Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Daniil Kvyat (AlphaTauri/4.): «Jetzt hau ich rein!»

Von Mathias Brunner
Daniil Kvyat

Daniil Kvyat

​Der Russe Daniil Kvyat hat beim Grossen Preis der Emilia Romagna in Imola einen sensationellen vierten Platz erkämpft: «Ich dachte einfach – jetzt hau ich rein!» Aber das wird sein Cockpit nicht retten.

Grosser Applaus für Daniil Kvyat: Der Russe hat in Imola einen sensationellen vierten Platz für AlphaTauri herausgefahren. Er hat für die Scuderia aus Faenza die Kastanien aus dem Feuer geholt, nachdem Pierre Gasly – in den ersten Runden Fünfter – wegen Kühlwasserverlusts aufgeben musste.

Kvyat war von Startplatz 8 ins Rennen gegangen. In der Safety-Car-Phase wegen des Reifenplatzers von Max Verstappen holten die Ingenieure Daniil für weiche Reifen an die Box, und damit zeigte Kvyat eine der besten Runden des Jahres: Als die Bahn wieder freigegeben wurde, nutzte er die Haftkraft seiner Walzen, um an Sergio Pérez vorbeizugehen (auch der Mexikaner auf weichen Pirelli) sowie an Alex Albon und Charles Leclerc, die mit den härteren Reifen auf der Bahn geblieben waren. Nur am drittplatzierten Daniel Ricciardo biss sich Kvyat die Zähne aus.

Daniil nach seinem besten Rennen 2020 und dem stärksten Ergebnis seit Rang 3 in Hockenheim 2019: «Das war eine Schau! Im Moment wurmt es mich ein wenig, dass wir so knapp am Siegerpodest vorbeigeschrammt sind. Aber gleichzeitig freue ich mich an einigen grandiosen Überholmanövern.»

«Beim Neustart sagte ich mir – jetzt hau ich rein! Ich spürte grosse Selbstsicherheit und Zuversicht, denn der Wagen lag traumhaft. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich auf dieser Strecke so gut zurechtkomme. Das ist einfach eine Bahn von altem Schrot und Korn, und das liebe ich. Möglicherweise wurde ich in die falsche Formel-1-Ära hineingeboren.»

«Ich fühle mich im Wagen von Rennen zu Rennen wohler. Wir verstehen inzwischen das Auto gut. In Belgien haben wir punkto Abstimmung einen markanten Schritt nach vorne getan.»

«Wir haben noch immer eine Chance gegen Ferrari in der Markenwertung. Unser Wagen und der Ferrari sind ungefähr gleich schnell. In der Qualifikation sind sie flotter, aber im Rennen holen wir jeweils auf.»

Die Formel 1 ist gnadenlos. Trotz der besten Darbietung des Jahres wird Daniil Kvyat seinen Platz bei AlphaTauri nicht halten: Der junge Japaner Yuki Tsunoda, Schützling von Honda und Mitglied des Nachwuchsprogramms von Red Bull, soll 2021 Stallgefährte von Pierre Gasly werden.

Emilia Romagna-GP, Imola

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:28:32,430 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +5,783 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,320
4. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +15,141
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,111
6. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +19,652
7. Carlos Sainz (E), McLaren, +20,230
8. Lando Norris (GB), McLaren, +21,131
9. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +22,224
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +26,398
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +27,135
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +28,453
13. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +29,163
14. Romain Grosjean (F), Haas, +32,935
15. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +57,284
Out
   George Russell (GB), Williams, Crash
   Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Reifenschaden
   Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
   Esteban Ocon (F), Renault, Getriebe
   Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Wasserleck

WM-Stand nach 13 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 282 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 95
5. Leclerc 85
6. Pérez 82
7. Norris 69
8. Sainz 65
9. Albon 64
10. Gasly 63
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Kvyat 26
14. Vettel 18
15. Nico Hülkenberg (D) 10
17. Räikkönen 4
16. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 479
2. Red Bull Racing 226
3. Renault 135
4. McLaren 134
5. Racing Point 134
6. Ferrari 103
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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