KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Nürburgring im Finanzierungs-Chaos

Von Peter Hesseler
Die Strecke um die Nürburg erlebte schon bessere Zeiten

Die Strecke um die Nürburg erlebte schon bessere Zeiten

Seltsame Kredite, Lügen und ein Untersuchungsausschuss – die neue 250-Millionen-Erlebniswelt reisst Politiker wie Betreiber der Traditionsstrecke in den Abgrund.

Die exotische Finanzierung der 252 Millionen Euro teuren Freizeit- und Erlebniswelt auf dem Nürburgring schlägt weiterhin hohe Wellen. Im Rahmen der Stützung des Projekts waren seltsame Kreditvergaben sowie umstrittene Beratungshonorare beanstandet worden (SPEEDWEEK berichtete).

Der rheinland-pfälzische Landtag hat sich indes auf Finanzminister Ingolf Deubel eingeschossen. Der Landtag wirft Deubel vor, die Öffentlichkeit konkret über die Absicherung eines Kredits der Nürburgring Gmbh an Finanzdienstleister Pinebeck bzw. Investor Mediinevest getäuscht zu haben. Erstens sollten Pinebeck bzw. Mediinvest dem Nürburgring Geld von Sponsoren beschaffen und sich nicht selbst dort bedienen. Zweitens sei ein Kredit in Höhe von drei Millionen Euro im Januar über eine Zeitspanne von zwei bis vier Wochen nicht abgesichert gewesen. Deubel hatte zu dieser Zeit das Gegenteil behauptet, jetzt räumt er das Versäumnis ein. Da das Projekt überdies über weitere und weitaus höhere Kredite in die falsche Richtung sowie über strittige amerikanische Lebensversicherungen bei Schweizer Banken abgesichert wurde, fordert die Partei der Grünen nun einen Untersuchungsausschuss.

Dr. Walter Kafitz, Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, die zu 90 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz gehört und zu zehn Prozent dem Landkreis Ahrweiler, hatte vor vier Wochen gesagt, dass die Finanzierung stehe und die Freizeit und Erlebniswelt rechtzeitig zum Deutschland GP auf dem Nürburgring am 12. Juli eröffnet werden könne.

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