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Ferrari: Todts seltsamer Abgang

Von Peter Hesseler
Jean Todt

Jean Todt

Präsident Luca di Montezemoli teilte mit: Der erfolgreiche Stratege ist kein Mitglied der Familie mehr – seine Würdigung fiel nicht besonders emotional aus.

Nach 18 Jahren bei Ferrari endet die Ära Todt endgültig. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo teilte mit, der Franzose, bis 2007 Teamchef der Scuderia, habe das Unternehmen verlassen.

Todt war 2007 von Stefano Domenicali abgelöst worden und als Geschäftsführer (nicht nur der Sportabteilung) abgetreten, aber im Vorstand des Unternehmens verblieben.

Der Sohn eines polnischen Arztes war im Sommer 1993 nach erfolgreichen Jahren bei Peugeot als Rennleiter verpflichtet worden, um die Roten neu zu organisieren und eine neue Erfolgsstory zu starten. Der letzte Titelgewinn (mit Jody Scheckter) lag damals schon 14 Jahre zurück. Mit Hilfe des 1995 verpflichteten Topfahrers Michael Schumacher, etlichen von dessen Benetton-Weggefährten und enormem Fleiss und Geschick führte der kleine Todt, auch Napoleon genannt, Ferrari 1999 zum ersten WM-Titel (Konstrukteure). Von 2000 bis 2004 räumte Schumacher als unangefochtene Nummer eins mit aller erdenklichen Rückendeckung Todts fünf Fahrer-Titel in Folge ab. Er bescherte seinem Teamchef den firmeninternen Aufstieg zum Leiter Gesamt-Ferraris, also auch der Serienproduktion, und den Genuss von zwei Boni-Zahlungen in Millionenhöhe.

Todts Machtgefüge begann spätestens in dem Moment zu wackeln, als er dem von seinem eigenen Sohn Nicolas gemanagten Fahrer Felipe Massa ab 2006 einen mit sechs Millionen Dollar dotierten Vertrag gab.

Montezemolo würdigte: «Jean Todt war einer der führenden Verantwortlichen Ferraris über die letzten 15 Jahre. Fähigkeit und Leidenschaft haben seine Arbeit stets charakterisiert und ihm die persönliche Aufmerksamkeit und den Respekt meinerseits eingebracht, den der gesamten Firma und den unserer Fans weltweit.» Es klang eher wie eine Pflüchtübung als nach herzlicher Verabschiedung.

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