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Christian Danner (RTL): Ignoranz und Fehleinschätzung

Von Mathias Brunner
Christian Danner

Christian Danner

​Der erste Trainingstag auf dem Nürburgring war wegen des schlechten Wetters ein verlorener Tag. RTL-Formel-1-Experte Christian Danner macht Formel-1-CEO Chase Carey Vorwürfe.

Nullrunde auf dem Nürburgring am 9. Oktober: Wegen hartnäckigen Nebels war es unmöglich, dass die Rettungs-Hubschrauber einen verletzten Piloten ins Krankenhaus fliegen können, damit fand kein Training statt. Der Samstag sieht ein wenig freundlicher aus, für Sonntag sind Schauer nicht ausgeschlossen, die Temperaturen bleiben herbstlich niedrig. Christian Danner, GP-Experte unserer Kollegen von RTL, ist der Ansicht – die Formel 1 hat sich mit dem Timing des Eifel-GP keinen Gefallen getan.

Der 62jährige Münchner schimpft auf Facebook Live: «Die Formel 1 und Chase Carey hatten diesen Deal höchstpersönlich eingefädelt. Carey ist nicht in der Eifel, interessiert sich wahrscheinlich auch gar nicht dafür, was da passiert. Er besucht eine Hochzeit in Amerika.»

Danner weiter: «Seine Anwältin, die den Vertrag für einen WM-Lauf um diese Jahreszeit in der Eifel unterschrieben hat, ist ebenfalls nicht da. Sie hat eine Familienfeier in England, wie ich höre. Es ist eine gewisse Gleichgültigkeit, die da herrscht. Dass das Wetter in der Eifel im Oktober so ist, wissen wir schon seit Jahrhunderten, hätte ich beinahe gesagt. Ich spüre eine gewisse Ignoranz und sehe eine Fehleinschätzung.»

«Jeder Fahrer muss sich ein wenig einschiessen auf Linie und Bremspunkte, auch bei schlechtem Wetter. Das Gefühl für die Strecke erhält ein Pilot im freien Training. Wir dürfen hier am Ring nicht vergessen: Viele der heutigen Piloten waren 2013 nicht da, als die Formel 1 zuletzt am Ring gastierte. Das hat die Ausgabe schwierig gemacht, aber nicht unlösbar. Im einzigen freien Training lag es also im Interesse jedes Fahrers, so viele Runden als möglich zu drehen.»

«Aus Sicht des Ingenieurs ist es noch ärgerlicher, weil viele Rennställe neue Teile mitgebracht haben, und die kannst du nur im gründlichen Fahrversuch des freien Trainings ausloten.»

«Was die Reifen angeht, so ist es im Winter in Barcelona zwischendurch auch mal ordentlich kalt. Der grosse Unterschied besteht jedoch darin, dass Barcelona eine ganz andere Pistencharakteristik aufweist. Auch aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Die Reifen hier auf Temperatur zu bringen, ist nicht einfach – da muss man schon Gefühl aufbauen.»

3. Training, Nürburgring

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:26,225 min
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,136 sec
3. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,456
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,671
5. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +0,813
6. Lando Norris (GB), McLaren, +0,942
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1,020
8. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1,167
9. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1,224
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,303
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1,409
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,570
13. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,669
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1,731
15. Romain Grosjean (F), Haas, +1,890
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +2,068
17. George Russell (GB), Williams, +2,118
18. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +2,145
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2,716
20. Lance Stroll (CDN), Racing Point, keine Zeit

WM-Stand Fahrer nach 10 von 17 Rennen

1. Hamilton 205 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 128
4. Norris 65
5. Albon 64
6. Ricciardo 63
7. Leclerc 57
8. Stroll 57
9. Pérez 56
10. Gasly 45
11. Sainz 41
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 366
2. Red Bull Racing 192
3. McLaren 106
4. Racing Point 104
5. Renault 99
6. Ferrari 74
7. AlphaTauri 59
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0


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