Sebastian Vettel und die Karriere: Wenn Herz fehlt

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Mit fast 34 will es Sebastian Vettel bei Aston Martin noch einmal wissen. Doch wie sieht es mittelfristig aus? Er lässt durchblicken: Mit aller Gewalt bleibt er nicht im Grid.

Es ist nicht ungewöhnlich, wenn ein fast 34 Jahre alter Rennfahrer nach den Plänen für den Rest seiner Karriere gefragt wird. Denn klar ist, dass sich derjenige langsam aber sicher im Herbst seiner Laufbahn befindet, zumindest was die Formel 1 betrifft.

Jeder hat persönliche Pläne, die er in die Tat umsetzen will: Kimi Räikkönen zum Beispiel fährt am Ende seiner Karriere mit 41 Jahren bei Alfa Romeo im Grunde noch einmal für das Team (Sauber 2001), mit dem alles begonnen hatte.

Auf der Pressekonferenz vor dem sechsten Rennwochenende in Baku wurde Vettel gefragt, ob zum Beispiel eine Rückkehr zu AlphaTauri – also dorthin, wo für Vettel alles begann – eine Option sei.

«Generell bin ich auf dem Grid, um zu gewinnen», sagte Vettel, der mit Aston Martin unter normalen Umständen davon weit entfernt ist. «Aktuell sind wir nicht in der Lage dazu, aber als Team sind wir motiviert. Wir alle sind hier, weil wir gewinnen wollen. Mir ist es bereits gelungen, und das hat sich gut angefühlt, deshalb will ich das wieder erleben.»

Nachfrage an Vettel: Wäre es denn möglich, dass er aus Liebe zum Sport trotzdem weitermacht, auch wenn er möglicherweise zu dem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Höhepunkt seines Schaffens ist?

Angeführtes Beispiel ist Tennis-Superstar Roger Federer, der mit 39 nicht mehr auf dem Zenit seines Könnens ist, es seit März nach einjähriger Verletzungspause aber trotzdem noch einmal wissen will.

«Wir alle teilen die Liebe zu diesem Sport, sonst wären wir nicht in diese Position gekommen. Individuelle Motivationen können sich unterscheiden. Warum man es später in seiner Karriere noch macht, können also andere sein. Für mich geht es darum, zu gewinnen», sagte Vettel: «Das ist das ultimative Ziel, das ist die Bedeutung für mich.»

Doch das ist nicht alles, was die Motivation für ihn ausmacht. «Ich liebe aber auch den Wettbewerb, das Element des Kampfes gegen andere auf der Strecke. Herausfinden, wer der bessere ist und dabei mit dem Team zusammenarbeiten – es gibt nicht nur einen Grund. Unter dem Strich will ich aber einfach Rennen gewinnen», so Vettel.

Sein Fazit: Mit aller Gewalt wird er nicht in dem Sport bleiben. «Wenn man nicht mehr mit vollem Herzen dabei ist, dann sollte man aufhören und anderen Jungs die Chance geben. Im Tennis kann man argumentieren, dass man niemandem den Platz wegnimmt. In der Formel 1 sind die Plätze limitiert.»

Monaco-GP, Monte Carlo

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:38:56,820 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 9,114 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 22,117
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 23,963
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 51,115
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 54,045
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:06,361 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Antriebswelle gebrochen *
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Radmutter
* nicht zum Rennen gestartet

WM-Stand nach 5 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 105 Punkte
2. Hamilton 101
3. Norris 56
4. Bottas 47
5. Pérez 44
6. Leclerc 40
7. Sainz 38
8. Ricciardo 24
9. Gasly 16
10. Ocon 12
11. Vettel 10
12. Stroll 9
13. Alonso 5
14. Tsunoda 2
15. Giovinazzi 1
16. Räikkönen 0
17. Russell 0
18. Latifi 0
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
Konstrukteure
1. Red Bull Racing 149
2. Mercedes 148
3. McLaren 80
4. Ferrari 78
5. Aston Martin 19
6. AlphaTauri 18
7. Alpine 17
8. Alfa Romeo 1
9. Williams 0
10. Haas 0

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