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Jolyon Palmer unter Druck: Renault plant Nachfolge

Von Vanessa Georgoulas
Jolyon Palmer weiss, dass die Kritik erst verstummt, wenn die Resultate stimmen

Jolyon Palmer weiss, dass die Kritik erst verstummt, wenn die Resultate stimmen

Renault-Pilot Jolyon Palmer muss nach dem schwachen Start in sein zweites Formel-1-Jahr um sein Cockpit fürchten. Renault sieht sich nach einer Alternative um – im eigenen Team, im GP-Zirkus und auch ausserhalb.

Renault-Pilot Jolyon Palmer kam 2017 den Punkten in Monte Carlo noch nie so nah wie in diesem Jahr. Der Brite kreuzte die Ziellinie als Elfter und verpasste die Top-10 damit nur knapp. Dennoch steht der Teamkollege von Nico Hülkenberg vor dem siebten GP-Wochenende in Montreal gewaltig unter Druck.

Denn der Deutsche zeigt, was im Auto aus Enstone möglich ist. Mit drei Punkterängen und 14 WM-Zählern belegt Hülkenberg derzeit den elften Platz in der Gesamtwertung. Auch im Qualifying hat der Deutsche in diesem Jahr bisher die Nase vorn. Kein Wunder, machen Gerüchte um ein baldiges Ende von Palmers GP-Karriere die Runde. Nicht zum ersten Mal.

«Ich weiss selbst, dass der Start in diese Saison ziemlich enttäuschend verlaufen ist. Aber ich arbeite hart und bin bereit, das Blatt zu wenden», gibt sich Palmer vor dem Kräftemessen in Kanada kämpferisch. «Was die Gerüchte angeht: Die gibt es schon seit meinem dritten GP-Einsatz überhaupt, das ist also nichts Neues für mich.»

Palmer tut gut daran, sich zu beeilen. Denn hinter vorgehaltener Hand wird bereits gemunkelt, dass eine Trennung vor dem Saisonende nicht ausgeschlossen werden kann. Kandidaten für Palmers Cockpit gibt es viele. Geht es nach Renault-CEO Carlos Ghosn, dann würde der frühere Titeljäger Fernando Alonso 2018 wieder für die Franzosen antreten. Der zweifache Champion 2005 und 2006 mit Renault versauert derzeit beim krisengeplagten McLaren-Honda-Team.

Und der Asturier ist nicht der Einzige, der für den zweiten Renault-Platz neben Hülkenberg in Frage kommt. So wurde kürzlich Entwicklungsfahrer Sergej Sirotkin in Valencia ins Auto gesetzt, um seine Fähigkeiten aufs Neue zu prüfen. Dass Tags darauf Ex-Renault-Pilot Robert Kubica ins Lenkrad greifen durfte, ermöglichte den Renault-Verantwortlichen einen Vergleich zwischen dem schnellen Polen und dem jungen Russen. Die Rundenzeiten lagen auf dem gleichen Niveau.

Im Gespräch ist aber nicht nur der eigene Renault-Nachwuchs, auch Force India-Routinier Sergio Pérez wird als möglicher Nachfolger von Palmer gehandelt. Und schliesslich verfügt Renault mit Formel-E-Spitzenreiter und Langstrecken-Ass Sébastien Buemi über einen weiteren Spitzenpiloten.

Der Westschweizer hat 2016 im Rahmen der Pirelli-Tests bewiesen, dass er jederzeit für Formel-1-Einsätze bereit ist. Und er hat sich auch schon für eine weitere Formel-E-Saison mit dem französischen Hersteller verpflichtet.

Jolyon Palmer weiss: «Es gibt nur einen Weg, diese Gerüchte zu stoppen, und zwar indem man die nötige Leistung auf der Strecke bringt. Und ich hoffe sehr, dass mir das an diesem Wochenende in Montreal gelingen wird.»

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