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Sebastian Vettel (Ferrari): «Das ist natürlich doof»

Von Mathias Brunner
Vettel gratulierte Hamilton sportlich zur Pole-Position

Vettel gratulierte Hamilton sportlich zur Pole-Position

​Sebastian Vettel und Ferrari stehen mit dem Rücken zur Wand: Um die kleine WM-Chance am Köcheln zu halten, muss der Deutsche vor oder knapp hinter Hamilton ins Ziel kommen. Wie will er das machen?

Sebastian Vettel ist mir nach der Austin-Quali vorgekommen wie der Bub, der im dunklen Wald vor sich hinpfeift, um die Angst zu verscheuchen. «Wir sind stärker als erwartet», macht sich der vierfache Champion Mumm, der den fünften Titelgewinn seines Widersachers Lewis Hamilton wohl nicht verhindern kann. Aber ein wenig hinauszögern, das würde Vettel schon munden.

Seine Aufgabe ist ganz schwierig: Wegen der Strafversetzung muss Vettel von Startplatz 5 losfahren, sein Rivale Hamilton hat keinen vor sich – der Brite hat sich eine weitere Pole-Position gesichert. Aber Vettel weigert sich zu glauben, dass schon alles verloren ist. «Die Quali ist für mich eine Überraschung. Ich hätte nicht erwartet, dass wir so nahe an Hamilton dran sein würden. Wenn man so knapp dran ist, die Pole aber dann doch verpasst, dann ist das natürlich doof, gerade wegen des Extraplatzes, den wir verloren haben. Aber wir können auch vom fünften Rang ein gutes Rennen zeigen.»

«Was ich erreichen kann? Das muss der Rennverlauf zeigen. Wir können aufs Siegerpodest gelangen, alles wird eine Frage der Strategie sein. Die Quali hier war aber durchaus ein Mutmacher.»

«Wegen des Regens haben wir zu wenig Erfahrungen im Renntrimm, das ist für alle ein Fragezeichen. Aber erstens ist das für jeden Fahrer gleich, und zweitens kennen inzwischen sämtliche Rennställe ihre Autos gut genug. Ich glaube nicht, dass wir grosse Überraschungen erleben werden. Perfekt ist für das Rennen keiner vorbereitet.»

Die Reifen werden erneut das dominierende Thema sein. Kimi Räikkönen steht mit ultraweichen Pirelli auf dem zweiten Startplatz, alle anderen Spitzenpiloten fahren auf superweich los. Überdies haben die Walzen von Hamilton zwei Runden mehr auf der Lauffläche als die Pirelli von Vettel. Wie wird sich das alles auswirken? Seb: «Ich hoffe, das eröffnet Chancen. Zunächst will ich gut starten, dann hoffe ich, dass ich im Rennen den Speed habe aus dem Training. Wir haben für die Quali auf bewährte Teile zurückgebaut und waren damit schneller als am Freitag. Das müssen wir besser verstehen.»

«Alles in allem war der Samstag für uns positiv. Kimi hat als Zweiter eine Chance, in der ersten Kurve oder in der ersten Kurve die Führung zu übernehmen. Ich bin ein wenig weiter hinten und hoffe natürlich, so schnell als möglich, da vorne mitzumischen.»

Ein Kollege will Vettels Taktik für das Rennen wissen. Seb lacht: «Überholen und gewinnen.»

Hat Vettel seine Strafe verdaut? «Ich kann es eh nicht mehr ändern. Und auch wenn ich die Rückversetzung noch immer ärgerlich finde – die Regeln sind nun mal für alle gleich und basta.»

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