Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Deshalb gab es für Hamilton eine Zehnsekunden-Strafe

Von Andreas Reiners
Michael Masi

Michael Masi

Die Strafe für Lewis Hamilton nach der Kollision mit Max Verstappen sorgte rund um den Silverstone-GP für Zoff und Diskussionen. FIA-Rennleiter Michael Masi erläutert die Hintergründe.

Es gehört zum Rennsport dazu, dass nach heiklen Situationen die Emotionen hochkochen. So geschehen nach dem Silverstone-GP, als das passierte, was alle befürchtet haben: Es hat zwischen den WM-Rivalen Max Verstappen und Lewis Hamilton ordentlich gekracht.

Red-Bull-Racing-Star Verstappen flog nach der High-Speed-Berührung in der Copse spektakulär ab. 51g, Krankenhaus – und jede Menge Ärger in dem Duell, das bislang hart, aber fair geführt wurde.

Hamilton wurde mit einer Zehnsekunden-Strafe belegt – die zweitmildeste, die möglich war. Und der Brite gewann das Rennen, konnte so den Rückstand auf Verstappen auf acht Punkte verkürzen. Ein Umstand, der ebenfalls für Diskussionen sorgte. Der für die Strafzumessung aber unerheblich ist, wie Rennleiter Michael Masi erklärte.

«Eine der wichtigsten Säulen in der Bewertung solcher Situationen ist, dass die Kommissare die Konsequenzen eines Unfalls nicht zu bewerten haben. Die FIA, die Formel 1 und auch die Teamchefs waren in diesem Punkt immer sehr klar und sich einig», so Masi.

Heißt: Die Rennkommissare bewerten nur den Zwischenfall und die Handlungen, die dazu geführt haben, «aber nicht das, was danach als Folge des Zwischenfalls passiert.» Es ist also unerheblich, ob Verstappen «nur» ausfällt, oder sogar ins Krankenhaus muss und ob Hamilton gewinnt oder nicht.

«Wenn sie nämlich auch noch die Konsequenzen eines Zwischenfalls in Betracht ziehen müssen, dann entstehen plötzlich so viele Variablen», sagte Masi.

Das Urteil: Hamilton war «überwiegend schuldig. Man hat ihn nicht als Alleinschuldigen gesehen. Aber als überwiegend schuldig, weil er sich weiter innen hätte halten können.» Als «sehr klar» beschrieb Masi zudem die Urteilsbegründung.

Doch warum wurde Hamilton überhaupt bestraft, wenn es doch heißt, man sei nachsichtiger bei den bisweilen chaotischen Zuständen in der ersten Runde eines Rennens? Masi: «Wenn jemand ganz klar überwiegend oder ganz schuld an einem Zwischenfall ist, dann muss das auch in der ersten Runde genauer angeschaut werden.»

Grossbritannien-GP, Silverstone

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:23:03,157h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,871
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11.125
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +28,573
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +42,624
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +43,454
07. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:12,093 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:14,289
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:16,162
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:22,065
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,329
12. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision

WM-Stand nach 10 von 23 Rennen

Fahrer 
1. Verstappen 185 Punkte
2. Hamilton 177
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 68
8. Ricciardo 50
9. Gasly 39
10. Vettel 30
11. Alonso 26
12. Stroll 18
13. Ocon 14
14. Tsunoda 10
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Teams
1. Red Bull Racing 289
2. Mercedes 285
3. McLaren 163
4. Ferrari 148
5. AlphaTauri 49
6. Aston Martin 48
7. Alpine 40
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0


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