Ausschluss von Sebastian Vettel: Termin am Montag

Von Agnes Carlier
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Das Aston Martin Team will die Disqualifikation von Sebastian Vettel nicht kampflos hinnehmen. Das Team hat Berufung gegen den Ausschluss eingelegt. Die erste Verhandlung findet am Montag statt.

Es war die grosse Enttäuschung nach einem unvorhersehbaren Rennen: Nur wenige Stunden nach dem Zieleinlauf wurde Sebastian Vettel aus der Wertung des Ungarn-GP genommen, weil nicht genügend Benzin aus dem Tank seines Renners entnommen werden konnte, um die 1-Liter-Spritprobe abzugeben. Damit entsprach das Auto gemäss Regel-Definition nicht den technischen Vorgaben und deshalb kam keine geringere Strafe als die Disqualifikation des Zweitplatzierten in Frage.

Die Aston Martin-Mechaniker unternahmen mehrere Versuche, um noch mehr Sprit als die 0,3 Liter abzupumpen, die schon die FIA-Techniker gewonnen hatten. Denn gemäss Berechnungen mussten sich noch weitere 1,44 Liter Sprit in der Tankblase befinden, wie Teamchef Otmar Szafnauer klarstellte. Ein Defekt bei der Absaugpumpe habe verhindert, dass dieser Kraftstoff tatsächlich aus dem Auto geholt werden konnte, hiess es seitens des Teams.

Aston Martin erklärte gleich die Absicht, Berufung einzulegen, und blieb auch dabei: Noch vor Ablauf der 96-stündigen Frist wurde offiziell eine Überprüfung des Falls bei der FIA beantragt. In der entsprechenden Mitteilung heisst es: «Wir sind davon überzeugt, dass Sebastian Vettel genügend Kraftstoff im Tank hatte, um dem Reglement Genüge zu tun. Wir glauben auch, dass wir neue Erkenntnisse bieten können, die bei der Entscheidung am Sonntagabend am Hungaroring noch nicht vorlagen.»

Ob die Regelhüter der Argumentation von Aston Martin folgen werden, soll sich bald zeigen, denn der Termin für die erste Verhandlung in dieser Angelegenheit steht schon am Montag, 9. August um 15 Uhr MESZ an. Zunächst wird es um die Frage gehen, ob die Regelhüter die neuen Erkenntnisse als solche einstufen.

Sollte dies der Fall sein, findet die Überprüfung statt. Darin können die Rennkommissare zum Schluss kommen, dass sie entweder falsch lagen oder dass die Disqualifikation bestehen bleibt. Bei letzterem Szenario kann Aston Martin die Berufung weiterführen.

Wenn die Aston-Martin-Erkenntnisse von den Regelhütern nicht als neue Beweise angesehen werden, findet keine Überprüfung statt. Dann bleibt die Disqualifikation bestehen und der Berufungsprozess wird auch fortgeführt, solange Aston Martin sich nicht dazu entscheidet, die Angelegenheit ruhen zu lassen.

Ungarn-GP, Budapest

01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
04. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
06. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
07. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
08. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
12. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
Disqualifikation
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, zu wenig Sprit

WM-Stand nach 11 von 23 Rennen*

Fahrer
1. Hamilton 195 Punkte
2. Verstappen 187
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Sainz 83
7. Leclerc 80
8. Gasly 50
9. Ricciardo 50
10. Ocon 39
11. Alonso 38
12. Vettel 30
13. Tsunoda 18
14. Stroll 18
15. Latifi 6
16. Russell 4
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 303
2. Red Bull Racing 291
3. Ferrari 163
4. McLaren 163
5. Alpine 77
6. AlphaTauri 68
7. Aston Martin 48
8. Williams 10
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

* WM-Stand nach der Disqualifikation von Vettel

Siehe auch

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