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Sergio Marchionne (Ferrari): Spott für die Briten

Von Mathias Brunner
Teamchef Maurizio Arrivabene mit Ferrari-Präsident Sergio Marchionne

Teamchef Maurizio Arrivabene mit Ferrari-Präsident Sergio Marchionne

​Ferrari-Präsident Sergio Marchionne wurde bei einer Aktionärsversammlung in Amsterdam auf den Stand der Dinge in der Formel 1 angesprochen: «Ferrari ist endlich dort, wir wir sein sollten.»

Fiat/Chrysler-Geschäftsleiter und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne (64) hat an einer Aktionärsversammlung in Amsterdam teilgenommen. Dort wurden ihm auch einige Fragen zur Formel 1 gestellt, zum Beispiel wollten einige Niederländer wissen, ob ihr junger Landsmann Max Verstappen wohl eines Tages in Rot auftauchen werde. Marchionne blieb sehr diplomatisch: «Max ist jung, er hat noch sein ganzes Leben vor sich. Ferrari hingegen ist 70 Jahre alt. Derzeit ist Verstappen woanders beschäftigt, er reift hervorragend – ich weiss eigentlich nicht, was ich ihn besser beschreiben könnte.»

Was Marchionne nicht sagt: Natürlich hat Ferrari Verstsappen auf dem Radara, aber der 19jährige Max ist langfristig an Red Bull gebunden. In naher Zukunft wird sein Weg deshalb nicht nach Maranello führen.

Mit dem Sieg in Australien und Rang 2 in China hält Ferrari-Ass Sebastian Vettel die WM-Spitze, gemeinsam mit Lewis Hamilton (Mercedes) steht er bei 43 Punkten.

Sergio Marchionne ist mit der Ausbeute der ersten beiden Rennen sehr zufrieden: «Wir haben jetzt eine Gruppe von Jungs, die wirklich stolz auf unser Auto sein dürfen. Wir sind mit vielen aufgeweckten, jungen Mitarbeitern hervorragend aufgestellt, da brauchen wir keinen britischen Superstar. Ich bin wirklich stolz auf diese Mannschaft, sie haben erstklassige Arbeit geleistet. Das Auto ist jetzt dort, wir wir es sehen wollen, und wir glauben, wir können es in den kommenden Wochen und Monaten gut weiterentwickeln.»

Wenn es gemäss Marchionne einen Grand Prix gibt, wo er ein besonders starkes Ferrari sehen wir, dann ist das «Monza. Wir feiern in diesem Jahr unseren 70. Firmengeburtstag, da wollen wir natürlich auf heimischem Boden in Italien glänzen.»

Die Formel 1 befindet sich im Umbruch, der langjährige Serienpromoter Bernie Ecclestone ist entmachtet. Sergio Marchionne sagt dazu: «Der Wechsel in Sachen Grossaktionäre der Formel 1 und die neuen Machtverhältnisse, das ist alles nicht ganz einfach. Aber wir glauben, diesen Wechsel zu vollziehen, das war richtig. Wir müssen Liberty-Media-Chef John Malone und seinem Team die Zeit geben, um in die neuen Positionen hineinzuwachsen.»

Liberty Media hat den Rennställen vorgeschlagen, Aktien der Formel 1 zu kaufen. Wird Ferrari zugreifen? Sergio Marchionne bleibt vorsichtig: «Wir prüfen derzeit, ob wir uns finanziell beteiligen.»

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