Weltmeister Lewis Hamilton erneuert seine Einschätzung der aktuellen Hackordnung an der Spitze und räumt Vettels Partner Mark Webber gute Siegchancen ein.
Lewis Hamilton scheint angesäuert. Platz 3 in Bahrain war nicht das erhoffte Resultat. Der Weltmeister von 2008 sieht die Konkurrenz von Ferrari und besonders Red Bull Racing auf und davon fliegen.
«Der Red Bull ist haushoch überlegen», sagt der Brite, «das ist nicht mehr lustig.» Er sieht einen Vorteil von 0,5 Sekunden pro Runde bei Sebastian Vettel gegenüber den Verfolgern, besonders in der dieses Jahr extrem wichtigen Qualifikation. Denn wie der Bahrain-GP gezeugt hat, ist es mit dem Überholen 2010 nicht weit her.
Ferrari sei sehr stark im Rennen, ähnlich wie Red Bull Racing, aber eben dahinter. Und deutlich vor McLaren-Mercedes, Hamiltons eigenem Team. Der Red Bull hat deutlich mehr Abtrfieb als alle anderen Auto, hat Hamilton festgestellt. Deshalb sagt er zu seinem dritten Platz von Bahrain: «Damit bin ich sehr glücklich, darauf bin ich sogar stolz. Das Team hat hervorragende Arbeit geleistet.» Nur: Mehr war eben nicht drin.
Dennoch glaubt Hamilton, der sich vorerst mit den Mercedes-GP-Fahrern
Michael Schumacher und
Nico Rosberg um die Ränge hinter der Spitze schlagen muss, dass der MP4-25 in Melbourne besser läuft als zuletzt. «Wir fühlen uns starker vor diesem Rennen und können hoffentlich einige wichtige Punkite einfahren», sagt er, bleibt aber bei seiner Aussage, dass die Red Bull-Renault schneller sind.
Besonders
Mark Webber habe nun die historische Chance, sein Heimrennen zu gewinnen: «Red Bull Racing hat letztes Jahr klasse gearbeitet und das Auto für dieses Jahr nochmals verbessert. Sie hatten einige schwere Jahre als Team, aber jetzt sind sie da und haben zwei sehr talentierte Fahrer. Ausserdem ist Webber fit und in Hochform.» Der Australier startete seine Karriere mit einem bemerkenswerten fünften Rang in Melbourne 2002, errungen im Minardi.
Der Versuch Hamiltons, Webber stark zu reden, ist sehr durchschaubar: Man darf daraus lesen, dass er gegen Vettel gemünzt ist. Denn ein Vettel, der vorne enteilt, ist viel schwieriger einzuholen, zumal der Heppenheimer (trotz Zündkerzenproblem in Bahrain Vierter) jetzt schon mehr Punkte hat als Webber und als der stärkere Red-Bull-Fahrer gehandelt wird.