Lewis Hamilton: «Wurde ins kalte Wasser geworfen»

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton reagiert auf den French-Open-Rückzug von Naomi Osaka und betont: «Die meisten von uns sind nicht vorbereitet.» Er selbst habe den Umgang mit den Medien auf die harte Art und Weise lernen müssen.

Mit ihrem Rückzug vom French Open sorgte Tennis-Star Naomi Osaka für Schlagzeilen. Die 23-jährige Japanerin, die aktuell den zweiten Platz in der Weltrangliste der Frauen belegt, wollte zunächst mit Verweis auf ihre mentalen Probleme die Presserunden auslassen. Dafür kassierte sie dem Reglement entsprechend eine Strafe. Später zog sie sich ganz aus dem Wettbewerb zurück und entschuldigte sich in den sozialen Medien bei den Journalisten, die sie damit vielleicht verletzt habe.

Und die Tennisspielerin verriet, dass sie sich in einem persönlichen Schreiben auch bei den Turnierverantwortlichen entschuldigt habe. Lewis Hamilton ergriff bereits in den sozialen Meiden Partei für Osaka und schrieb am Dienstag: «Die mentale Gesundheit ist kein Scherz, das ist real und ernst. Es braucht viel Mut, um diesen Schritt zu wagen. Lasst uns alle sicherstellen, dass Naomi weiss, dass sie nicht alleine ist.»

Am Rande des Baku-Stadtkurses erklärt der siebenfache Champion vor dem Start des Wochenendes: «Sie ist eine unglaubliche Athletin und ein grossartiger Mensch und ihr Aktivismus ist einfach so beeindruckend. In einem so jungen Alter lastet so viel Gewicht auf ihren Schultern, da ist das unvermeidlich. Tatsache ist, wenn man jung ist, wird man ins Rampenlicht geworfen und es entsteht ein grosser Druck, der schwer auf einem lastet. Die meisten von uns sind nicht darauf vorbereitet.»

Und Hamilton erinnerte sich: «Als ich in die Formel 1 kam, hatte das Team zwar eine PR-Abteilung, aber ich war nie darauf vorbereitet worden, vor die Kamera zu treten. Mir wurde nie gesagt, worauf ich achten soll, keiner half mir da durch. Ich lernte durch Fehler, sozusagen. Das ist unglaublich nervenaufreibend, besonders wenn man selbst die besten Absichten hat und die Leute das ausnutzen.»

«Ich selbst habe es auf die harte Tour gelernt und viele Fehler gemacht. Und ich mache auch heute noch Fehler», gesteht der Mercedes-Star. Er weiss: «Es kann ganz schön entmutigend sein, wenn man vor einer Linse steht, vor allem, wenn man introvertiert ist und mit dieser Art von Druck nicht gut klarkommt. Manche Menschen fühlen sich dabei wohler als andere. Ich versuche, ständig dazuzulernen, wie ich mit den Medien umzugehen habe, aber wie gesagt, ich wurde ins kalte Wasser geworfen.»

Zu Osaka sagte der 98-fache GP-Sieger auch: «Sie ist unglaublich mutig und ich spende ihr Beifall für ihren Mut, weil sie jetzt die Mächtigen in Frage stellt und sie dazu bringt, darüber nachzudenken, wie sie auf so etwas reagiert haben. Das war nicht gut, wenn jemand über seine persönliche mentale Gesundheit spricht und dann dafür bestraft wird, ist das nicht cool.»

Monaco-GP, Monte Carlo

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:38:56,820 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 9,114 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 22,117
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 23,963
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 51,115
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 54,045
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:06,361 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Antriebswelle gebrochen *
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Radmutter

* nicht zum Rennen gestartet

WM-Stand nach 5 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 105 Punkte
2. Hamilton 101
3. Norris 56
4. Bottas 47
5. Pérez 44
6. Leclerc 40
7. Sainz 38
8. Ricciardo 24
9. Gasly 16
10. Ocon 12
11. Vettel 10
12. Stroll 9
13. Alonso 5
14. Tsunoda 2
15. Giovinazzi 1
16. Räikkönen 0
17. Russell 0
18. Latifi 0
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Konstrukteure
1. Red Bull Racing 149
2. Mercedes 148
3. McLaren 80
4. Ferrari 78
5. Aston Martin 19
6. AlphaTauri 18
7. Alpine 17
8. Alfa Romeo 1
9. Williams 0
10. Haas 0

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