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Daniel Ricciardo (5.): Rechnung der FIA fragwürdig

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo in Sotschi

Daniel Ricciardo in Sotschi

​Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo geht von Startplatz 5 in den Russland-GP. Der Australier weiss: «Realistisch ist nicht mehr drin als dieser fünfte Rang hinter den Autos von Ferrari und Mercedes-Benz.»

Red Bull Racing bleibt dritte Kraft, selbst wenn Williams-Pilot Felipe Massa das RBR-Duo Daniel Ricciardo und Max Verstappen hier im Abschlusstraining von Sotschi gesprengt hat. Der Australier Ricciardo sagt: «Es ist ungefähr so gelaufen, wie ich erwartet hatte. Rang 5 war mein Ziel, das habe ich abgehakt. Die Art der Rennstrecke gebietet, dass der Abstand zur Spitze grösser ist als Bahrain.»

«Die Differenz zur Pole ist ungefähr so gross wie im vergangenen Jahr, also 1,8 Sekunden. Nervös werde ich erst, wenn der Abstand in Spanien noch immer so gross sein sollte!»

«Das grösste Thema hier sind die Reifen. Interessanterweise kannst du mit der Abstimmung herumspielen, aber die Reifen verhalten sich immer ähnlich. Der weichste Reifen, also ultrasoft, fühlt sich gar nicht so ultraweich ab, die Aufwärmphase ist knifflig. Der Wagen ist okay, du rutschst einfach sehr viel herum auf diesem glatten Asphalt.»

Die FIA hat in ihrer Weisheit befunden, dass die Motoren von Mercedes, Ferrari und Renault nun innerhalb von 0,3 Sekunden liegen. Bei Daniel geht eine Augenbraue hoch: «Hm, ich habe meine Meinung nicht geändert. Unser Chassis war in den letzten Jahren besser als der Motor. Aber in diesem Jahr würde ich für unseren Rückstand sagen – fünfzig zu fünfzig. Wenn ich dann den Abstand zu Ferrari hier anschaue, kann ich die Rechnung der FIA nicht ganz nachvollziehen, denn der Abstand ist grösser. Wenn wir 0,3 Sekunden zurückliegen würden, dann wäre ich sehr happy.»

Ist für das Rennen ebenfalls Platz 5 zu erwarten, oder muss sich Daniel auf mehr Gegenwehr seines Kumpels Felipe Massa vorbereiten? Ricciardo antwortet: «Es kann knapp werden. Ich darf ihn beim Start nicht entwischen lassen. Ganz im Gegenteil muss ich versuchen, mich an die Ferrari und Mercedes vor mir anzuhängen. Wenn ich Massa hinter mir halten kann, dann sollte ich auf Rang 5 bleiben können. Aber der Start wird dafür wichtiger als sonst sein.»

Es ist viel davon die Rede gewesen, dass Red Bull Racing eine andere Fahrzeug-Philosophie verfolgt als Mercedes und Ferrari. Im Wissen, weniger Leistung zu haben, sollte der RBR-Renner besonders windschlüpfig werden. Aber Daniel Ricciardo meint: «Ich kann unter diesem Aspekt keinen grossen Unterschied zu den Autos von Ferrari und Mercedes feststellen. Wir brauchen einfach mehr Abtrieb und mehr Power.»

Es ist besonders in Sotschi hier schwierig, die Reifen im besten Betriebsfenster zu halten. Ist das im Rennen einfacher als im Qualifying? Daniel: «Es wird interessant. Wenn du alleine fahren kannst, dann ist alles klar – ein Einstopprennen. Aber wenn du hinter einem anderen Auto feststeckst, dann fällst du vielleicht aus dem idealen Fenster und musst früh anhalten oder gleich zwei Mal. Das könnte einigen Piloten passieren.»

Bei Renault gab es nun in Russland drei Mal Probleme mit der Benzinpumpe, einmal im Werkswagen von Jolyon Palmer, einmal bei Max Verstappen, einmal bei Daniel Ricciardo. Der Australier weiter: «Die Jungs glauben, die Ursache gefunden und ein Heilmittel zu haben. Du hoffst natürlich immer auf das Beste, aber eine Standfestigkeitsgarantie gibt es eben nicht.»

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