Michael Schumacher-Ferrari F2002: Auktion in Arabien

Von Mathias Brunner
Michael Schumacher 2002 in Magny-Cours

Michael Schumacher 2002 in Magny-Cours

​Im Rahmen des Formel-1-WM-Finales auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi wird Ende November ein Juwel versteigert: Der Ferrari F2002 von Michael Schumacher, Chassis-Nummer 219.

Das wird finanzstarken Sammlern eine Weile den Schlaf rauben: Am 30. November kommt im Rahmen des Formel-1-WM-Finales in Abu Dhabi der Ferrari F2002 von Michael Schumacher unter den Hammer. Es handelt sich um das letzte V10-GP-Auto aus der Feder des südafrikanischen Designers Rory Byrne. Ein Teil des Erlöses aus der Veranstaltung am Yas Marina Circuit wird aufs Konto der Schumacher-Familienstiftung «Keep Fighting» fliessen.

Der siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher hat in seiner Titelsaison 2002 das Chassis mit Nummer 219 zu drei Siegen pilotiert (von elf GP-Triumphen in jenem Jahr). Schumi fuhr beim ersten Einsatz mit dem 219 gleich zum Sieg beim Grand Prix von San Marino in Imola, dann war dieses Chassis Michaels Wagen beim Skandalsieg von Österreich – als der damalige Ferrari-Teamchef Jean Todt den führenden Rubens Barrichello zur Seite pfiff. («Hello, Rubens. Let Michael pass for the championship!»)

In Monaco hätte Schumi fast gewonnen, doch David Coulthard wehrte sich mit Zähnen und Klauen und eroberte den Sieg in Monte Carlo.

Michael Schumacher und Ferrari waren 2002 so drückend überlegen, dass der Deutsche seinen vierten WM-Titel schon in Magny-Cours sicherstellte, standesgemäss mit einem Sieg beim Grossen Preis von Frankreich. Bis heute hat kein Pilot so früh seinen Titel sichergestellt, Schumi war schon am 21 Juli!

Im späteren Verlauf der Saison fuhr Rubens Barrichello das Chassis 219 drei Mal, einschliesslich seines Sieges auf dem Hungaroring.

In Abu Dhabi wird auch ein von Sebastian Vettel signierter Ferrari F40 unter den Hammer kommen. So wie Schumis Rennwagen wird auch der F40 den GP-Besuchern auf der Start/Zielgeraden des Yas Marina Circuit gezeigt.

Sotheby’s darf sich auf eine fürstliche Summe gefasst machen, denn im November 2017 erreichte der Ferrari F2001 von Michael Schumacher schwindelerregende 7,504 Millionen Dollar (6,35 Mio Euro) Erlös.

Die 1744 (kein Tippfehler) in London gegründete Firma Sotheby’s macht pro Jahr rund 900 Millionen Dollar Umsatz. Sotheby’s beschäftigt rund 300 Experten, die sich um rund 70 Sammelgebiete kümmern; die wichtigsten davon sind Gemälde, Möbel, Musikinstrumente, Manuskripte, Skulpturen, Teppiche, Wein, Uhren, Schmuck, Immobilien und Autos – auch Rennautos.

Als in New York der Ferrari F2001 von Michael Schumacher verkauft wurde – Chassis 211, mit dem der siebenfache Champion unter anderen die Rennen in Monaco und Ungarn gewonnen hat – da erreichte der Wagen einen Preis, den selbst die Sotheby’s-Experten nicht erwartet hätten, 7,504 Millionen Dollar, damals 6,35 Millionen Euro. Die Fachleute waren von einem Verkaufspreis von rund 3,5 Millionen Euro ausgegangen. Auch damals floss ein Teil des Erlöses in die Schumacher-Stiftung Keep Fighting.

Das teuerste, je unter den Hammer gekommene Auto ist der Schumacher-Ferrari freilich nicht.

2014 wechselte eine 1962er Ferrari GTO Berlinetta für 38,115 Dollar den Besitzer, im Rahmen einer Versteigerung von Bonhams in Monterey (Kalifornien). Der ursprüngliche Besitzer Fabrizio Violati hatte für das Auto in den 60er Jahren zwar auch einen Millionen-Betrag bezahlt, allerdings in Lira. 2,5 Millionen italienische Lira entsprachen damals verhältnismässig bescheidenen 16.000 Mark. Das entspricht heutigen 35.000 Euro.


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