmer Gerhard Berger fest: «Nach nur einem Rennen auf einem Stadtkurs wie in Melbourne ist es immer schwierig, das Kräfteverhältnis korrekt einzuschätzen. Ich sage da jeweils: Wir müssen drei Rennen abwarten, um ein klareres Bild zu erhalten.»

«Für mich ist klar – Ferrari hat im Winter einen grossen Sprung nach vorne getan. Das hat mich überrascht. Was mich auch freut: Red-Bull-Chef Helmut Marko hat die Probleme erkannt, da wird auch nicht versucht, etwas schönzureden. Ich traue Red Bull Racing zu, dass sie im Laufe der kommenden Rennen der Spitze wieder näherkommen. Ich sehe derzeit Mercedes klar vorne, im Qualifying von Australien war das sehr deutlich, im Rennen vielleicht weniger. Das war aber eher den Umständen geschuldet. Mercedes hat einen Vorsprung bewahrt. Aber wir Fans hoffen natürlich alle, dass die drei Top-Teams zusammenrücken und wir dann eine tolle Weltmeisterschaft serviert erhalten.»

Der zehnfache Grand-Prix-Sieger Berger, seit März neuer DTM-Chef, sagt weiter: «Das erste Rennen war in Ordnung, die Autos sind sichtlich schneller geworden. Die Autos sehen wieder aggressiver aus, das ist gewiss von Vorteil. Aber klar gibt es auch viele Baustellen in der Formel 1, angefangen bei der Technik, die zum Teil so kompliziert geworden ist, dass die Fans sie einfach nicht mehr verstehen, selbst Fachleute blicken nicht mehr durch. Auch die Überholmanöver sind ein Thema. Wenn du nur noch dank eines verstellbaren Heckflügels am Gegner vorbeikommst, dann ist das einfach nicht nach meinem Geschmack.»

Zur neuen Führung der Formel 1 mit Grossaktionär Liberty Media meint Gerhard Berger, WM-Dritter 1988 und 1994: «Diese Firma hat enorme Erfahrung im Medienbereich. Die Amerikaner bringen viel Fachwissen in die Formel 1. Wie gut das wird, werden wir sehen. Da muss man sie mal eine Zeitlang arbeiten lassen und ihnen die Chance geben, etwas zu ändern. Mit Ross Brawn haben sie einen hervorragenden Techniker an ihrer Seite. Der Engländer hat Autos konstruiert, Rennställe geleistet, er kennt die Zusammenhänge innnerhalb der FIA. Also das sind schon alles Leute am Werk, die viel Erfahrung mitbringen. Natürlich sind wir alle auch Ecclestone-Fans, die bewundern, was Bernie in all den Jahren aus der Formel 1 gemacht hat. Wir tun uns vielleicht ein wenig schwer, da loszulassen.»

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