Robert Kubica-Comeback: Wieso Renault den Ton ändert

Von Rob La Salle
​Wochenlang hat Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul das Thema Robert Kubica-Comeback jongliert wie ein rohes Ei. Nun ändert der Parisr die Wortwahl. Was ist hinter den Kulissen passiert?

Wochenlang hat der Pariser Cyril Abiteboul beim Thema Formel-1-Rückkehr von Robert Kubica die gleiche Platte aufgelegt: Man dürfe nicht zu viele Erwartungen schüren, liess er einmal wissen, dann, dass alles nur an Kubica liege, aber der Weg sei noch weit und so weiter und so fort.

In Silverstone klingt das auf einmal etwas anders. Auf einmal gibt Abiteboul einen Satz zum Besten, der sehr hellhörig macht: «Ich sehe keine offensichtliche Hürde, was die Rückkehr von Robert angeht.»

«Hoppla, was ist denn nun passiert?» wird sich der eine oder andere Leser angesichts dieser Aussage fragen.

Aber lassen wir Cyril Abiteboul ausreden. Auf die Frage, ob Robert Kubica beim jüngsten Test in Le Castellet denn nun bewiesen habe, ob er wieder Formel-1-Rennen fahren könne, meint Abiteboul: «Das würde ich so nicht sagen, denn ich will dazu nicht mit ja oder nein antworten. Das war ja kein Test wie beim Examen. Aber wir erkennen keine öffensichtlichen Hürden. Ich gebe einfach zu bedenken, dass ein solcher Test und das normale GP-Wochenende ein verschiedenes Umfeld sind. Unsere Situation ist hochkompliziert. Wir machen das alles nicht aus PR-Gründen, obschon wir natürlich erkennen, welch enormes Medieninteresse entstanden ist. Doch das steht nicht im Mittelpunkt, dafür ist uns Robert zu wichtig.»

«Was ich bestätigen kann: Dass er noch immer schnell ist, dass er überaus konstant fährt und dass er – vielleicht noch wichtiger – diese Energie, diesen inneren Antrieb zeigt, diesen Enthusiasmus, der ihn immer ausgezeichnet hat.»

«Ich will keine frischen Spekulationen erzeugen, was die nächsten Schritte angeht. Es wird der Punkt kommen, an dem wir über 2018 nachdenken. Aber so weit sind wir noch nicht.»

Aus Renault-Kreisen ist zu hören: Robert Kubica hat beim Test in Südfrankreich überzeugen können. Offenbar ist es kein Problem, die Fünfsekunden-Regel zu schaffen – so schnell muss ein Formel-1-Fahrer aus seinem Wagen klettern können. Es gab Zweifel, ob Kubica das kann, weil sein rechter Arm nicht so kraftvoll und funktionsfähig ist wie der linke. Auch die Feinmotorik am Lenkrad scheint kein Hindernis zu sein, wie es kolportiert worden war.

Daher beginnt sich der Ton zu ändern, wenn Cyril Abiteboul über Robert Kubica spricht. Gleichzeitig wäre die Rückkehr von Kubica auch ein gewisses Wagnis. Der logische nächste Schritt muss ein Test im 2017er Renault sein. Denn auch im Rennsimulator hat Robert Kubica bewiesen, dass er eine weitere Chance verdient.

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