Tom Walkinshaw gestorben
Tom Walkinshaw
Tom Walkinshaw war ein einst auch selbst sehr erfolgreicher Rennfahrer, weltweit bekannt wurde er aber als Teamchef. Mit BMW, Opel und Mazda zeichnete er sich ab 1982 verantwortlich für die Rückkehr von Jaguar in den Rennsport. 1984 gewannen die von Tom Walkinshaw Racing (TWR) eingesetzten Jaguar XJS die Tourenwagen-Europameisterschaft. Dermassen beflügelt ging Jaguar gemeinsam mit Walkinshaw in die Gruppe C. Mit dem Gewinn der Sportwagen-WM 1987 und dem Le Mans-Sieg 1988 konnte er die Vormachtstellung von Porsche auf der Langstrecke beenden.
Noch während der Jaguar-Zeit ging Walkinshaw als Person auch in die Formel 1 und war dort am ersten WM-Titel von Michael Schumacher bei Benetton 1994 beteiligt. Ein Jahr später ging er auf internen Druck zu Ligier, 1996 übernahm er selbst den Arrows-Rennstall. Der grosse Coup gelang ihm, als er 1997 den amtierenden Weltmeister Damon Hill engagierte. Doch der Erfolg blieb weiter aus, ein zweiter Rang in Ungarn blieb das beste Ergebnis. Parallel arbeitete TWR weiterhin für verschiedene Projekte, unter anderem führte TWR die Nissan-Rückkehr nach Le Mans 1997 durch. Doch das Formel 1-Abenteuer mit Arrows war finanziell ein Fass ohne Boden, 2002 musste Arrows seine Türen schliessen und TWR wurde zerschlagen.
Danach wurde es ruhiger um den Mann, der Zeit seines Lebens Reglementsgrenzen verschob, wie es ihm passte, aber nur selten belangt werden konnte. Unumstritten war er nie, was auch die unterschiedlichen Statements zweiter Piloten zeigt, die mit ihm zu tun hatten.
Jan Lammers - Sieg Le Mans 1988 Jaguar, BTCC 1994, Le Mans 1999 Nissan
«Mit Tom Walkinshaw verliert der Motorsport eine Ikone. Er hat zahllosen Fahrern eine Chance gegeben, mir auch. Er zeigte immer 100-prozentigen Einsatz. Für ihn war der sportliche Erfolg immer wichtiger als der wirtschaftliche. Dafür war er auch bereit, Risiken einzugehen. Er stürzte sich manchmal ins Abenteuer, ohne zu wissen, wohin die Reise führte. Für mich war er immer ein unverwüstlicher Typ, auch körperlich stark, ein Rugbyspieler. Schade, dass eine Krankheit so jemanden aus unserer Mitte nimmt.»