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F1-Demo in London: Keine Alternative zu Silverstone

Von Gerhard Kuntschik
Silverstone: «Home of British Motor Racing»

Silverstone: «Home of British Motor Racing»

Viele in der Formel 1 träumen seit Langem von Rennen in New York, Paris, London. Und Niki Lauda manchmal auch von Wien.

Doch in New York und Paris gastiert die elektrische Formel E, nach London kam die Formel 1 außer zu Teamvorstellungen bisher nicht.

Was auch dem früheren Promotor Bernie Ecclestone (am Wochenende war er Gast von Dietrich Mateschitz auf dem Red Bull Ring) gefallen hätte, setzen jetzt die neuen Formel-1-Eigner von Liberty Media um: Eine Demonstrationsfahrt der Formel 1 mit allen Teams am kommenden Mittwoch durch das Zentrum der britischen Hauptstadt.

Geplant ist die Demofahrt über den Trafalgar Square und durch Whitehall nach Westminster. Publik gemacht wurde die mit großem Aufwand betriebene P. r.-Aktion bisher nicht – wegen der hohen Terrorgefahr. Erst Stunden vorher will man an die Öffentlichkeit gehen und das genaue Programm vorstellen.

Die Formel 1 soll also mitten in London für den britischen Grand Prix werben. Der findet am kommenden Wochenende und noch mindestens bis 2019 in Silverstone (Selbstverständnis: «Home of British Motor Racing») statt.

Doch die Zukunft ist mehr als düster. Der noch mit dem Formel-1-Management von Ecclestone abgeschlossene Vertrag ist derart kostspielig, dass der Veranstalter und Eigentümer von Silverstone, der British Racing Drivers Club (BRDC), die trotz 120.000 Zuschauern am Renntag und dem allgemeinen Hamilton-Hype bevorstehenden Defizite nicht mehr tragen kann und will.

Die Taktik ist de facto eine Änderungskündigung. Eine Ausstiegsklausel, die nach 2019 möglich ist, soll diese Woche aktiviert werden. Doch ob Liberty sich auf einen für Silverstone klar günstigeren neuen Vertrag einlässt, ist trotz der Beteuerungen von Boss Chase Carey, europäische Traditionsrennen im Kalender zu halten, fraglich.

Doch Alternativen zu Silverstone in Großbritannien gibt es praktisch auch keine: Donington, Brands Hatch oder andere Strecken sind nicht F1-tauglich. Und an einen „echten“ Grand Prix in London – ob Zentrum, Docklands oder anderswo – glauben nicht einmal die zuversichtlichsten Optimisten.

Einen Alternativvorschlag präsentierte der neue McLaren-Chef Zak Brown in Spielberg: «Liberty Media soll Silverstone dem BRDC abkaufen und eine langfristige Zukunft für Strecke und GP sichern.»

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