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Alain Prost zu Fernando Alonso: «Ich hatte Bedenken»

Von Mathias Brunner
Alain Prost und Fernando Alonso

Alain Prost und Fernando Alonso

Die französische Motorsportlegende Alain Prost, heute Chefberater des Alpine-Rennstalls, ist voll des Lobes für Fernando Alonso: «Er hat sich in Ungarn geopfert, um den Sieg von Esteban Ocon zu ermöglichen.»

Erstmals gibt Alpine-Chefberater Alain Prost zu: «Als wir Fernando Alonso verpflichtet haben, da hatte ich so meine Bedenken.» Der vierfache Weltmeister aus Frankreich machte sich Gedanken darüber, ob es der zweifache Weltmeister aus Spanien noch voll drauf hat, nach immerhin zwei Jahren Formel-1-Pause und als Mann, der bald 40 Jahre alt wird. Alonso selber hat vor kurzem zugegeben, dass er länger brauchte als erwartet, um sich wieder in den GP-Sport einzuleben.

Aber Alonso ist nun bei sieben von elf Rennen in die Punkte gefahren, mit Rang 5 in Ungarn als Highlight. Und auf dem Hungaroring, wo Fernando 2003 seinen ersten GP-Sieg errungen hatte, zeigte der Asturier, dass er für Alpine Gold wert ist: Er hielt Lewis Hamilton elf Runden lang in Schach, so dass der Engländer am Schluss des Rennens nicht mehr zu Leader Esteban Ocon und Sebastian Vettel aufschliessen konnte. Alonso sicherte Alpine den Sieg.

Der 51-fache GP-Sieger Alain Prost sagt auf Canal+: «Alle reden vom Sensationssieg von Esteban, aber ganz wichtig dafür war – Fernando hat sich in Ungarn geopfert, um diesen Sieg von Ocon zu ermöglichen. Fernando ist ganz ausserordentlich gefahren. Meine Bedenken sind längst verflogen. Alonso reisst mit seiner Mentalität das ganze Team mit und erweist sich als vorbildlicher Mannschaftsspieler. Er wusste ganz genau, wie er sich gegen Hamilton verhalten musste, um Ocon abzusichern.»

Ocon selber zeigte einen guten ersten Saisonteil, mit vier Punktefahrten in den ersten fünf Läufen, aber dann schien nichts mehr zu klappen. Esteban konnte sich nicht erklären, wieso er auf einmal gegen Alonso das Nachsehen hatten. Erst mit dem Chassis-Wechsel vor dem Silverstone-Wochenende wendete sich das Blatt wieder, Ocon wurde Neunter in England und fuhr nun in Ungarn zu seinem ersten GP-Triumph.

Alain Prost weiss aus eigener Erfahrung: «Wenn du endlich das Ziel erreicht hast, einen Grand Prix zu gewinnen, dann fährst du danach in einer anderen Dimension. Du bist von einem gewissen Druck befreit, denn du hast bewiesen, was du kannst. Das ist befreiend.»

«Es gab Kritik, als wir verkündeten, dass wir seinen Vertrag um drei Jahre verlängern. Esteban hat die passende Antwort gegeben. Er und Fernando ergänzen sich wunderbar, alles läuft sehr positiv.»

Witziges Detail: Esteban Ocon ist der erste Fahrer, der vom achten Startplatz aus gewinnen konnte, seit – Fernando Alonso! Dem Spanier gelang das in Malaysia 2012 mit Ferrari.

Für Alpine ist es der erste Formel-1-Sieg. Für den Rennstall aus Enstone ist es der erste seit Kimi Räikkönen in Melbourne 2013, damals trat die Mannschaft unter den Namen Lotus F1 an.

Ocon zeigte für die Enstone-Truppe die ersten Führungsrunden seit Romain Grosjean in Austin 2013.

Ungarn-GP, Budapest

01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,859 sec*
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
04. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
05. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
08. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
*Disqualifikation, zu wenig Sprit

WM-Stand nach 11 von 23 Rennen**

Fahrer
1. Hamilton 192 Punkte
2. Verstappen 186
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 80
8. Ricciardo 50
9. Vettel 48
10. Gasly 48
11. Ocon 39
12. Alonso 36
13. Stroll 18
14. Tsunoda 16
15. Latifi 4
16. Russell 2
17. Räikkönen 1
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 300
2. Red Bull Racing 290
3. McLaren 163
4. Ferrari 160
5. Alpine 75
6. Aston Martin 66
7. AlphaTauri 64
8. Williams 6
9. Alfa Romeo 2
10. Haas 0
** WM-Stand noch unkorrigiert nach der Disqualifikation von Vettel. Aston Martin hat das Recht, gegen den Ausschluss in Berufung zu gehen

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