Mattia Binotto: So hat Ferrari die Kurve bekommen

Von Andreas Reiners
Mattia Binotto mit Charles Leclerc

Mattia Binotto mit Charles Leclerc

Ferrari hat nach dem Desaster in Frankreich wieder die Kurve bekommen. Teamchef Mattia Binotto nennt die Gründe.

Frankreich war ein Tiefpunkt für Ferrari. Von den Starträngen 5 (Carlos Sainz) und 7 (Leclerc) gingen die Italiener auf dem Circuit Paul Ricard leer aus – der Madrilene Sainz wurde nur Elfter, der Monegasse Leclerc kam auf Platz 16 ins Ziel. Frankreich war das erste Rennen 2021, bei dem Ferrari leer ausging.

Doch die Scuderia hat offenbar die Kurve bekommen, jetzt beim Silverstone-GP fuhr Charles Leclerc als Zweiter auf das Podium, Carlos Sainz wurde Sechster.

Doch Leclerc fühlte sich nach seinem zweiten Rang «zerrissen. Einerseits freue ich mich natürlich über diesen Podestplatz. Das hätten wir nicht erwartet, auch dann nicht, als es im Training und im Sprint gut lief. Aber ich weiß, dass wir eine Chance auf den Sieg hatten, und wenn du das dann nicht umsetzen kannst, dann tut das schon sehr weh.» Er lag im Ziel 3,8 Sekunden hinter Sieger Lewis Hamilton, der Leclerc kurz vor Schluss überholt hatte.

Deshalb war auch Teamchef Mattia Binotto auf einer Seite enttäuscht. «Aber ich denke, dass wir auch zufrieden sein sollten, wir sollten zufrieden sein mit der Leistung im Rennen und mit der Leistung des gesamten Wochenendes. Nach Frankreich, wo wir Probleme mit dem Vorderreifen hatten, denke ich, dass sich das Team neu positioniert, daran gearbeitet hat und irgendwie die Schwächen verstanden und versucht hat, sie anzugehen», sagte er.

«Jetzt hatten wir zwei Rennen in Folge eine gute Pace im Rennen, die zu Beginn der Saison auch unsere Schwäche war. Das zeigt, dass wir als Team Fortschritte gemacht haben, und das ist es, worüber ich mich mehr freue», so Binotto.

Denn das ist ermutigend für den zweiten Teil der Saison. Ferrari hat als derzeit vierte Kraft im WM-Tableau 148 Punkte, McLaren auf Rang drei 163.

«Nach 10 Rennen haben wir 17 Punkte mehr als am Ende der letzten Saison. Als Team zu zeigen, dass man sich irgendwie weiterentwickelt hat, ist eine Menge wert», sagte Binotto.

Warum war die Pace des Autos in Silverstone so viel besser?

«Wenn man sich den Vergleich mit Österreich anschaut, war Lando Norris auf dem Podium und ist ein fantastisches Rennen gefahren. Aber wenn wir es analysieren, war seine Rennpace in Österreich sehr ähnlich zu unserer, aber wir steckten einfach im Verkehr fest. Und ich denke, von der Quali bis zum Start des Rennens vorne zu sein, ist der Schlüssel. Hier konnten wir unsere eigene Pace fahren», so Binotto und meinte damit Leclerc, der im Qualifying und im Sprint Qualifying jeweils Vierter wurde und sich so eine gute Ausgangsposition erarbeitete: «Ich denke, dass wir uns seit Frankreich erholt haben, und das ist das Wichtigste», so Binotto.

Was die Reifenprobleme betrifft, habe Ferrari viel Simulatorarbeit verrichtet, «mit dem Fahrer und dem Team versucht zu verstehen, was beim Reifenmanagement falsch war und wie man es angehen kann. Ich bin glücklich und zufrieden, dass ich die Fortschritte sehen kann.»

Grossbritannien-GP, Silverstone

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:23:03,157h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,871
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11.125
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +28,573
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +42,624
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +43,454
07. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:12,093 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:14,289
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:16,162
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:22,065
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,329
12. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision

WM-Stand nach 10 von 23 Rennen

Fahrer 
1. Verstappen 185 Punkte
2. Hamilton 177
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 68
8. Ricciardo 50
9. Gasly 39
10. Vettel 30
11. Alonso 26
12. Stroll 18
13. Ocon 14
14. Tsunoda 10
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Teams
1. Red Bull Racing 289
2. Mercedes 285
3. McLaren 163
4. Ferrari 148
5. AlphaTauri 49
6. Aston Martin 48
7. Alpine 40
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0


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