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Ecclestone: Finale «ein Desaster für die Formel 1»

Von Andreas Reiners
Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone hat nie ein Blatt vor den Mund genommen. Deshalb war klar: Wenn sich der frühere Formel-1-Chefpromoter zu diesem kontroversen Saisonfinale äußert, dann wird es eine deutliche Kritik geben.

Und die gibt es nach den Vorkommnissen in Abu Dhabi auch. «Es ist ein Desaster für die Formel 1. Der Sport leidet darunter, dass es nicht mehr nur um den reinen Wettkampf geht, sondern nur noch um das Interesse von wenigen Einzelnen», sagte der 91-Jährige im Interview der Mediengruppe Münchner Merkur/tz.

Ecclestone missfiel vor allem das dauernde Gefunke zwischen Teamchefs und Rennleiter Michael Masi. Es sei «ein Witz», dass live zu hören war, wie Teamchefs «während eines Rennens versuchen, Entscheidungen der Rennleitung zu beeinflussen». F1-Sportchef Ross Brawn hatte deshalb bereits angekündigt, dass die Verantwortlichen das in Zukunft unterbinden wolle.

Der «tolle Sport, den Max Verstappen und Lewis Hamilton da geboten haben, geht deswegen völlig unter», meinte Ecclestone. «Es ist eine Schande.»

Der Niederländer sei ein verdienter Weltmeister, sagte Ecclestone. «Absolut. Er hat sich mit seinen jungen Jahren gegen Lewis Hamilton durchgesetzt, einen der besten Piloten aller Zeiten. Und das nicht nur auf der Strecke.»

Das Mercedes-Team habe «alle Register gezogen, auch medial, um Max zu verunsichern», sagte der frühere F1-Boss. «Da kann man schon fast von Mobbing reden. Dazu kommt: Über das Jahr gesehen hatte Mercedes das schnellere Auto, deshalb gewannen sie auch relativ überlegen den Konstrukteurstitel. Das wertet den Fahrertitel von Max noch mal auf. Denn es zeigt, dass er als Fahrer den Unterschied machen konnte.»

Den Protest von Mercedes könne er nicht nachvollziehen, sagte Ecclestone: «Sie bauen wahrscheinlich die besten Autos der Welt. Durch den Protest erhält der Stern aber immense Kratzer.» Hinzu kommt: Noch schwebt die Möglichkeit einer Berufung über dem Finale, Mercedes hat bis Donnerstag Zeit, tatsächlich Berufung einzulegen.

Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, 12. Dezember

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:30:17,345 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,256 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +5,173
04. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +5,692
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +6,531
06. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +7,463
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +59,200
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:01,708 min
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:04,026
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:06,057
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:07,527
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
15. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +3 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, Hydraulik
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Antrieb
Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, Getriebe

WM-Stand nach 22 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 394.5 Punkte
2. Hamilton 387.5
3. Bottas 226
4. Pérez 190
5. Sainz 164.5
6. Norris 160
7. Leclerc 159
8. Ricciardo 115
9. Gasly 110
10. Alonso 81
11. Ocon 74
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 32
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 3
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
21. Kubica 0

Teams
1. Mercedes 613.5
2. Red Bull Racing 584.5
3. Ferrari 323.5
4. McLaren 275
5. Alpine 155
6. AlphaTauri 142
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 13
10. Haas 0


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